
Neligion, tüte bie beS SubenthumS, bon N eth en int eigentlichen @ttint
gar feine 9^ebe fein föntte. ® aS ^ubenthum trat eben baburd) 3itben-
tf;uut, bah eS bie heibnifche SMtanfchauimg im ^ßrinjipe negirte; bähet
bie beibeu NeligionSgef dachten, nachbem fie einmal attö einattber p
treten rnaren, [ich a ls böllig getrennte Defonomien unb im SBefent«
lid;en unüermifcht neben einanber fortbemegen muhten, ©iefe $ 1$
fache, üor ber matt je^gt bie Slugen nicht subrüden füllte, fönnte allein
fd;on behutfam machen, unt nicht ganj ©iSparateS im -Sntereffe bet
herrfthenben £eith h i% f^ p e urrterfchiebSloö jufammenjutberfen.
@S hflt aber bie negatibe SJ5^tIofo^^te auf biefem ©üben bereit«
fo grünblich aufgeräumt, bah bon bent ©ebättbe ber cdterthümlt^en
©efchichtSanfchauung fein S te in auf bern anbern geblieben ift. Slitcf
bie ältefte Urfunbe beS 3Renfd;engefd;techte§, bie-burch bie (Schriften
beS 3itbifd;en S o lies auf uns gefommen, p | fich bem allgemeinen
füflßfungSprosbfff nicht entstehen fönnen, unb fittb namentlich bie
©rsähtungen über bie fügeuannte Sölfertrennung bermalett fb f #
rufen, bah, iefet noch an ben et^nografa^ifc^ett ©runbrijj bet
©enefiS su glauben tragt, um fich nach ber ©riplicität ber |?ofo|ibeit!
ftäntme in ber ©efdjnchte beS SllterthumS jurecht W finben, ju cje:
tbärtigen ^ at, bah ihm nd unb jebe ^Befähigung snr j^iftorifchen
Hritif abgebrochen toerbe. 9Nan bitrfte uns bielleicht an bie ®e<
fd;id;t^anfd)auung bbn © ö r r e S erinnern, ber felbft feiner pmffärunj
beS m h tW e tt §eibenthumS bie ©reigliebrigfeit ber Slofaifchen Sölfer>
tafel ju ©runbe legt, unb auf biefer Unterlage nach einer Nletfjdc
berfährt, au ber bie flaffifchen ißhddlogen, bie il?rerfeitö aus bett p>
ftreuten 3Nhtl;en unb (Sagen ber S ölfer in bie ursprüngliche (Einheit
beS ©aujeit jurüd tbollen, freilich feinen ©efefmaef mehr fiitbctt
fönnen. Slber bieS hflf © ö r r e S grofjentheilS felhft oerfdjmlbet, inbeni
er, felhft ahgefeheu bon beit mitunter ftarf eingreifeubeu Soubcrta-
fetten, mit benen er feinen ©egenftanb überhaupt ju Behaubelu pffegt,
and; bie reellen Sorthede, bie ihm burd) bie 2luSgliebentug ber 33lUfev>
tafel geboten mareu, bem miffenfd/aftlid;en ^eitgeifte gegenüber tiidit
gehörig jtt beruhen berftanben. (SS faun baher ber Serfttch, beit biet*
gliebrtgen S ölfer * O rganism us beS Sübifd;en ©efd;id)tSfchreiberS mit
bem 2hßtbeftaube ber ©efd;td)te felbft in (Siuflaug ju bringen, ttet}
feineStbegS für überflüffig gehalten toerben.
Unb toaS bann juoörberft bie iBebenf(td;feiten anlangt, bie fe^t
[boh ber tnftorifdien Hritif gegen bie Sölfertafel oorgebracht toerben,
fo hätte man oor Sittern su beachten, bah biefe bis auf bie SSiege beS
bteitfcherigefchledtteS juritdgeht, um bie 23öfter gleichfam oor unfern
bugen entftehen ju taffen. S ie üerfe|t uns in eine ,3 eit, bie mir aus
Litt ©runbe bie Oorgefcfnchtliche nennen, meil uns auher ben 3 übifd)en
llrfuttben fonft feine Nachrichten über biefelbe ju ©ebote flehen, © en
feerfaffer ber SSölfertafel an D r t unb S telle eines Sefferen ju be*
[lehren unb feinen irrigen Eingaben über bie (Sntftehung unb Trennung
Iber Sölfer bie lautere Wahrheit entgegen ju Ratten, ift alfo ein* für
[allemal unmöglich, unb l;at baher auch noch Niemanb an ben Serfud;
einer birecten Söiberlegung ber 9Nofaifd)en @efd;ichtSanfd;aituug benfen
[tonnen. ©efto mehr aber hut man fich bemüht, ihr auf Ummegen
petäitfommen. S e in e ©euealogien, ^eiht eS, beruhen auf fe^r falfc^en
pßorauSfehungen, menigftenS auf theilmeife mihoerftanbenen Nachrichten,
ütbent er SSölfer, bie unleugbar ju ganj oerfchiebenen gam iöen gehö*
reit, als oermanbt angib t]). S e i biefem (Sinmurfe mirb aber jumeift
iiberfehen, bah eS bem 3itbifd;eu ©efchiehtSfchreiber allein nur unt bie
©ntftehung ber U r o ö lf e r jtt thun fein tonnte*, mogegen bie §iftorifer,
bie feine ©enealogien je^t nicht mehr beftätigt finben, bereits in ben
feiten beS flaffifchen SllterifmmS fteheu, mo ihnen N tifc h o ö lfe r
ungleich fpäteru UrfprungS begegnen, meiche bielfach au bie S te lle ber
reinen Uroölfer getreten. DNatt beide eben nur an bie fpätere S tellu n g
ber iß e la S g e r , 33i;r r h e u e r unb (S tr u S fe r , benen utatt eS im ge*
Shijhfficyen Z eitalter, nachbeut fie grohentheitS mit ben S öllern Ham
jfafifc£;er Slbfitnft sitfantnteugefd;utoljeu mären, auch gerabe nicht mehr
nnfieht, bah fie bon «pattfe aus beut Sentitenftamme angehßrten. © ie
pefannte SlitSnahmeftelluug bes Ufitbifcheu S e ile s , mctd;eS feinen ur*
rfprüitgticheu Stauiutdjarattcr rein mtb unoerutifdit erhalten, mährettb
bie (peibettoelfer attfeitig bitrcheinaubcr gcmürfelt mürben, läftt and)
P P noch erlernten, melden S eg riff ber Scrfaffcr ber ©enefiS oon beit
Uroölfern überhaupt hüben muhte. Spricht bieS nun auch nicht grabeju
für bie hiftorifd)e SJahi'heit ber S ölfertafel; fo bemeist es hoch me*
PgftenS, bah botf ben abmeicheubcn S ötfer * Sonftellatioueu aus beut
) ©. K5.