
Slu« biefer ©rjähluttg tritt im« ba« berfhleierte 23ilb ber Natur*
ntpfterien tu ber 9ietigicn^gefd^t<^>te be« @itben« entgegen. S i e ber
Uebergang bon ber 2:t;ierbitbung p r ©ntftelpng be« 30Zenfd;en im
Naturleben überhaupt etwa« Sunberbare« an | s f trägt, fo aud) bet«
Slufmahfen ber ntenfcfyennäfjrenben gTitd^t unb beren S e p h itu g aitf
bie leibliche ©piftenj beb SNenfhen. D aher läßt bie üNphologic, um
ben Uebergang botn Natürlichen p n t Uebernatürlihen möglich ju
machen, einen © ott in« M ittel treten, ber burd) bie ©infithrung be«
Slderbaue«, alb einer göttlichen Snftitution, p gleid ; ben Ä U ftb jur
religiöfen ©rjielpng beb SNenfhen le g t*). 23on biefem ©efxdhtb^unlte
betrachtet ift bie S Ig r ic u ltu r ber ©hamiteu in ber Neligion«gefhihte
beb Sllterthum« bab ergänjeube ©eitenftüd p r © e i f t e b c n l t n r ber
3aphetiten 2).
Slber nun beginnt bie Seibenbgefchichte beb menfchenfreurtblicC;en
D f i r i « unter ben rohen Ipänben feineb fa lfd p i 53ruber«, be« hie*
rifdhen D i p l p n . N ad lern nämlich O f ir ib bab N ilthal burch jeine
agrarifchen ©inriditungen begliidt hatte, richtete er ben iö lid auf bie
übrige S e i t , um auch biefe feiner S o l d a t e n theilhaftig p machen.
D p p h b n aber, bon Neib unb ©cheelfitcht gegen ihn erfüllt, berbanb
fi<h Wälfrenb ber Slbwefenheit feineb Srnber« mit fiebjig anbern ©e*
noffen, unb oeranftaltete nach ber N üdfelp beb D f ir i« in geheuchelter
greuubfhaft ein geft. ©r hnde sfe e i prächtigen haften machen taffen,
unb alb fie fröhlich beim ©aftmahle faßen, ließ er benfelben h^eit-
tragen,. unb berfprah ihn bem p fd;enfen, m elier ihn mit feinem
fö rp er aubfüllen Werbe. heimlich h«tte er aber bab SNaaß born
Seibe beb Dfirib genommen, unb barnach ben haften berfertigeu taffen.
0 @ ( p e l l t n g a. a. 0 . @. 5 8 0 : „®ev erfte Uebergang 511m Sfcferbau bat
immer als Nätftfet gegolten. $etne nuferer ©etreibearten ift milbmahfeub itad;*
jnmeifen; faft feilte man glauben, baß im ntbtfiotogifheu Ißrojeffe eine ©nt«
tüiclluug ber Natur ber ©nttüichung beä 33ewußtfcin« parallel ging."
2) Sreu je r II. @. 70: „"Sie ganje ißriefterlehre ber‘alten Siegtiptier
auf 33eförberung agrarifcher S u ltu r gerietet, unb mir feljeit leptere awfy
burch ba« ganje Niltpal toevbreitet, fo meit eben bie 33efchaffenheit beS Sanbe«
äeferban unb fefte äßopfipe geftattet. Safcer benn auch ba§ Nilthal bas Sanb
mar, ba« ben guten ©öttern, S fis unb D f ir i 8 , angehörte, morin nach ge*
meinem ©tauben biefe einft regiert, unb ihre SSölfer unter anbern burch bie
Sßohlthatcn be« Släerbaue« begtüdt hatten."
Sille toerfuchen e« ber Neihe nach; aber feiner paßte. ©ublid) legt
fich S 3 f t r i§ hinein. D a fpringt D p p h o t i mit feinen 33e r fr o r e n e n
herbei, fie fchließen ben haften p , umgießen ihn mit iö le i, loerfeu
ihn in ben g lu ß , unb fenben ihn bem SNeere p . „@o muß ber
^eilanb D f i r i « im ahtunbjWanjigften Sahre feinet Sllter« (nach
Slnbern im 28. feiner Negierung) unter beit fpänben feine« 23ruber«
fterbeu" 1).
3Nan fatm nicht berfennen, ba« erfte Sittentat be« % h p h 0 n
auf feinen göttlichen 29ruber ift bie ^eprfeite p bem hinterliftigen
Dpferbetruge, ten fß r om e th e it« an feinem Nfilchbruber 3 e u « ber*
übte. Slnt D p f e r a lt a r e , mo ber SNenfh fich g e if tig mit feinem
©ott berbinbet, um in ihm fein Wahrhaft persönliche« sieben p
finben, berfe^te ber •Sapheiü^ täuföhenber Slrglift-, bem 23ater
ber ©öfter unb SNenfchen ben STobe«ftoß im religiöfen 23etoußtfein
feine« ©efchtechte«, um e« bon ber ^errfchaft ber britten ©pnaftie
ju befreien, ©ine Neligion bagegen, bie ihr pofitibe« S e fe n in ber
le ib lic h e n N a t u r be« N ien fh en h ^ jnr m pftifhen Serbin*
bmtg mit ihrem © ott am © o m m u n io n tifh e , wo ber ©ultu« feinen
feierlichften üNoment begeht, inbem D f ir i« burd) Nlittheilung fehler
geheimnißbollen N atur fich ntit ber N ien fh h eü n n f« iuuigfte bereinigt.
Daher fällt, n a h ©hnuiitifher Slnfhauung«lbeife, D h P h on bei einem
© a ftm a h le , ba« er in geheuchelter fffteitnbfhaft beranftaltet, über
ben göttlichen Sritber he^, um feiner ^ errfh a ft über ba« SNenfheu-
gefhled;t bitrh ben gewaltfamen Dob be« S elth eilau b e« ein ©nbe
p m ähen. D iefer grebel am Slllerheiligften ift a u h p e r ba« ©nt*
fe^lihe ber ganzen ©itnation.
Sil« 3 f i « ben Dob be« D f i r i « erfahren, jerfhlägt fie fiep
bie 23ruft mit lauten S e h fla g e n , jieht fh w a r p Kleiber a n , unb
fnht beu Seihnant be« gemorbeten ©atteu aufpfinben. © ie finbet
ihn unb berbirgt ihn in ba« D id ih t be« S a lb e « an einem einfamen
Drte. Slber eine 3 agb, bie ber Wiibe D h p h ° n anftellt, entbedt ben
@arg; man öffnet ihn, unb h e ilt ben Seihnam in bierjehu @tüde.
3 f i « erfährt halb ben S erlu ft, unb finbet breiphn @tüde wieber
auf; nur ba« b ierp lp te, ba« SN änulihe, bann fie nid)t finben, beim
) St euje r H @. 19 ff.