Erwachsenen in den rechten Vorhof, die untere ist aber so gestellt,
dass sie in den linken Vorhof einzutreten scheint, und der
hihtére Theil des Septum: atriorum wird !von der : aus der Eintrittsstelle
der Cava inf. ausgezogenen grossen Eustachischen Klappe
gebildet. Später wendet sich die von oben herab'wachsende Scheidewand
mehr und mehr zur linken der Cava inf. Während dés
ganzen Fötuslehens bleibt eine Oeffnung in der Scheidewand dér
Vörhöfe, welche durch die sich ihr dritten Monat bildende Val-
vula foraminis ovalis unvollkommen gedeckt wird.
Schriften: Meckel in dessen Archiv. II. 402. K ilian über
den Kreislauf des Blutes im Kinde, welches noch nicht gèathmet hat.
Karlsruhe 4826. Allen T homson, Edinb. new phil. J. Oct. 1830.
v. Baek und V alentin a. a. O.
Aortenbogen und Lungengefässe. Bei den jungen Embryonen
aller Wirbelthiere vertheilt sich das Blut aus dem Bulbus aorlae
nach zwei Seiten, die Rumpfhöhle umgehend,*:'um sich vor der
Wirbelsäule wieder in einerri Gefässe, der Aorta1 descendens zu
sammeln. Nach Serres ist die Aorta descendens um die 40. — 50.
Stunde heim1 Vogélembryo in ganzer Länge doppelt. A. T homson
sah dies'gegen die 36. — 40. Stunde, fand aber in der 48/—50.
Stunde die beiden Gefässe schon in beträchtlicher Länge vereinigt.
R eichert sah auch in frühester1 Zeit eine'kleine Querbrücke. 'Die
Aortenbogen sind immer mehrfach und liegen anfangs1 an den
Visceralbogen an. Bei den Thieren, welche mit Kiemen äthmen
und deren Visceralbogen zur Bildung des Kiemengerüstes:'zum
Theil verwandt werden, verwandelt -sich jeder der1 Aortenbogen
in zwei parallel laufende Gefässe-, wovon1 das eine arterielle1 vom
Herzen ab sich ganz in die Kiemen verzweigt, ohne ferner mit
der Wirbelaorta zusammenzuhängen, das zweite venöse aus den
Kiemenblättchen entsteht- und mit . seines Gleichen Wurzel dei’
Wirbelaorta wird. Bei den nackten Amphibien geschieht dasselbe,
aber die Kiemengefässe verwandeln sich-hernach wieder in drei
Aortenbogen, und diese rücken nach dem Eingehen des Kiemenapparates
in die Brusthöhle herab und verbleiben.
Dié Haifische, Röchen und die nackten Amphibien haben
theils Fötus-, theils Larvenkiemen; Sie unterscheiden sich von den
bleibenden Kiemen, dass1 sie aus den Kiemenhöhlen hervorhängende
Fäden oder Büschel bilden, in welchen Gefässschlingen enthalten
sind. Die äusseren Kiemen- der ersteren dauern übrigens nicht das
ganze Fötusleben aus, sondern verschwinden später, bei reiferen
findet man keine Spur mehr. L euckart über die äusseren Kiemen
der Embryonen von Rochen und Haien. Stuttg. 1836. Die äusseren
Riemen einiger nackten Amphibien sind schon während des Fötuslebens
vollkommen entwickelt und nehmen an dem Blutkreislauf
Antheil, wie bei Bufo obstetricans und Salamandra terrestris u. a.
Bei den Fröschen sind die äusseren Kiemen für die ersten Tage
des Larvenlebens berechnet und vergehen dann, indem die inneren
Kiemen an ihre Stelle treten. Wenn sich die Lungen der Frösche
entwickelt haben, so ist ihre Arterie jederseits ein Ast des untersten
Aortenbogens, die hinteren Stücke dieser Bogen sind gleichsam
perennirende Ductus arteriosi. Bei den beschuppten Amphibien
bilden sich an dem System der Visceralbogen keine Kiemen
und Kiemengefässe - aus, und ihre mehrfachen Aorten rücken
in dié Brusthöhle -herab, bleiben aber zum Theil noch durchs
ganze Leben. Die Eidechsen haben vier perennirende Aortenorten
, zwei auf jeder Seite, die1 Schildkröten, Grocodile und die
Schlangen haben nur zwei, wovon der eine die Gefässe der oberen
Theile ;ides Körpers; der 1 andere dié1 Eingeweidearterie abgiebt.
Die Lungenarterié dieser Thiere' entspringt für sich aus der Herzkammer;
indess kann man bei den erwachsenen Schildkröten noch
die Spuren zweier anderer Aortenbogen sehen, welche jetzt obli-
terirt, früher Ductüs arteriosi für die von ihnen abgehenden
Zweige zu den Lungen waren/
Bei den Vögeln: giebt es zu einer gewissen Zeit des Fötuslebens
sechs Aortenbogen,1 die beiden oberen geben dié Arterien
dér oberen Theile des Körpers, anonymae ab, und die hinteren
Stücke dieser Bogen gehen ein. Die beiden unteren Bogen geben
die Zweige zur Lunge 1 und stellen zwei zur Aorta descendens
gehende Ductus arteriosi dar, welche erst nach der Reife eingehen,
während die Aeste/Zur Lunge selbstständig werden bis zum einfachen
vöm Herzen kommenden Stamm der Lungénarterie, welcher,
zum rechten Ventrikel gehörig',' sieh durch innere Scheidung im
Bulbus aörtae frühzeitig von der Aorta isolirt hattè. Von den
beiden mittlern Gefässbögen bleibt nur der rechte, und der linke
geht frühzeitig verloren. Siehe die schöne Abhandlung von Hijschke
Isis 4827. 401. 1828/ 161. Vergk Allen Thomson in Edinb. new
phil. J. Jan. 1831. f
Bei den Säugethieren reduciren sich die Aortenbogen nach
v. Baerls Beobachtungen bald auf drei, wovon einer der bleibende
Arcus aortae, die beiden anderen Ductus arteriosi der Arteria
pulmonalis sind; von diesen letzteren verliert sich auch dann noch
der rechte, so dass für die Spätere Zeit des Fötuslebcns des Menschen
und der Säugethiere nur noch zwei Aortenbogen-übrig sind,
ein aus dem rechten, und ein aus dem linken Ventrikel kommender.
Von diesen giebt der erstere die arteriösen Lungenzweige, der
letztere1 die Gefässe der oberen Theile des’ Körpers ab. Beide
Bogen sind und bleiben gleich stark bis1 zur Reife. - Nach der
Geburt verengert sich schnell das hintere Stück des zum rechten
Ventrikel gehörigen (Ductus arteriosus Botalli) und obliterirt in
den ersten Wochen nach der Geburt ganz,1 während das Vordere
Stück nun der Stamm der selbstständigen Arteria pulmonalis ist.
Zu gleicher Zeit schliesst sich das Forainen ovale.
Bei den Vögeln ist der Bleibende Arcus aortae ein rechter,
d. h. rechts um die Luft- und Speiseröhre zur Wirbelsäule gelangender,
bei den Säugethieren und dem Menschen ist es umgekehrt
ein linker. 1
Venen. Auch das Venensystem ist nach Rathke’s schönen
Untersuchungen bei den1 Embryonen aller Wirbelthiere anfangs
auf eine conforme Weise angeordnet, und entfernt sich später
auf eigenthümliche Weise von diesem primitiven Typus der Wir-
bellhiere. Es giebt dann zwei vordere (Jugnlarvenen) und zwei
hintere Stammvenen, Rathkb nennt die hinteren die Cardinal