
Rïenfchwerbnng ©otteb in h in e in D n b io ib u u m burd; bie jung*
frauliche ^ e f t ia , Welche auf bie @mbfängnifi non oben rein erhalten
worben, im innigften 3 i tfanmtenhange. R iit biefem grofjen 3nbt*
oibiutm, auf beffen (Srfcfjeinung im Söeften ber gau^e (gntwidlungb*
gang beb Ipeibenthumb profoï)etifdf> IpngeWiefen, werben wir jei^t burd;
eine Rergleichung ber ©ehurtbgefchtdjte beb erften R ömifdkn tön igb
mit ber beb erften Römifchen S'aiferb näher belannt werben.
© ab Römertf;um ift-hauptfäd;lid; aub bem @ a B in ifd ;e n , bem
S t r u ê ïif c ^ e n unb bem 8 a tin ifd ;e n ^erborgegangen, aub ber 3Ser-
fd;metjung ber brei Rölferfchaften, bie ficf) in ber einzigen Riintel*
fb% an ber ©iher, Wo fpäter Rom entfielen follte, nachöarlid;
berührten. freilich waren bie religiöfen[Rorftellitngen berfetben fd;oit
in Oorrömifd;er ^ eit berart burd;einanber gemifd;t, b a f eine beftiinmte
Eingabe, Wöfter bie einzelnen (Setter, bie ficf) in Rout pifammen*
gefunbeU, eigentlich geiommen,- iaum mehr ntöglid; p fein fdjeint.
Sld;tet man inbefj auf bie Iferoorffwingenben ©runbjüge, woburd; bie
genannten R oller fid; aud; nad; ber Rerfd;mehung ihrer Religionen
nod; auffällig ooneinanber unterfdfeiben, fo ^at bie ^uïüdfü^rung beb
Römifchen ©ötterfhftemeb auf feinen breifachen Urffwung leine @d;Wie*
rigleit: unb eb würbe bann pt unferm 3 tt>ed;e fdjwn bie Remertitng
genügen, bofpbon ben §auptgöttern R la r b ben ©abinern angehört,
S a itu b aitb (Etrurien unb © a tu r n u b aub Satium nad; Rom ge*
lommen. Unb an biefer ©riab haben Wir Wieber bie IpauRgeftalten
ber brei Religionbformen ber Roadübenftämme, bie im Römertl;unt
jn ihrer Rßieberbereiutgimg gelangen follten, bor Singen. © er © abü
nifd;e Rtarb ift ber R a t u r g o t t , beim fein urffminglidfer b egriff
fül;rt in Ita lien beftimmt auf bie a g r a r ifd fe Religion, in ber er
alb ber Sefaam er ber ©rbe, alb ber Erhalter ober 3 erftörer ber
gelbfrüdfte erjcheint1 2). 3hm entgegen ftet;t ber (Strubiifdje 3 anub,
alb hbchfter Ipimmelbgott bie Religion beb © e ifte b bebingenb, unb
jWar nad; ber Rorftellungbweife ber Rafener. 3 ^ # ^ b S e tritt
ber Satinifdfe ©aturnub, ber nad; feiner ©hronentfe^ung aub bem
Oriente in Satium erfdfienen, um burd; neue fociate (äiurichtuugeu
bab golbene 3 ettofter unter ben R le n fd ;e n wieber h erruft eilen3).
U GE reu je r -HI. ©. 699-.
2) 3 n bem Satiixifrf)en ©aturnuê bereinigt, filljrcn batyer SDÏarë. unb
© ab finb bie brei ©ottheiten, Welche bom erften Könige bfb auf ben
erften ^aifer hevab bie Römtfd;e ©efd;id;te in B ew egung haften-
R o in u lu b unb R em u b , bie ©rbauer ber ©tabt R om , finb
3 williugblinber beb ©aBintfd;en R ia r b unb ber Satintfdfen R h e a
© i l o i a , bie Don bem ©rojaner Sleneab abftammt. ©aff bie rnenfdp
liehe IRutter beb erften Römifchen Höntgb gerabe eine Reftalifd;e
Jungfrau gewefen fein foll-te, hat eine tiefere ißebeutung, unb ber
© iu u biefer Rihthengefchid;te leuchtet ein, wenn mau bie Reftimmung
ber 3talifch>en ip e ft i a für bab Römerthum oor Singen p!t: © te
mt;thifd;e (Stählung war in biefer Raffung an biefer © teile notlp
wenbig. Unb biefelBe RothWenbigleit ntitffen wir für ben göttlichen
SSater in SInfptud; nehmen, ber hier auch lein anberer alb ber
©aBinifd;e R ta r b fein tonnte. Sltb © ott beb SlderBaiteb bereinigt
nämlich ber 3talifd;e R ?arb bie menfd;liche R atnr beb O f ir ib mit
ber thierifchen beb M / Woher er eben fo alb Erhalter,
wie alb 35erberber ber © aaten erfc^eint. © aber bie ©eburt feiner
3 w it lin g b « ‘Slnber, in benen bab ^Wieträd;tige Söefen beb göttlichen
Raterb aitbeinanber gegangen, baher ihre ©äugitng burch bie SBötfin
unb ihre ©rjiehung unter ben Wirten beb §eft>eb, unb bal;er enbltdh
aud; ber Derl;ängni^Dolle Rrubertnorb, burd; Welchen hwr R om u lttb ,
wie bort © h p ljm u bie menfchlich fanftere R atur aub bem Söege
räumt, um jur §errfd;aft ju gelangen.
@o ift bie ©ob unb Rerberben bringenbe © eite beb R ia r b , bie
fich in R o m itlu b aitbgeboren, gleich irüt bem erften Könige alb bie
im Römerthum hei'rfd;enbe Dorgetel;rt worben, unb ber menfd;en=
freitnbliche ©ott beb Slderbaiteb unb beb friebtid;en Sanblebenb mugte,
nad;bem R em u b hmgemorbet w ar, gegen ben granfen Sriegbgott in
ben §intergrunb treten. Unb nod; aub bem Senfeitb läßt R o m itlu b
ben triegerifchen Römern jit Wiffen thun, eb fei ber ©Bille ber ©ötter,
ba§ fein Rom $ur ,RJettherrfd;aft gelangen folle: proinde rem M li-
tarem colant, sciantque et ita posteris tradant, nullas opes armis
Eomanis resistere posseJ)- Rachbent herau f bab fiönigthnnt auf
3 anu« iit 9lcni ben gemein[(haftlic[;en Ramen D u tritt u s , tra§ bod; auf t^ve
ßufammengchövigfeit I;int»eiët. SSergl. Sveujer III, @.597. u. @. 695.
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