
suchte Y oung jenes Vermögen. H unter Und Y oung schrieben der
Linse eine ihr selbst eigene Contractilität zu. Phil. Transact. 1794.
3. Veränderung der Convexität der Hornhaut nahm H ome mit
E ngl,efield undR amsden an; sie kann entweder durch die Wirkung
der Augenmuskeln nach H ome, oder bei Vögeln durch den von
- Crampton am Orbiculus ciliaris gefundenen eigenen Muskel bewirkt
werden.
4. Die Ortsbewegung der Linse durch die Ciliarfortsätze oder
die Zonula sahen K epler, S cheiner, P orterfield, Camper und
viele Andere als Ursache an.
5. Endlich suchten Viele die Ursache der innern Veränderung
in der Wirkung der Augenmuskeln auf die Gestalt des Auges,< als
R ohault, B ayle, O lbers, H ome-, S chroeder van der K olk, sei es
dass man die Gestaltsveränderung des Auges von den geraden,
oder von den schiefen Augenmuskeln abhängig machte.
Was zunächst die Iris und Pupille betrifft, so steht die Bewegung
der Iris in einem unleugbaren Zusammenhänge mit dem
Accomodationsvermögen des Auges. Denn beim Sehen in die
Ferne ist die Iris weit, beim Sehen in die Nähe eng, und man
kann trotz eines starken Lichteindruckes, z. B. bei einer vor das
Auge gehaltenen Lampe, doch die Weite der Pupille sehr verändern,
wenn man in die Ferne oder Nähe sieht, indem man die
Achsen der Augen bald convergirend auf einen nähern Gegenstand,
bald mehr parallel i auf einen sehr fernen Gegenstand richtet. . In-
dess sind diese Veränderungen der Iris .nur von der Bewegung
der Augen durch die Augenmuskeln und durch den Einfluss
des Nervus oculomotorius auf das- Ganglion ciliare und die
Irisnerven abhängig. Es sind Mitbewegungen, denn die'Zusammen-
ziehung der Iris tritt jedes Mal ein, wenn man auch nur das
eine Auge (bei geschlossenem andern),- nach innen oder nach innen
und oben dreht, und ist insofern als- Mitbewegung durchaus
an die willkührliche Bewegung mehrerer vom Nervus oculomotorius
abhängiger Augenmuskeln geknüpft. Man kann daher
keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen--der Bewegung/.der
Iris und dem Accomodationsvermögen in jenen Erscheinungen
anerkennen. Es fragt sich aber, inwieweit das deutliche Sehen in
verschiedenen. Fernen aus den Bewegungen der Pupille erklärt
werden könne.
a) Die Erklärung des deutlichen Sehens in verschiedenen
Fernen aus den Beweguugen der Iris und aus der Beugung des
Lichtes, am Rande der Iris durch Mile ist folgende. M agendik
.ƒ. d. physiol. VI. p.
166. Ist a ein Punct
eines Objectes, welcher
seine .Central-
Strahlep nicht mehr
auf der Nervenhaut
seihst, , sondern vor
derselben zur Vereinigung brächte, und also durch seine Centralstrahlen
nicht deutlich gesehen werden könnte, so würden
dagegen die am Rande der Iris vorbeigehenden Strahlen äA und
aB ihre Vereinigung auf der Netzhaut finden. Denn am Rande
der Iris findet Beugung der Lichtstrahlen statt und diese werden,
statt in der Richtung Ao und Bo, vielmehr in der Richtung
Ay und B f fortgehen und sich in y auf der Retina vereinigen.
Der Rand der Iris verlängere daher die Stelle, in welcher die
Strahlen zur Vereinigung in einem Puncte kommen, über die
Vereinigungsweite der Censtralstrahlen hinaus, und da die Beugung
gegen den Rand der Iris zunimmt, so vereinigen sich die Strahlen
immer weiter hinter der Linse, j,e näher dem Lande der Iris
sie durchgehen. Die Vereinigungsweite der Censtralstrahlen und
Randstrahlen sei daher keine bestimmte Entfernung von der Linse,
sondern fände in einiger Länge von der Linse ab statt, .daher das
Auge durch die am Rande der Iris gebeugten Strahlen Etwas noch
deutlich sehe, was durch die übrigen Strahlen nicht mehr deutlich
gesehen werden könne. Der Fehler dieser Theorie besteht,
wie. T reviranus und V olkmann zeigen, darin, dass nach derselben
nur die wenigen Strahlen zum Bilde benutzt werden, welche am
Rande der Iris durchgehen, während sie die grössere Masse des
Lichtes vernachlässigt, dass sie ebenso die anderweitigen Vereinigungen
der Strahlen, wie z. B. in oc und z vernachlässigt.
b) P ouillet’s Erklärung beruht nicht auf der .Beugung des
Lichtes am Rande .der Iris,, sondern auf dem Unterschiede der
Vereinigungsweite der Centralstrahlen und Randstrahlen, wovon die
ersteren durch den mittlern Theil der Linse aus dichteren Schichten,
die Randstrahlen nur durch den äussern aus dünnem Schichten
bestehenden Theil der Linse durchgehen. Die auf den Cen-
traltheil der Linse fallenden Strahlen sollen nämlich früher als
die gegen den Rand der Linse fallenden Strahlen zur Vereinigung
kömmen. Da sich nun die Pupille beim Sehen in die Ferne erweitere,
beim Sehen in die Nähe verengere, so würden beim Sehen
in die Nähe die Randstrahlen ahgehalten, und bloss die Censtralstrahlen
zur Vereinigung gebracht, das Sehen in die Ferne
finde dagegen mit den Randstrahlen statt, deren Vereinigungsweite
nun mit der Entfernung der Netzhaut von der Linse übereinstimmt,
insofern die Vereinigungsweite für ferne Objecte näher ist, als
für nahe Objecte. Dagegen bilden bei weiter Pupille und fernem
Gegenstände, die sich jetzt vor der Netzhaut vereinigenden Cen-
stralstrahlen Zerstreuungskreise, die. nach P oüillet unbeachtet
bleiben, wegen der Intensität des Bildes der, zur Vereinigung kommenden
Rändstrablen. Die früher angeführten Facta über das
Visiren zweier hintereinander aufgesteckter. Nadeln, oder anderer
sich deckender Körper verschiedener Entfernung, widersprechen
dieser Theorie durchaus. Visirt man mit nur einem offenem Auge
die sich deckenden Enden in verschiedener Entfernung aufgestellter
Nadeln, so erscheint die erste deutlich, wenn die zweite nebelig
gesehen wird, und die zweite deutlich., wenn die, erste undeutlich
erscheint. Bei kleiner Pupille für den nahen Gegenstand
bildet also der fernere Gegenstand, mit den durch die enge Pupille
fallenden Centralstrahlen,: doch einen Zerstreuungskreis, in-
dem sich diese Centralstrahleri des, fernen Gegenstandes vor der
Netzhaut vereinieen. Däraits folat aeaen die Theorie von