
ser weicht das gedrückte Wasser von der Stelle; der ganze übrige
Theil der Kraft des Steuerruders entfernt das gedrückte Wasser
und die Masse des Schilfes von einander, und dieses geht nun
in schiefer Richtung vorwärts. Der entgegengesetzte Schlag des
Steuerruders gieht dem Schiff die Projection in entgegengesetzt
schiefer Richtung, und eine schnelle Folge von Schlägen des
Steuerruders ertheilt dem Schiff die mittlere gerade Richtung.
Da das Steuerruder nach jedem Schlag sich wieder für den neuen
Schlag in einen Winkel gegen die Achse des Schiffes stellen muss,
so würde diese Vorbereitung zum folgenden Schlag, da sie in
entgegengesetzter Richtung geschieht, als der Schlag selbst, die
Projection des Schiffes wieder aufheben, wenn diese Rewegung
von gleicher Stärke als der Schlag des Steuerruders selbst wäre;
wie in der That ein bloss im Wasser mit gleicher Kraft hin und
her bewegtes Ruder dem Kahn keine Rewegung mittheilt. Die
Rewegung des Fisches heim Schwimmen gleicht ganz der eines
Kahnes, der nur durch die Bewegung des Steuerruders vorwärts
getrieben wird; der Schwanz ist das Ruder. Zwei schnell auf
einander folgende Schläge des Schwanzes nach der einen oder
andern Seite sind hei vielen Fischen mit kürzerrn Schwänze, wie
bei Karpfen, hinreichend, um dem Fisch die mittlere Richtung
mitzutheilen, Man sieht indess häufig beim langsamem Schwimmen,
dass der Fisch durch die abwechselnden Schläge nach der
einen und andern Seite eine mehr abwechselnd'schiefe, als gerade
Richtung erhält. Fische mit längerm Schwanz können zu
gleicher Zeit zwei Rogen nach entgegengesetzten Seiten mit ihrem
Schwanz machen und strecken; wodurch der Körper in der mitt-
lern Richtung sogleich fortgetrieben wird. Die Schollen und die
Cetaceen schlagen das Wasser in senkrechter Richtung. 'Das
Schwimmen der Rüchen geschieht theils durch die Schläge ihres
Schwanzes und mit diesem wöhf auch wie bei den meisten Fischen.
Da ihre Brustflossen aber flügelartig ausgebreitet sind, so
kömmt hier vorzugsweise die Bewegung dieser Flossen in Betracht,
deren Antheil beim Schwimmen dem Werk der Flügel
der Vögel gleicht. Bei den übrigen Fischen haben die Flossen
an den Hauptbewegungen zum Schwimmen nur einen untergeordneten
Antheil, wie- schon Borelli bewies. De motu animalium.
Lugd. Bat. 1685. p. 257. Die Flossen dienen ihnen, durch
Druck gegen das Wasser sich aufrecht im Wasser zu erhalten,
gleich Füssen, und ihr Wanken zu eorrigiren. Nach Cuvier dienen
sie ihnen auch, um Seitenbewegungen zu machen, wozu indess,
wie man bei Karpfen sieht, das einseitige Beugen des Schwanzes
viel wirksamer ist.
Die Vierfüsser schwimmen mittelst der Füsse als Ruder;
wie die Kähne durch Ruder bewegt werden. Der Widerstand
des mittelst des Ruders gedrückten Wassers ist die Ursache,
dass, indem der Winkel zwischen dem Ruder und dem Kahn
sich vergrössert, der Kahn seihst fortgeschoben wird. Würde
das Ruder mit gleicher Kraft und Stellung im Wasser vor und
zurück bewegt werden, so würde der Kahn nicht von der Stelle
kommen. Die Bewegung nach einer Richtung kommt dadurch
Stande dass die Reposition des Ruders entweder in der Luft
Znd nT cht im Wasser, oder, wenn im Wasser, mit der Schneide
i Tü ders eeschieht. In demselben Fall befinden sich die Schwim-
j es Ruder• ß P jJj Reposition der Hände und Füsse geschieht
m s l mit'kleinerer Fläche auf das Wasser drücken, als bei
der Schwimmbewegung. Der Mensch bringt die Arme mit schnei-
f i : Rande der Finger in ihre Stellung und wirkt auf das
Wasser mit der Fläche der Hände. Auch beim Schwimmen der
Vierfüsser ohne breite Hand, wie beim Pferd, ist c\ie §
I r Füsse beim Schlagen des Wassers grosser als bei der Repo-
l io n und darum kommen sie vorwärts; beim Ruckwartebewegen
ihrer Beine wirken sie mit einer grossen Öl.mflache der^lben
i - I Vnrstrecken ist die Oberfläche, womit sie auf das Wassei
stossen viel kleiner. Die Vierfüsser sind meist von Natur Schwnnmer
weil sie die Beine beim Schwimmen in ähnlicher Art w
beim Gehen brauchen und weil sie bei der Länge er ’c
und Kleinheit des Hirnschädels, durch Erhebender c ^ ^
j „ Luftloch zum Athmen so hoch stellen können, .
obersten Theilliber dem Wasser bildet. Beim Mensehen h eg
der Eingang in die Athemwerkzenge, nur wenn er auf
Rücken im Wasser liegt, oben; der Mensch muss uberdiess eine
fhm rdcht gewöhnliche zweckmässige Bewegung der Arme und ieTne zum Schwimmen erst lernen, nämlich diejenige, wobei dm
Renosition der Extremitäten in ihre Stellung zum Schlag mit kleinerer
Oberfläche auf das Wasser wirkt, als die Schwmmbewegu g
derselben. Zur Erhaltung auf der Oberfläche des Wassei s ist b
fern ueTbten Schwimmerlusser dem Einathmen nur eine geringe
Bewegung nöthig; er wird getragen so lange als seine von Luft
ausgedehnten Lungen ihn leichter machen und
Mpnsrh ist wie dieThiere, an sich schwerer als das Wasser, unu
Idnkt darin, wenn er keine Bewegung dagegen macht, ] on sel^ ^ '
ter sobald er ausatlimet. So lange seine Brust aber von Luft weit ai
Id e h n t ist, erhält er sich, wenn der Körper ausgestreckt auf dem
Rücken liegt. Würden wir nicht nöthig haben auszuathmen, wu
den wir die Brust in Einem fort von Luft ausgedehnt erhalten können,
so würden wir auch ohne alle Bewegungen nicht ;
So aber müssen wir das beim Ausatlimen regelmassig erlogenem
Sinken durch Bewegungen, durch Stossen gegen M g j ^ ten
unten corrkiren. Die Vögel werden auf dem Wasser erhalten,
wegen der Luft, welche ihre mit den Lungen icirende.
Unterleibszellen und ihre Knochen enthalten ^ Taueh
haben die Vöael nöthig stark auszuathmen. Die bchwimmvoge
brauchen ihre Füsse als Ruder, die Schwäne bedienen sich ihrer
ausgespannten Flügel auch zürn Segeln. p =s
Die Schwimmblase vieler Fische, welche sich n '
Untersuchung (Mueller’S Archiv 1835. p. 234.) wie ie linS“ J “
dem Schlund entwickelt, erleichtert das Schwimmen ». den^obereu
Regionen des Wassers, und durchi die Zusammendruckbarkert
in ihr enthaltenen Luft vermöge der Seltenmuskeln «nd die
fähig, in verschiedenen Höhen, je nach dem grossem odergei g
Druck zu schweben. Ueber die Structur der Schwimmblase siehe