
zusammenhängt, Bauchnabel aa, das innere Blatt des Anhanges
ist der eigentliche D o tte rsa c k b mit dem Dotter, von ihm geht
der Ductus vitello-intestinalis (hier externus) bb nach innen ah,
durch den Bauchnabel zum Dünndarm. Die Stelle, wo er durch
den Bauchnabel durchgeht, kann D.armnabel heissen. In diesem
Ball befinden sich nach R a t h k e ’s Untersuchungen Blennius vivi-
parus und Cottus gobio. Auf dem Dottersack verbreiten sich die
Vasa omphalo-meseraica, welche mit dem Ductus vitello-intestinalis
durch den Bauchnabel durchgehen. Der Nabelsack mit dem
darin enthaltenen Dottersack wird in dem Masse kleiner, als der
Embryo sich aushildet und zuletzt ganz resorbirt.
IV. Eine noch andere Modification bieten die Plagiostomen,
die Haifische und Rochen. Sie besitzen zu einer gewissen Zeit
innerhalb des bauchsackartigen Anhanges den àusàern Dottersack
mit den Vasa omphalo-meseraica. Dieser Anhang hängt gemeiniglich
durch einen langen Stiel, den Nabelgang mit dem Rumpfe
zusammen. Der darin enthaltene Ductus vitello-intestinalis oder
Dottergang geht durch den Bauchnabel durch, und verbindet
sich mit dem obern Ende des fntestiqum valvulare, worin sich
auch die Galle ergiesst, wie zuerst S t e n o n is beobachtete. Bei den
meisten Haien und Rochen, mögen sie sich ausser oder innerhalb
des Uterus entwickeln, kömmt aber auch zu einer gewissen Zeit
der Entwickelung ausser dem äussern Dottersack ein innerer Dottersack
innerhalb der Bauchhöhle vor. Den innern Dotter hat
schon A r is t o t e l e s gesehen. Er sagt von den Haien Hist. anim.
6. 10. »Bei der Zergliederung des Fötus findet sich der eiartige
Nahrungsstoff, wenn auch das Ei nicht mehr da ist.« CH âè TQOîpr
ccvciT£/.ivof.i£voVf >((xv 11/;y.cv £/J] 10 loov, ioo£tdïjç. Der Ductus
vitello-intestinalis sackt sich nämlich nach einer Seite hin zu einem
grossen, den grössten Theil der Bauchhöhle ansfüllenden
Blindsack aus, wie bereits Collihs im System c f anatomy 1685.
lab. 33. darstellt. Der Nabelsack mit dem äussern Dottersack verkleinert
sich alhnählig an den reifen Embryonen mehr und mehr,
und verschwindet durch Resorption zuletzt ganz. Man findet
übrigens an ganz reifen Embryonen den innern Dottersack im
verkleinerten Massstabe noch vor. Bei einigen wenigen Haien ist
der Nabelgang in seiner ganzen Länge mit Zotten besetzt, wie
C u v ie r bei den Carch arias *), L e u c k a r t bei Zygaena beobachtete.
Nach meinen Beobachtungen kömmt ausser dem äussern, der innere
Dottersack allen eierlegenden und lebendig gebärenden Haien
und Rochen zu, mit Ausnahme derjenigen Haie (Carcharias), bei
welchen der äussere Dottersack in eine Placenta foetalis verwandelt,
mit einer Placenta uterina der Mutter fest verbunden ist.
Ueber die Entwickelung der nackten Amphibien siehe Rus-
c o n i développement de la grenouille commune. Milan 1826. Amours
des Salamandres aquqtiques. Milan 1821. v. B a e r in B u r d a c h s
Physiologie II.
*) Es ist vielmehr nur Scoliodon M. et H. eine Untergattung der Carcha-
K'3*; ? el ^ en Earcharias mit Sägezähnen (Pr ionodon JVL et I I . ) ist
der Nabelgang ohne Zotten und ganz glatt.
Ueber die E n tw i c k e l u n g der Fische: R a t h k e Blennius vivi-
parus in Abhandlungen zur Bildungs- und Entwickelungsgeschichte.
I I Leipz. 1833. v. Baer Untersuchungen über die Entwickelungsgeschichte
der Fische. Leipz. 1835. R a t h k e Beiträge zur Geschichte
der Thierwelt. IV. (Haifische). J. D avy Phü. Transact. 1834. 2.
( Torpedo) u n d J. M u e l l e r in Bericht über die zur Bekanntmachung
geeigneten Verhandlungen d. K. Academie d. Wissensch. zu Berlin
1839. Febr.
4. B e i s p i e l d e s E n tw i c k e l u n g s g a n gs z u r F o rm a t i o n d e r H a u p t -
g e b i l d e im F r o s c h e i .
Auszug aus R e iCHERt’s handschriftlichen Mittheilungen.
Die vorherige Zusammenstellung giebt einen gedrängten Ueber-
blick der hauptsächlichsten typischen Verschiedenheiten m der
Entwickelung der Fische und nackten Amphibien. Eine Beschreibung
des Entwickelungs-Vorganges im Einzelnen in den verschie-
denen Abtheilungen würde dem Zwecke dieses Werkes nicht an-
gemessen seyn. Vielmehr musste man sich hier darauf beschranken,
diesen Vorgang an einem einzigen durch geführten Beispiele
zu erläutern. Dazu konnte keine Arbeit geeigneter seyn als diejenige
voh R e ic h e r t , theils weil die früheren verdienstvollen Untersuchungen
über die Entwickelung der Fische und nackten
Amphibien vor den über die Zellenstructur und das Zellenleben
beim Embryo gemachten Entdeckungen angestellt wurden, theils
weil die Entwickelung des Frosches unter allen Thieren dieser
Abtheikum vielleicht am eigenthümlichsten ist, die meisten Abweichungen
zeigt und daher für die Erkenntniss des NAesentlichen
in dem Entwickelungsgange am interessantesten ist. Es muss
übrigens bemerkt werden, dass auch bei den Vögeln die Entwik-
kelung nach R e ic h e r t ’s Untersuchungen nicht ganz so einfach atus
Lamellen der Reimhaut erfolgt, als es bisher angenommen wurde.
Der Verfasser bemerkt zuvörderst, dass man im Verfolge der
Entwickelungs-Metamorphose des Froschembryo ganz von den
aus der Entwickelungsgeschichte anderer Thiere entnommenen
Begriffen abstrahiren müsse, dass man nicht eine Reimhaut, ein
seröses, ein Gefäss-, ein Schleimblatt in dem bisher gewöhnlichen
Sinne suchen dürfe. Die erste Anlage des Embryo bildet sich
über dem p. 664 beschriebenen Reimhügel, welcher dem Reim-
hügel oder Rern des Hahnentritts im Vogelei entspricht. Siehe
oben p. 631. Eine auf dem Reimhügel aufliegende Reimscheibe,
aus welcher bei den Vögeln die Reimhaut entsteht, findet sich
im Froschei picht. Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass überall,
wo von der Entstehung eines Systems oder eines Organs des
Embryo aus dem Dotter die Rede ist, daselbst die kleineren
prädisponirten Dotterzellen, welche anfangs nur in dem Reimhügel,
später aber als eine Rindenschicht im ganzen Dotter sich
gebildet haben, jedesmal unmittelbar zu den sichtbar werdenden
Anlagen des* Thiers zusammentreten. Es sind daher ursprünglich
die Zeilen der neu entstandenen Gebilde des Embryo durchaus
dieselben, welche wir in dem Reimhügel vorfinden, und die später