
T tedemann’s Zeitschrift für Physiot. V. 2. v. S iebold in Muell.
Archiv 1836. 232. 1837. 381. R. W agner in Abhandl. der K.
Baiers. Academie. 2. 1837. Derselbe in Mueller Archiv 1836.
225. V alentin Repert. 1836. 277. D ujardin Ann. d. sc. nat.
VIII. 291. 297. D onne l’institut 1837. 206. E hrenberg die Infusionsthier
eben p. 464.
Wie gross die Fortschritte unserer Kenntnisse über das Ei
und die weiblichen Keime in der neuern Zeit geworden, nicht
mindere bat auch die feinere Zergliederung der befruchtenden
Flüssigkeit durch die erfolgreiche Thätigkeit mehrerer Forscher
und besonders R. W agner und v. S iebold gemacht.
Die weiblichen Eikeime bilden sich schon in den Embryonen,
die befruchtende Flüssigkeit hingegen und ihr wesentlicher Inhalt
meist erst zur Zeit der Geschlechtsreife.
Der Samen der Thiere ist eine dickliche, fliessende, weisse
oder weissgelbe Materie von penetrantem specifischem Geruch,
welche an der Luft klarer wird und in Weingeist gerinnt, und
deren chemische Eigenschaften für die Kenntniss der Zeugung,
weniger wichtig sind alle ihre Lehenseigenschaften. Siehe Ber-
zelitjs Thierchemie. Er besteht aus drei verschiedenen Elementen,
einer Samenflüssigkeit, den Sämenkörnchen, und bei den meisten
Thieren wenigstens, den Samenthierchen, Spermatozoa. Die letzteren
findet man sowohl in dem Ductus deferens, als in den Samenblasen.
Die Beschaffenheit der Samenflüssigkeit, welche sich
nicht abscheiden lässt, ist unbekannt. Die Samenkörnchen sind
nach R. W agner runde, feine, granulirte Körper von — yg,,
Linie im Durchmesser, sie sind von abgelösten Epitheliumzellen
der Samenwege zu unterscheiden. Die Samenthierchen von H am
entdeckt, von L eeuwenhoek zuerst' beschrieben sind weder in
den verschiedenen Classen, noch in den Familien, Gattungen und
Arten gleich. Die merkwürdigsten Verschiedenheiten derselben
haben wir in der neuern Zeit für die Wirbelthiere* durch R.
W agner, für die Wirbellosen durch v. S iebold kennen gelernt.
Sie sind nach diesen Untersuchungen folgende.
Im Allgemeinen kann man einige Hauptformen unterscheiden:
Mit elliptischem Körper und einem langen Schwanzfaden, wie
beim Menschen und den meisten Säugetbieren. Mit bimförmigem
Körper und Schwanzfaden bei vielen Säugetbieren. Mit walzenförmigem
Körper und einem Schwanzfaden, wie bei mehreren
Vögeln, Amphibien und Fischen. Mit schraubenförmig gedrehtem
Körper und Schwanzfaden, wie bei den Singvögeln, den Haifischen,
den Paludinen. Mit haarförmigem Körper, wie bei vielen Mollusken,
Insecten und Würmern. Abbildungen siehe bei W agner
und S iebold a. a. O. und W agner Icones physiologicae.
Die Samenthierchen des Menschen haben nach W agner eine
Grösse von ^ — -jV Linie, ihr ovaler abgeplatteter Körper misst
-ig. — -g-— Linie. Der Schwanz ist anfangs dicker, zuletzt ganz
ausserordentlich fein. Bei den Säugethieren ist die Form ähnlich,
aber meist grösser und gerade bei den kleinsten Säugethieren,
z. B. den mäuseartigen, die der Ratte sind nach W agner ^ Linie
lang. Diejenigen der Affen haben grosse Uebereinstimmung mit
denen des Menschen. Bimförmig ist der Körper beim Hund,
Kaninchen Reh. Eigentümlich ist ihre Form hei den Mausen,
ihr Körper ist wie dks Ende eines bauchigen Bistoun’s, mit nac
oben und hinten ausgezogener Spitze. Bei mehreren aj?ern> ™
beim Eichhörnchen haben die Spermatozoen aufgekrempte ^ n d e r
des Körpers. Bei den Vögeln wurden von W agner zwei Typen
beobachtet. Die Samenthierchen der S.ngvogel haben ein spira-
förmig gedrehtes, spitzes Vorderende. Der zweite Typus ist ein
schmaler, gerader, walzenförmiger Körper mit kurzem Sc iwan .
Dahin gehören Hühner, Raub-Kletter-Sumpf- unc ass g •
Die Samenthierchen der Eidechsen und Schlangen und des Frosches
haben einen drehrunden Körper und feinen Schwanz, ahei
diejenigen der Saiamandrinen sind verschieden. Bei Salamandra
maculata läuft'der Körper vorn spitz zu, end.gt aber mit einem
Knöpfchen. Bei den Tritonen ist der Körper noch weniger vom
Schwanz ahgesetzt. Der Schein von Wimperbewegung, den man
an ihrem Schwänze wahrnimmt, rührt, wie v. S iebold zeigt, vo
dem zurückgebogenen, das Vorderteil umwickelnden Schwanzende;
und seinen Bewegungen her. DieSpermatozoenderKno
chenfische haben einen kugelrunden, die^mgen der Cyclostome
einen walzenförmigen Körper. - . .
' Die schraubenförmig gedrehte Form des Körpers kommt selten
hei Wirbellosen vor. S iebold beobachtete sie bei«den Pa u-
dineni Angeschwollene vordere Enden sind unter den Wirbellosen
selten, sie§zeigen sich bei dea Muscheln sehr deutlich weniger
deutlich bei einigen Schnecken, bei den meisten Wirbellosen sind
die Samenthierchen haarförmig. c , ,
Die haarförmigen Samenthierchen der Insecten, Schnecken,
Distomen verhalten sich nach S iebold s Beobachtungen eigen
thümlich zum Wasser, sobald Wasser mit ihnen in Berührung
kommt, drillen sie sich und rollen sich zu einfachen oder Doppelösen
zusammen.
Die Organisation der Die ureanisauuii -S-a-m---e-n--t-h-i-e--r-c-h-e n, ist n, och un. bemkia n*nt,
und es ist bis jetzt sehr zweifelhaft geblieben ob sie als Ihiere
oreanisirt sind. H enle und S chwann beobachteten an den Sa-
menthiereben d« Machen im fn »M des Körper, e,ne unter-
schiedene Stelle, welche an den Saugnapf der Cercarien erinnert,
aber sich auch zum Körper des Samentierchens, wie der Kern
zu einer Zelle verhalten kann. Bei manchen Samenthierchen -findet
sich zuweilen ein Knötchen in der Mitte des Schwanzfadens
oder gegen das Ende, wie ich bei Petromyzon mannus wahrend
die meisten Samenthierchen nichts davon zeigten, -Derlei
chen Knötchen in der Länge, des Schwanzes sind auch von Meten
bei den Samenthierchen voü Pflanzen, z. B. Charen beobachtet.
. Die Bewegungen der Samenthierchen gleichen den willkürlichen
Bewegungen der Thiere, und bestehen m schlagenden, wellenförmigen
und schwingenden Bewegungen des Schwanzes. Diejenigen
mit schraubenförmig gedrehtem Körper drehen sich schraubenförmig.
Siehe W agner Physiologie 16. Um die Bewegungen
gut zu sehen, ist es notwendig den Samen mit Blutserum zu verdünnen.
Diese Bewegungen erhalten sich bei manchen Thieren