
Um mm aus ben fpotenjen ber Mptpologie in bie f e | | §
Mpthologie herabpfo muten, fud^t uns S d ; e l l i t t g baß urfpriuißttc^e
SBerhältuip beS Mettfd;eu p © ott begreiflich p machen; utib ba I;öten
toir beim, bap ber Mettfd; anfangs auch nur ein potentielles (Sottet
betouptfeiu haben fonnte. ,,© aS meufd;lid;e Setouptfein ift itrf^räng=
lid; mit bem © ott gleichfant bertoachfen, eS Ifat ben © ott an ficf,
nicpt a lf ©egenftanb b o r fiep"1). S obalb aber ber SQ^enfd; üoti
© o tt, ben er „a priori, b. h- bor alter toirflid;en Setoegung an fit|
patte", eruftlid; loSfagte, braute er ipit obfectio b or fiep, unb mit bem
©egeuftanbe toar ihm nun aud; erft baS Setoitptfein bon ©ott ge«
geben. © aS ifi ber tp e o g o n ifc p e iß r o je p , mit bem Scpetliiig $$.
in Setoegititg fefd , um aus ben göttlichen ißotenjen in bie aufeo
göttliche S e i t p gelangen2). © er Slbfall beS Menfcpen oou ©ott,
ohne ben überhaupt feine ®efd;icpte möglich toar, ift nun aber iiad)
S d ; e llin g aud; ber Uebergang p r Entftehitug ber Mptpologie. Sie
Entfernung bon bem © ott beS UnfangS, ber bie Menfcpheit üocp um
getpeilt mit fiep pfam m enhielt, patte nätnlid; für baS religiöfe 23e«
touptfein ben iß o lb th e iS m itS p r f$otge, toeil bie ^Trennung beä
Menfcpeu bon ber uffprünglicpeu Einheit nicht ohne eine gadmmtiKj
ber göttlichen ißotenjen gefd;epeu fonnte. 2luS ber Sluflöfitng ber brei
göttlichen Urpotenjeu ift ber ttrfprung ber SSielgötterei in ber Mettfei)«
peit p erflären3). © er theogonifcpe fßrojep, ber mit ber Sluflöfuiijj
beS M onotheism us anfängt, um erft ben ipotptheiSmnS beS ipeiben«
thuntS p bitrchlaufen, bann aber umtenft unb bie gertrenuteu ißoteujen
aus ihrer (Spannung p r toirfltd;en Einheit ©otteS p rü d b rin gt, hut
baper nicpt blop fubjectibe 23ebeutung, fofern er im iitenfd;lid;eu ®c«
touptfein bie mpthologifchen 23orftetlungen erzeugt, fonbern aud; oBfec«
tib e, loeil baburd; © ott felbft in ber ©efd;id;te bem breiperfönlichcu
M onotheism us eutgegengefitprt totrb4).
!) «p^ifof. b. SUptpoI. ©. 120.
2) ippilof. b. @. 1 2 0 : ,,@d;ott burd; feine erfte SSetoeguitg ifi V
33ewuptfem bem tt;eogonifd;cit ^ßvojep itntenoorfen . . . . ©eine erfte 93eU'cgunj
ift nicht eine Semegung, burd; bie e§ ben (Sott fiuht, fonbent eine ©etnigWli
burd; bie e§ fid; ben ipin entfernt.
8) 31. a. O. @. 103.
4) ?(; fl. £>. ©. 92.
©urcp ben Slbfall toar alfo bie unmittelbare Einheit beS M ein
tóen mit © ott glüdlid; itbertounben. © lüdlicp, muffen toir fagen,
benn ber fßolptheiSmuS toar, troh bem entgegengefe^ten Slnfcpein,
bennoch toaprhaft Uebergang. p m S effern, p r B efreiung ber Mettfd;««
Beit bon einer an fid; toopltpütigeu, aber ihre Freiheit erbrüdenben,
ade Enttoidlung nnb bamit bie pöc^fte Erfenutnip nieberhaltenbeu
©etoalt"4). ©ieS fuhrt u n s nun auf ben ^ufammenhang ber
jjipthologie mit bem Ehriftenthmn.
©ent 23ater fam nämlich ber ilm fturj ber © inge burd; ben
9)ieiifd;en p a r nicht unertoartet, unb burd; feine Sl£lmad;t hätte er
ihn loopt berhüten fönnen; aber feine Sßeispeit lief; gefcpepeu, toaS
gefcl;al;, in ber 23orauSficht, bap ber S o h n ihm bie entfrembete
9Jienfd;l;eit, unb mit ihr bie ganp- aupergöttlid;e 2Öirflid;feit, p rü d *
Bringen toerbe. 3 n feiner bermittelnben S tellu n g p ifcp en © ott unb
ber Menfcppeit eutfd;ieb fid; baher ber S o h n p r M e n fd ;to e r b u n g ,
unb gab baburd; ber aitpergöttlidfen ®efd;ichte ipre teleologifdpe S e -
ftimmitng, fo bap ber tl;eogonifd;e ^ßrojep ber M ptpologie, beu baS
religiöfe Setouptfein erft burdptacpen u tu p te, fiep nun p r ©orbereU
tiiug auf bie Bufuuft beS Ehrtftcntf;umS geftaltete. © ie bcrmittelnbe
fßoteuj fagte fid;, um bie 23erföl;nuug auSjufül;ren, äuperlid; bon
©ott loS , unb ging felbft mit in bie Entfrembung ein , um in beut
mpthologifchen ^ßrojeffe a u S p h arren2). S o toar El;riftuS, ber a ls
bie bermittelnbe ^ oteu j nicht außerhalb ber Mi;tl;ologie geblieben,
auch' unter ben ipeibeubölferu im kom m en, „ b e im b ie g a n je
SD ip th ologie ift b ie n a tü r lic h e © e fd ;id ;te b er b e r m itte ln b e n
^ oten j."
fffieil aber bie bermittelnbe fß otep in ben aupergöttlid;eu
ftanb blop teibeub geloutmen ift, fo Permag fie beut gottioibrigen
fk iip p e toäl;reub beS ml;tl;ifchen Z eitalters nur bttreh if;ve ü la titr
entgegen p loirfen, ohne es fd;ou itt feinem dßefett übertoittbeit p
fömtett. 2lber es fommt bie Z eit, bap fie fid; im tueitfd;lichcu SC '
touptfein toieber 31111t iperru beS S e in s macht, um als g ö ttlic h e
? e r fö u lid ;le it aufjutreten. Du biefeut Znftaube toirb fie erft für
') ©int. iit bie tptiilof. ber ©. 139.
2) spt;i(of. bev Offeub. ©. 609.