
bei ungeheuerlichen greb eli, burd) beit ber titauifd;e (Seift bei ftoljeit
(Sefchlecbtei b ie g ö ttlic h e S ta tu r an fich jit r e if e n ttnb ju jptu*
fa itir e n f n d ; t e 1). © iefe fßrofanation b ei (Sittlichen, Welchei au f
geheimnißbolle S e ife mit bem S e fe tt bei meufchlid;ett (Seiftei Der*
wachfen ift, offne fid) mit ihm ju bermtfd;en, imb welches a li fcae
unantaftbare §eiligthum ber Religion bie (Sreatitr burd; bie (Stimme
b ei (SeWtffeni an it;re SBerbinbttttg mit bem § im m el erinnert, ift in
ber fpätern S a g e bah in gebeutet Worben, baff 1$ r o ut e tt; e it i eigen*
mächtig a li 3L)ieufd;eubilbner aufgetreten fei, inbem er ben geraubten
„ ( S e n i u i b e i ö e b e n i f i t n f e n i ttn b b e i S e b e n i t i c b t e i " mit
ber a u i ^honerbe: geformten ^örfierlichfeit b ei fJKenfchen jufauuuetn
gemifd;t h^be2). ,,©heof>h*öft berftef;t unter bem fß r o m e th e iti
einen S e ife n , ber bie o^l^te ben üD?enfchett mitgetheilt höbe,
ober richtiger bie ber geiftigen Freiheit burd; ©eitlen ttnb §orfcf;eit
fid) betonet toerbenbe ÜRenfchheit. (Sei)’, Wirte, fagt er a li üB7eufd;eu*
bilbner ju feinem (Sefchöfife,
©eh', mirle, trage Selb unb SBonne;
Ser ^unte blt^t, itnb Sebengmonne weht,
Ser freie ©eift Hielt jur öermanbten @onne"3). .
© er S ib erftreit bei mettfd;lichen S ille tti mit bem göttlichen Wat
in ber Dfeligionigef dachte ber Dafihetiteü unoermeiblich, toeil ihr ber
Uebergang bon ber göttlichen tJtatur ff ? menfd;(id;eu unmöglich ioar.
© er Sftetifd; ift biefer Seltanfchauung gufolge fo jn fagen ber befjo^
tenjirte (Sottfohn in feiner attß er g ö ttlic h e n S tellu n g, © a i ift ber
(Seift bei S u fira n atu ra liim u i, ber b ai fM igtonifhftem bei korben«
§r- Sauber, @becut. Sogm. 4, @.104: „SBobet nur ju bemerlen
fotmnt, baß biefe® 3Jh;fterium al® ba® Sßeljtf'et ber fdjöbfertfdjen $raft ber (Kreatur
jWar mitgetheilt, ihr aber nid;t ju eigen ertheitt mtrb, fomit als Dbegat
ftet® in ber fpanb ©otte® bteibt, mesmegen bie $Dtt;tl)e be® dprontetheu® al®
erften Stäuber® biefe® götttict;eu Junten® bafun ju reïtifijiren ift, baß ihm fetter,
fomie er ihn fid) ju eigen ntad;en wollte r eilofcï;, inbent ftatt be® mpfSriMB
f^euer® ba® jerftörenbe in ihm aufging."
2) S re u je r III. 320:' „Sa® mar tßrometljeu®, ber ben fjenerfuuleti
mit ber @rbe bermif^te, ber ben ätberifdjen ©eift in irbifdje Seiber
bannte, beffen Sichten unb Srad;ten bormärt® auf bie f5°lge trbtfd;er ®e>
fdjitechter gerietet ift." SSevgl. TV. ©. 456 u. A p o llo d. 1. 7. 1.
3) ^Beider, Srilogte @. 68 ff.
burchWeht, unb ihm einen unbergteid;lid; erhabenen (Sharafter aufge*
briidt hat, fo baß auch bie letzte unb tieffte litig e b u r t beffelbeit noch
mit bem ibeellen S e fe n ber göttlichen Sftatur in SBerbinbuttg fteht;
aber a u i bemfelben (Sruube höt auch ber hoBhfahrenbe ® in n Biefei
allei ju wagen Bereiten (Sefchlechtei b ai Söeiffiiel b ei emjjöreubften
^wiefpattei jwifchen (Sott unb ber ED7enfd;heit unter bie SBölfer ber
(grbe getragen1), © a i ift b ai Ä'oloffale in ber 3Wee b ei 13rome<=
t h e u i , ber am (Enbe bei orientalifchen 3 e^ alteri ben furchtbaren
Siberftreit ber Beiben -ftaturen in fich ju Befteheu hätte. 2tui biefer
S tellu n g Begreift fich auch b ai feltfam ©opfietgängerifche feiner 13er*
fönlid;feit, ber nicht (Sott fein fonnte, unb nicht EÖfeufd; fein Wollte.
(Ein iUKlchBruber bei 3 e u i , fchetrtt er jWar ben (Söttern jugejählt
merben ju miiffen; aber ei finbet fich ^ine S fn tr bon einem religiöfen
Sulttti unb einer göttlichen Verehrung bei 13 r o in e t h e u i . Vielmehr
Bellagt er fich felbft barüber, baß 3 c t t i , S l f i o l l o n , § e r n te i unb
bie anbern alle ©entfiel, StUäre unb Dfifer hätten; für ihn aber, ben
größten S oh lth ater bei IDlenfchengefdftechtei, fei bergleid;en nicht
Oorhanben2). Unb hoch toar f r o n t e t ! ) e u i aud; fein Slfenfch oon
gewöhnlichem Sch lage, beim er ift, Wie S e i cf er treffeub Bemerft,
„nich t e in h e in tifd ; u n te r b en ED7enfchett g ew e fe n ." 97och ettb*
lieh auch fann man ihn, Wie e i gefd)ehen, (Hermann an (Ereuger
S . 1 0 3 ), in bie klaffe ber ^eroeit, biefer bon ben (Söttern ab*
ftammenben 307enfchenfinber ftellen, Weit feine l?erfönlid)feit jwar nicht
gottgleiche, aber bod) übermenfdftiche iBebeutung ha0 ® er 3 afohe'
tite iß r o m e th e u i ift a l i lü len fch ev f.ioQcpfj $eov.
© a i wiberwärtige 33erhältuiß bei ntenfchlichen (Seiftei ju ® ott,
Wie ei ber Hafihetite au fid) barftellt, fonnte erft burd) bie ^Religion
bei (Ehriftenthitmi tut 13riitcifie wieber aufgehoben werben, woher
beim aud; bie ^irchenbäter beit gefeffetten 13 r o nt e t h e u ö mit bem
1) Hor. carm. I. od. 3. v. 25:
Audax omnia perpeti
Gens humana ruit per vetitum nefas.
Audax Iapeti genus
Ignem fraude mala gentibus intulit.
2) Lueian. Prometh, 14.