©eifteS mit ber Diothtoenbigfeit bes DlaturgefeheS tut Unioerfunt, }J
baß ber theogonifche Sßroje^, tu tpejcfem yfj uub x&üv eittf eilig ad
toeibüc^e ^ringifnen auftreten, nimmermehr gu einer p o f itio e n Seit
orbnuttg führen fattn. SUefe erreicht alte in nur ber ©ernite, unb et
e r r e g t fie bnrdh baS (Doppeltoefeu feiner eorla: baS ift bie erhabene
SBeftimmung ber britteu ISrbe in ber Kosmologie ber Sitten, öd
bereit ©roßartigfeit m ir, gu einer aubern tE3eltanfd;auung ergogen,
jefct faurn noch eine Slhnung Sin ber theogonifcheit SebeutitnJ
feiner sozia hatte ber ^ßelaSger bie Üftöglidffeit einer fe fte n , fjofi-
tib e n SBettorbnung (hozia oon etGzrjf.u ober sCo^ai) , ebenfo ge,
fichert gegen bie maßlofen Liebergriffe titanifcher Freiheit, wie betn
©efei^e ber sJcatur-4cothmenbig!eit unb beut 3mange enthoben. Sit
obertoeltliche yrj mit ber unterioetttichen yßo>v in fleh oereinigenb, i|t:
hoTLa bie u n b e to e g lid ; fe ftfte h e n b e lU titte beS SEBeltaltS, bie
ben fubftangieden iBilbungSprogeß ber ^hhfxS mit ber ibeellen ©nt
micflungSgefchichte beS ©eifteS unoerbrüchlidj) gufammenhält. S n tiefer
SentralfteHung hat barum ip e ftia eben fo perfönlichdnbioibuelle, als
aud) foSmifchmnioerfelle tÖebeittung. © ie ift baS toeiblid)e Ut<
inbioibuum beS © em itiSm uS, ein felbftftänbig geiftigeS äöefeu in ben
Anfang ber fe ite n geftetlt unb, mit bem © ott beS R im m els theogouijif
oerbitnben, unb gugleidf baS toeibliche sJiaturpriu§ifo ber 3ubioibugtion, bit
Urmutter aller Söefen, bie bitrd; eine geheünnißoolle ©eburt alles ine
S a fe in gefegt unb um bie fefte bOtitte bes SßeltallS georbnet hatl :
Unb tote bie S eltorb u u n g aus ber centralen Söeiblichfeit entftanben,
fo befiehl auch all unb jebcS b a, too es feine © tellung im Kosmoe
gefunben, burch ununterbrochene ©nm irfung ber § e f t i a fort, bie bab
,pi5cf)fte mit bem Siefften um fich gufammenhält, unb auch ben ent
legenften S eltförp er auf ber ihm oorgegeicfmeteit iöahn herumführt* 2)
1) SSevgl. g r . SSaaber, ^pi;tX;agor. Ottabv. (1798) ©. 26 u. 43.
2) © te n g e r III. @. 305: „ÜDtitlnn l;at eine jebe jbtool/l ber SS5ett tauenben
als ber Selen jeugenben Dehnungen il;rc Sbce fett ft, toaS fie an fid)- ift,
b e r q ö eftia b urch Ü J titth e ilu u g em p f a n g e n . 9tm §im m el htatcii M
Greife ber Planeten baS fo unb fo (ihre Ißalm unb ©renje) aus ihr, unb P
ißole unb bie Sentra haben baS ruhige 33el)arren Oon ihr empfangen, npefli*
ift alfo nicht baS S ö e fe n , fonbern ber a l l e i n i g e fe fte © ih b e s SSefeit*
in fich-" (® ie ©teile ift,a u s Procl. com. $u Plat. Crat. p. 83 ff. Boiss.)
<pier haben toir nun bie im Sllterthum fo heilig gehaltene ^ehre
oon ber © in g ig fe it b er @rbe u n te r bem ip im m ef, eine Sehre,
öte urfprünglich bem ißelaSgifchen ©emitiSmitS angehört. Uub ip e ftia
ift fo einzig in ihrer 2 lrt, baff fie in ber gangen ©ötterlehre ihres
Gleichen nic^t hat. ©ie ift bie bem erften ©ott beS f)immetS unoer=
Briichlich berbitnbene @rbe, bie in bie ©efdfichte ber folgenben ©ötter*
Stfitaftien nicht mit eingeht, benn fie a lle in halt fich über bem
theogonifchen fßrogeffe, mit unmanbelbarer Sreue bem höfhften ©ott
beS ©emitiSmus anhangeub, ber ihr feine p o fitib e SBeltorbnung an-
öertraut hat- ©ie ift bie ipüterin beS KoSmoS, tn beffen SJiitte fie
thront: unb feine 9J£ad;t toeber im fpintmel, noch auf ©rbeit, nod;
auch unter ber (Srbe ift im ©taube, biefeS eingtg geartete toeibliche
fffiefen, an bem baS ipeil ber Bufunft hängt, feiner probibentiellen
iÖeftimmung gtt entfremben, um eS in bie allgemeine iöetoegung ber
mhthologifbhen ©öttermelt mit h^etns«§te^en *). Du biefer großartigen
2Beltanfd)auung ber alten fßelaSger liegt ein tief oerborgeneS ©eheim
niß beS religüJfen ©taubenS, eine ^oro^^etifc£;e ipitttoeifung auf bie
ßufunft ber DJlenfchtoerbung ©otteS auf ©rben, bie toir halb ®elegett=
heit finben toerben, beftimmter fennen gu lernen.
S aS unbergleichliche .gartgefühl in ber 33orftellung oon ber
£ eftia, mit bem fie einfältigen ©inneS ihrer toeltgefd)id)tlid)en
ftimmung gugethan bleibt, bie fromme ©dheu, fich beut erften ©ott
beS Rimmels gn -entfernen, bie oerfduintte ©etoiffenhaftigfeit, möchte
ich fagen, bie fie rein unb unbefledt über ben uufaubern SDlhtheU"
gefd;ichten ber fftätern ©ötterfamilien hält, ift eine ber foftbarfteu
dieliquien aus bem orieittalifdjteu iBrautfrauge biefer toeiblichen -fkrföm
lichfeit, bie burch bie l^teratifd^en Uebertieferungen ber bpetaSgifct>ett
Semiten ins mt;thifche geitalter hel'über gerettet ioorbett ift. Unb
felbft bie gefd;äftige i)tpenbid;tttttg ber gelierten, bie hoch fonft mit
ber nnpoetifd)en ©rbgöttiu nicht oiel angufangen mußte, hat fich nicht
enthalten föitncn, ihre flöfterliche 3arücfgegogenheit attS bent glängenben
^ötterlreife ber SDlptnpier burch ein finniges 3Diärd;ett gu oeranfehaü*
liehen. § e f tia , fo lautet bie SDJptpe, habe UftoHonS unb ipofeibonS
x) tttus biefem ©runbe mirb ^ e ftia bon bem thbtbagoreer ^ d o ila u S
3ubiterStoache ober SmpiterStln'ou genannt. Stob. ecl. p. 488.