
Strahlen b, e' vollständig. Siehe das Nähere hei Brandts a. a. Ov
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j j 8. F a rb en ;d u sch Interferenz der Lichtstrahlen. , .....
Die NEWrou’sche Farbentheorie' wird nicht verändert durch die
Farbenerscheinungen, welche zunächst aus dem von T h. Young entdeckten
Princip der Interferenz der Lichtstrahlen, oder; der Einwirkung
der Lichtwellen auf einander zu erklären sind. Da viele bisher
schwer zu erklärende Farbenerscheinungen diesem Gesetze ihren
Ursprung verdanken," so muss hier zur Vollständigkeit der Lehre
von den physischen Farben, das Nöthigste über die Interferenz
und die Farben durch Interferenz , beigebracht werden-. :
Die' von T h. Younc entdeckte: Eigenschaft der Lichtstrahlen
gegenseitig auf einander einzuwirken, besteht darin, dass zväei
Lichtstrahlen, die-von einem Puncto ausgehend/ auf wenig verschiedenen
Wegen und unter einem sehr kleinen Winkel ihrer
Cönvergenz in einem Puncte ankommen, unter; gewissen Bedingungen
die Intensität der Beleuchtung verstärken,! unter i ändert!
Bedingungen die Beleuchtung gänzlich aufheben. Diese gegenseitige
Einwirkung der Lichtstrahlen heisst Interferenz. In einen
finstern Raum falle der'von einem Puncte a ausgehende Lichtkegel
«,&, c. In einiger
Entfernung von
deri Spitze- des Lichtkegels
befinde sich
i ein I schmaler Streifen
von Pappe oder
llolz (in der Figur
Sehr breit »gezeichnet
um ; < die: i \ Abbildung
deutlicher zu
machen), bc sei. eine
den Schatten : aufnehmende
Wand, ist
nun das von « ausgehende
Lieht einfarbig,
z.B. das rothe
prismatische Licht, so
zeigt sich statt des
einfachen Schattens11 auf der Wand1 bc vielmehr eine Reihe- von
abwechselnden farbigen und dunkeln Linien, wovon die' farbigen
mit der Farbe des Lichtkegels-fhbereidstiminen. Wird di'e
auffangende Wand" bc dem Körper' sehr genähert* l>so! wird
der Schatten rein' und schärf und ohne Linien,: wird er davon
entfernt, so entwickeln sich mehr und mehr die-genanhtenLinien.
Der mittelste Streifen hei d ist; färbigt 'Die'Erscheinung der; helfen
und durlkeln Linien hört auf,;, sobald man 'das Licht an dem
einem Rande des Kartenblattes äuffängt^1 so dass es auf dieser
Seite nfeht bis zur Fläche? bc gelangt. Diess; befreist, dass die
Erscheinung nicht von der1 Beugung des Lichtes an den Rändern,
sondern von der gegenseitigen Einwirkung der an den entgegengesetzten::
Rändern vorbeigehenden Strahlen abhängig ist. Dass
diese Strahlen aber sich hinter dem Kartenblatte begegnen werden,
: folgt aus den Gesetzen der Beugung, Inflexion, welchen das
Licht untérworfen ist, wenn ,es dicht am Rand von Körpern
vorbeigöht; Nämlich die am Rande des. Kartenblatts vorbeigehenden
.Lichtstrahlen werden von diesem 'Rande von der Richtung
ab nach#, f e, d inffectirt. Disse Inflexion ist am' stärksten
für diejenigen Strählen, welche dem Rande am nächsten sind, und
nimmt ab, . je entfernter die dicht am Rande vorbeigehenden Strahlen
dem Rande sind, bis in einer gewissen Entfernung die Strahlen
ab\ ihre Richtung'; behalten.1 Durch Beugung des Lichtes an
den Rändern des1 Kartenblatts treffen also Strahlen, die von dem
Puncte a aüsgegangen ,i wieder zusammen. : Diese Strahlen sind
für die Mitte des Schattens gleich lang, ungleich lang für alle
übrigen Stellen des Schattens, 1 z. B. die in dem Puncte e, in f
in g zusammenkommenden Strählen. Da nun das Bild der inflec-
tirten rothen, von a ausgehenden Strahlen ; dunkle Linien zeigt,
die mit rothen Linien, abwechseln, so folgt, dass gewisse an den
entgegengesetzten Rändern des Kartenblatts inflectirte Strahlen des
rothenLichtes, durch das Zusammentreffen in-Puncten der Wand sich
völlig aufgehoben haben, und diese Steifen, erscheinen eben dunkel,
während andere Strahlen des rothen Lichtes sich nicht zerstört
haben und die rothe Farbe erscheinen lassen. Die Erscheinung
kann auch so gezeigt werden,-dass man nach F resnel, die
von einem Puncte ausgehenden Lichtstrahlen, durch zwei gegeneinander
gestellte Spiegel zur Interferenz bringt, so dass die Reflexion:
hier ersetzt., was in dem beschriebenen Versuch die .Beugung
.;thut. Die. Erklärung dieser Erscheinung folgt mit Leichtigkeit
aus der Undulationsthcorie. ■ In dem Puncte «/ wird das rothe
Licht, nicht aufgehoben, , hier coincidiren gleich lange Strahlen
von rothem Lichte, welche eine, gleiche Zahl von Welfen a
bis d zurückgefegt haben; die Strahlen/,,welche, in «, j , g,
Zusammenkommen, haben-ungleiche Längen-und haben bis zu ihrem
Zusammentreffen eine ungleiche Zahl von Welfen des rothen
Lichtes zurückgelegt. Allé solche interferirend en Strahlen von
ungleicher Länge heben sich entweder auf, oder verstärken sich.
Die Differenz der Länge der in e zusammenkommenden Strahlen
kann kleiner oder, grösser seyn, als die Breite einer Weile des rothen
Lichtes, die aus einem verdichteten und verdünnten Theile besteht.
Hat der eine Strahl bis «eine ganze Welle mehr gemacht als der andere
bis e, so stören sieb, nach den für alle Wellenbewegung geltenden
Gesetzen, beiderlei Welfen nicht, denn der verdichtete Theil der
Welle' des einen Strahls, fällt bei, e auf den verdichteten Theil
der Welle des andern Strahls , der verdünnte Theil der Welfe
des einen Strahls, auf den verdünnten Theil der Welle des andern
Strahls, oder der Wellenberg "des einen auf den Wellenberg des
andern, das Weifenthal des einen auf das Weifenthal des andern,
wie; in folgender Figur. Daraus kann nur eine Verstärkung des von
der Wand reflectirten Strahles hervorgehen, indem die Wellenberge
und Wellenthäler sich verstärken. Dasselbe wird geschehen, wenn die