
der oberen und der unteren Stücke untereinander findet bei
diesen Thieren noch nicht statt, mit Ausnahme des vordersten
Theils der Wirbelsäule, wo allerdings eine solche Verschmelzung
geschieht und die Chorda ganz von Knorpelmasse eingeschlossen ist.
Hiernach scheint der Wirbel der Fische aus der Verschmel-
zung von vier paarigen Stücken zu entstehen, wovon die oberen
zugleich das Rückenmark, die unteren am Schwanz das Ende der
Aorta umgehen, am Rumpfe aber die Rippen tragen, und aus
dieser Verschmelzung scheint auch der die Chorda mit ihrer
Scheide einschliessende Wirbelkörper zu entstehen. Dem ist aber
nicht so, denn hei den Fischen hat auch die Verknorpelung oder
Verknöcherung der Scheide der Chorda an der Bildung des Wir-
helkörpers Antheil. Zwar bleibt diese Scheide bei den Stören
das ganze Leben hindurch fibrös, aber schon hei den Chimären
verknöchert sie und diese Thiere, welche das ganze Leben hin-
durch eine Chorda als Stamm der Wirbelsäule behalten, besitzen
in der dicken Scheide derselben, auf welcher die paarigen knorpeligen
Wirbelstücke aufsitzen, schon ganz dünne ossificirte Reifen,
welche viel zahlreicher sind als die Wirhel-Abtheilungen auf
der Chorda. Nur nach innen gegep die Gallerte der Chorda und
nach aussen behält die Scheide der Chorda ihre häutige Beschaffenheit.
Hier sieht man schon, dass der Körper des Fischwirbels
aus einem centralen und corticalen Theil besteht, welche eine
ganz verschiedene Entstehung nehmen. Bei den Haifischen und
Rochen und bei den Knochenfischen ist dieses ebenso deutlich,
hier kommt es bereits zur mehr oder weniger vollständigen Ossi-
fication der Wirbel, Bei den Embryonen den Haien und Rochen
sieht man in einer gewissen Zeit die Chorda noch ganz gleichförmig
und auf der dicken Scheide die oberen und unteren paarigen
Wirbelstücke im knorpeligen Zustande aufsitzen. Später
fängt die Scheide der Chorda an den Wirbeln entsprechend
eingeschnürt zu werden, sich quer abzutheilen, zu verknorpeln
und zu verknöchern. Durch,die regelmässigen Einschnürungen,
der Chorda entstehen die späteren hohlen Facetten an beiden
Enden dieser Wirbel, die noch in der Mitte oft Zusammenhängen.
Die Schicht des WTirbelkörpers, welche diese Facetten begrenzt,
ist aus der Scheide der Chorda entstanden, und das nennen wir
den centralen Theil des Wirbelkörpers der Fische. Die ausser©
Schicht oder der corticale Theil des Körpers des Fisehwirhels.
entsteht aus der Verschmelzung der vier primitiven paarigen Wirbelstücke.
Bei den Knochenfischen verhält es sich gerade so.
Bei manchen Fischen, den Cyprinen, Salmonen bleibt an den
Seiten der Wirbelkörper ein© Nath, und am 3. und 4. Wirbel
der Cyprinen kann man auch im erwachsenen Zustande die vier
paarigen Wirbelstücke oder den corticalen Theil des Wirhelkörpers.
von dem centralen abiösen. Beim Schwertfisch giebt es zwar
keine seitlichen Nnthe, aber eine Lücke zwischen dem corticalen
und centralen Theil des Wirbelkörpers. Die Gallerte der Chorda
bleibt eingeschnürt in den Facetten der Fischwirbel liegen. Siehe
J. Muellek , vergleichende Anatomie der Myxinoiden, Abhandl. der
Akad. d, Wmemcht zu Berlin, J, 1834. und die neuere Abband-
Inns in der vergleichenden Neurologie der Myxinoiden Ebend. J.
1838. p. 232. Die Wirbelsäule entsteht jedoch nicht m allen
Classen auf dieselbe Weise. _ , , ‘ „
Bei den Amphibien entstehen gar, keine untere Wirbelstupke
als am Schwänze, wo sich die Bedeutung der unteren Bogen
erhält.. Die Wirbelkörper seihst aber können sieb bei den Amphibien
auf sehr verschiedene, Weise im, Verhaltmss.zuy Chorda
aushÜden. Bei den froschartigen Thieren .sind zwei Hauptyeiv
schiedenheiten von D uges bemerkt worden, Bei der Gattung
Pelobates (P. cultripes seu Rana cultripes Cuv., Cultripes provin-
cialis i'Müll. undi E. fuscus Wagh, Bufo fuscus Cuv., Cultnpes mi-
nor Müll,) wird die .Chorda gar, nicht vom V* irbelkqrper umgeben,
vielmehr entstehen. Wirbelkörper, und Bogen bloss aus den
zwei oberen, Wirbelstücken, welche unter, sich verschmelzen, ,sp
dass die Chorda unter den entstandenen Wirbelkorpern_in einer
Rinne .liegen bleibt, bis sie .allmählig ,ganz , vergeht. So m es
auchmach meinen Beobachtungen bei der Gattung Pseudis (Rana
P Bei den übrigen Fröschen und hei den Salamandern hingegen
nimmt der.Wirbelkörper eine ganz,ander©.Entstehung, die^Scheide
der Chorda , erhält selbst ringförmige Ossificationep, und bleibt
nur häutig zwischen zwei Wirbeln. Auf .diese Art ^steckt die
Chorda zu einer gewissen Zeit des Larvenlebens in huter dunpen
ossificirten Ringen,: deren Verdickung allmählig die Chorda^ver-
drängt. , In diesem Fall sind die Elemente nicht paarig und^ die
paarigen oberen Elemente, die Bogen bildend, verwachsen bloss
mit den ossificirten Ringen. . 1 J; ! , -.. " •
Bei den beschuppten Amphibien, Vögeln und Saugethieren
scheint wieder ein anderer Bildungstypus obzuw alfcn, den man
wenigstens: sichert von den, Vögeln kennt. Hier bi den sich _am
Rumpftheil ;des,:Skelets nur E in Paar Wirbelstucke aus. Zur
Zeit, wo das,Blastema diese Anlage bildet, erscheinen ,zu lödey
Seite der Chorda viereckige Figuren, die; Anlage ,der Wirbdahr
theilungen. Diese vermehren sich allmähhg und umwachsen die
Chorda vou oben und unten, indem sie zugleich oben dm Bogcn-
schedkel für die Umsehliessung, des Rückenmarkes, aus,-sich aus-
schicken. Wirbelkörper und, Bogen sind in di&sfpi primitiven
Zustande ©in ,Stück und zwar eines für jede Seite,, Zu, eiper
gewissen Zeit,siebt man die paarigem knorpelig gewoydenenWir-
bclelemente mnten durch eine Nath verbunden. Die Chorda steckt
nun in, einem Etui, der , Wirbelkörper,, allmähhg ^wmd sie ganz
verdrängt, d^och ebe diess} geschieht entsteht die Ossification der
Wirbelkörper und .Bogenschenkel,, welche unabhängig von .einander
^t. Die .Ossification der Wirbelkörper tritt zuerst d a
wo die I primitiven Wirbelstückesich , zuletzt unten confundipt
haben, und, zwar in, Form einer zweUappigen Figur, nur an Ren
Kreuz wirbeln „des Vogels sah ich diese Figur m zwei Ossificationen,
getrennt. , , , . v* •!
, ,,, Diejenigen .tVirbel, welche,.keine Rippen tragen, besitzen
meist einen Ossificationspunct nrnhr, wie, «liu hlalsvyirhgL, Er pe-
findet sich am Querfortsatz und ist als abortives Rudiment einer