gefunfenen pettenen, ju einer Sehre toom „ u n b e fa n n te n ® o t t y/ ge*
worben War, burd/ ben ©tauben an baS ipohepriefterthum Ê ^ r ifti,
beS nun SRenfd/ geworbenen ©otteS ber ©em iten, auf il/re retigiöfe
SBeftimmung jurüdgefuhrt werben fonnten. SDtefe le^te 3Benbmtg in
ber ©efd/ichte ber norbifd/en SSöïfer fefct es nun aber auch bodig
au^er 3 toeifel, baß bie ©einitifdjwn SR afener am fö'aufafitS Wirïtid/ iit
bem angegebenen 33erl/ältniffe ju ben ©ermaneu gefiauben ï/aben.
•3n bem itbermenfd/lichen 3Befen beS 3 le fa r liegt baê' tabirifdf)e
©el/eimniß ber iJSelaSger bon ber dRenfd/Werbung ©otteS in © in en t
S m b ib ib u u m , ber .Raffung beS ©trusfifd/en fReligionSfhftemeS ent-
fpred^enb. Üïber bie ©ermatten werfen ben Glauben an biefeê ®e*
b |im n i| ab, emanjipiren fid/ bon ber Autorität beS fremben ißrieftet*
gefd/led/teS, berlaffen ben ©d/auplah ber ®efd/td/te beS SUterH/untS,
unb Wanbern mit il/reu jWölf SIfengöttern .uad/ ©fanbinabien auS;
inbef? bie iRafener, an ben ©ntwidlungSgang beS' antiten ©etftes
gebunben, ben geeigneten O rt jur Löfung d/rer, Lebensaufgabe in
Ita lien finben. © aS ift baS h a tte n ber SSorfe^ung in ber @ef<hid/te.
® enn bringen Wir biefe §in * unb §erjü ge ber. herm anen nad/ ber
nörblid/ften unb ber iftafener nad/ ber füblid/ften ©egeub bon ©uropa
mit ber erwarteten Slnfunft beS ©hriftentl/umS für beibe in 33erbtn*
bung, fo erweitert fid/ unfere ©inficl/t in ben ©efanuntplan ber
fReligionSgefd/id/te, unb Wir begreifen bie ^tüecïma^igfeit ber probi*
bentieden Sügitng, Weld/e biefe 93ötfer am SüufafuS auSeinanbergeheu
läßt, um fie bemnäd/ft in bem gemetnfamen glau b en an baS üRi/*
fterium beS dRenfd/ geworbenen ©otteS ber ©emiten wieber jitfautmen
ju führen. Urn mid/ beut£id/er erflären ju tonnen,. Werbe idj> einige
iöemerfungen über bie 33erfd/meljung beS ©trusfifd/en ü ïe fa r mit
ber fRömifd/en R eligion, Welche baS §eibenthum abfd/tießtid/ auf bie
©eburt bes ©ottmenfchen im ©hriftenthum borbereiten follte, boran*
fd/iden müffen.
Das ^ömertfjum.
3öenn ‘’R ieb u p r in ben (Srjä^lungen bon ben erfteit fRöntifd/en
Röntgen nur einen diteberf^lag bon 2Rt/then aus urfpriingtid/ f/ifto*
rifcf) gemeinten §elbenliebern ju fet/en glaubt, fo liegt biefer 2lnficf>t
eine Sal/rl/ett ju ©runbe, an welche ber fc^arffinnige ©efd/id/tS*
forfd/er Wohl felbft ntd/t gebad/t hüben mag. © er Urfprnng bcS
fRömerH/umS ift etn abfonberlid/eS fRätl/fel. Unb ba ift benn junäd/ft
bie Abnormität in ©rwägmtg ju jiel/en, baß bie faubern 33ölfer*
trümmer aus allerlei ©efinbel, bie fid/ in ber künftigen 3öeltl/err*
fd/erin an ber ©iber jufammengefunben, a ls fRörner feinen be*
ftimmten fRationald/arafter mehr hatten; eS War eine colluvies gentium
ohne Slbftammung bon einem gemeinfd/aftltchen Slhnl/errn, unb baher
and/ ol/ne äRptl/en unb © agen über ihren borgefchichtlichen Urfprnng
im ©tttne ber f)edenifd/en ©tämrne. Unb biefe gäujlid/e 3 er*
fplitterung ber utenfd/ltchen fRatitr, bie baS- ©ibibibunm ifolirt unb
jufammenhangsloS neben baS Lnbibibuunt ftellt, hat tyzx feine ju*
fällige 33ebeittung: bie. compacte ©inl/eit, bon ber baS ÜRenfd/en*
gefd/led/t im Orient ausgegangen, mufjte fiep in bemfeiben ©rabe
aufföfen, als bie B ewegung ber 23ölfer gegen SBeften borrüdte, bis
enblidf in iRom, wo baS ißrinjip ber Snbibibualität ju feiner bollen
©ered/tigung gelangen füllte, ber SRenfd? an bie © tede ber ÜRen’ch*
heit getreten. © aS ift baS eine ber beiben M om ente, bie jnm 35er*
ftänbniffe beS iRömerthumS ins Singe ju faffeu finb. Unb baS
anbere, Welches fidf auf bie göttliche 97atur bejiel/t, ift bem cut*
fprechenb.
3öar nämlidp ber fRömer in feiner ifolirten ©tedung a ls
fR öm er ohne. fpecififcpen dfationald/arafter, fo fonnte er auch ^e^ne
bon Jenen Statipnalgötteru mehr l/aben, bie gleid/jeitig mit il/ren 35öU
fern aus beut theogoui|d/en ißrojeffe he^borgegangen, um erbeigen*
thitmlich mit benfelben auSjujiehen unb jufammen jn Wohnen. SUS
ÜRenfch gleid/fam bon borne anfangenb, fap ftch ber fRömer aud; mit
feiner ©ötterlchre aufs ©roefne gefegt, unb bie ©ntftehung beS neuen
©taateS mad/te jugleid/ eine neue ^Religion nothwenbig. Slber woher
nun biefe ^Religion nehmen? Unb wie mußte fich in tpr enblich baS
SSerl/ältniß beS ©öttdehen jum dRenfchdchen bogmatifdh feftfteden?
© w ä g en Wir, baß ber ÜRenfd/, felbft bon aden religiöfen lieber*
liefentngen berlaffen, fid/ bod/ feine ^Religion e r fin b e n fann, unb
baß infonberS bie fRömer, auf welche ber ©eift beS Sllterthums ge*
jäl/tt h^de, ihrel: SJeftimmung nid/t entgel/en füllten: fo Werben wir
auf ben tief berborgenen 3itföwmenhang ber fRömifd/en ^Religion mit