
in h, so erscheint dort der Brennpunet der Strahlen c c mit'dem
Zerstreuungskreis x y' u.s. w.
Sind die Strahlen d, e, b, ß, h , c , d nicht parallel, sondern
der Basaltheil eines Lichtkegels von endlicher Entfernung, so
gieht es auch wieder keine Sammlung in einen Punct, und (auf
der Wand werden sich auch jedesmal, ausser einem bestimmten
Vereinigungspunet gewisser Strahlen, die Zerstreuungskreise der
andern Strahlen zeigen. Können die Strahlen auf den Central-
theil und Randtheil der Linse zugleich einfallen, so werden die
Zerstreuungskreise natürlich am stärksten hervortreten, mag die
Wand sich in uw oder y y befinden; denn jedesmal werden dann
ausser dem Vereinigungspunct bestimmter Strahlen, die Zerstreuungen
aller übrigen zur Erscheinung kommen. Können aber
die Randstrahlen abgehalten werden, und werden nur die Centralstrahlen
zugelassen, so. fällt, wenn die Wand sich im Ver-
einigungspuncte der Centralstrahlen o befindet, der ganze Zerstreuungskreis
aller übrigen Strählen xy weg, und das Bild ist rein.
Diess wird durch Bedeckung des Randtheils der Linse, durch einen
ringförmigen Schirm, Diaphragma bewirkt. Ebenso wird das
Bild rein werden, wenn das Licht bloss durch den Randtheil der
Linse durchgeht und der Centraltheil bedeckt wird, denn dann
fällt der Zerstreuungskreis von den Centralstrahlen weg. Die
letztere Art der Bedeckung kömmt bei den optischen Instrumenten
nicht vor, weil die Abweichung am Rande schädlicher ist.
Aber alle optischen Instrumente müssen zur Erzielung reiner Bilder
mit Randschirmen, Diaphragma, versehen seyn.
Bei einer sehr geringen Oeffnung des Diaphragma, können
auch wieder neue und eigenthümliche Phänomene von der, Beugung
des Lichtes ain Rande des Diaphragma stehen, welche. die
Form und Deutlichkeit des Bildes auffallend verändern.
Die Aberration der Sphäricität kann durch Aenderung des
Verhältnisses- der Krümmungen beider Kugelflächen vermindert,
und auf ein Minimum gebracht werden. So klein als möglich
wird sie nach Herschel, wenn der Radius der Hinterfläche der
Linse 6 — 7 Mal so gross als der Radius der Vorderfläche ist.
Werden zwei dünne Linsen sich berührend zusammengesetzt, so
lassen sich Verhältnisse der Radien angeben, bei denen die Aberration
von der Kugelgestalt ganz wegfällt. Gehler’s physik.
Wörterb. I. 167. Auch zunehmende Dichtigkeit einer Linse gegen
ihre Mitte muss die Aberration vermindern. Denn dann wird
die Brennweite der Centralstrahlen verkürzt und der kürzern
Brennweite der Randstrahlen genähert. Linsen, deren Aberration
vermieden wird, heissen aplanatische,
c. V o n d e n p h y s i c a l i s c l i e n B e d i n g u n g e n d e r F a r b e n .
1. Dioptrische F a rb en . NEWTON’sche 'Farbenlehre.
In der Litteratur dieses Gegenstandes sind hervorzuheben:
Newton’s Opticks; Goethe’s Farbenlehre; Brandes Artikel Farben
in Gehler’s physikal. Wört.erb; F ischer mechanische Naturlehre;
P faff über Newton- und GoETHE’sche Farbenlehre-, die drei
letztgenannten Schriften sind in Beziehung auf die Beurtheilung
der GoETUE’schen Farbenlehre bemerkenswerth.
Bei der Brechung erleidet das Licht nicht bloss eine Ablenkung
von seiner Richtung, sondern erscheint auch unter gewissen
Bedingungen farbig. Schon bei dem Gebrauche der Linsen werden
farbige Säume um di§ Bilder bemerkt. Am stärksten wird jedoch
die Farbenerscheinung bei der Anwendung der Prismen wahrgenommen.
Stellt ab ein
Bündel paralleler .Sonnenstrahlen
vor, welche schief
auf das Prisma einfallen,
so werden diese zwei Mal
durch die vordere und hintere
Fläche des Prisma gebrochen;
aber statt dass die
Strahlen in der neuen Richtung
parallel fortgehen sollen,
hat sich das Lichtbündel erweitert, und zeigt, wenn es von
einer Fläche aufgefangen wird, Regenbogenfarben. Es ist nicht
nöthig, um diese Farben zu beobachten, das Licht durch die
Oeffnung eines Fensterladens in eine dunkle Kammer fallen zu
lassen; man beobachtet sie am hellen Tage, wenn man das Sonnenlicht
durch das Prisma auf eine Wand fallen lässt, aber im
dunkeln Zimmer ist die Erscheinung der Farben viel lebhafter
und die Grenzen des Bildes deutlicher. Statt eines runden
Bildes entwirft das durch das Prisma gebrochene Lichtbündel,
eine langgezogene Figur, mit geraden Seitenrändern, und obeiTsr
und unterer Abrundung, in welcher sich die Farbën in der Reihe
violet, blau, grün, gelb, orange, rotli folgen. Nach den Gesetzen
der Brechung allein würden die parallelen Lichtstrahlen,
durch das Prisma zwar eine andere Richtung erhalten, aber doch
parallel bleiben. Da sich das Bild erweitert hat, so ist offenbar,
dass die Lichtstrahlen, indem sie ihren Parallelismus verlassen, eine
verschiedene Brechung erlitten haben. Diese Thatsache fühlte
Newton zu s.einer Theorie der Farben. Aus der Wirkung des
Prisma’s folgerte ■er, dass in dem angewandten Lichtbündel der
Sonne, "verschiedene Elemente oder Strahlen enthalten seyn müssen,
welche verschiedene Brechbarkeit besitzen, und von weichet
nur die gleichartigen oder gleichbrechbaren in gleicher Richtung
fortgehen. Sind z. B. (in der folgenden Figur) in dem Bundel
paralleler Lichtstrahlen, ß, ß, ß gleich brechbar, b, b, b unter
sich gleich brechbar, aber verschieden brechbar als ß, ferner c,
c, c unter sich gleich brechbar, aber verschieden brechbar von ß
und 6, so wérden nur die -Strahlen ß, ß, ß die Fortsetzung von
ß, ß, ß, als gleich brechbar, nach der Brechung parallel seyn, die
von ß verschieden brechbaren b, h, b werden nach der Brechung
mit fl1, ß', a! nicht parallel bleiben, aber unter sich parallel bleiben
als. b’r ib1, //, währepd die Strahlen c, c, c welche wieder eine
andere Brechbarkeit als ß und b haben werden, weder mit ß noch
mit b parallel bleiben können; aber unter sich parallel bleiben.
Die gleichartigen Strahlen ß', ß', ß' erscheinen in derselben