
ber beS gefammten fm ibenfhm nS geführt, unb es geigt fidh, tu le e r em
©tune aud) bte Götterlehre in ber ©iebenhiigelftabt lieb er oon oorne
anfangen mußte.
ift ein Grnnbgefefc aller (Sntmicflung, baß biefe am Gnbe in
ifyren Slnfang jurüdfehrt, fo jebod?, baß in bent testen ißrobufte bie
fämmttichen Momente ber frühem (SntmicflitngSftufen, als nun mirf-
tid) gemorbene, aufgehoben unb erhalten finb. @rft aut @nbe toerben
baher alte 33eftitnmungen, bie im Anfänge ibeatiter angelegt toaren,
at§ toirflich auSeinanbergefehte pfammengefaßt unb begriffen. © aS
ift infonberS auth ber Urfftrung ber eben fo tieffinnigen als reid^=
haltigen SReligionSlehre ber fRörner, meld)e am @nbe ber Gefdjichte
mieber auf baS. §auhtherfonal ber alt-ißelaSgifchen Gottheiten jurärf*
fommen mußten 1). Unb h«nbertnnbfteben^ig 3ahre tang finb fie bei
bem burch jR um a « ß om jü ltu S eingeföhrten ©tauben an ben Gott
ber Urgeit geblieben, ehe fie bem SlnthrohomorphiSmuS ber Griechi-
fchen Göttergeftatten Eingang gemährten2), © aß ^littarch ben
Gottesbegriff beS 9 h tm a mit ber beS ^ h ^ a g a r a S
in üöerbtnbung bringt, biefer 2lna<hroniSutnS oerrüdt jtoar ißerfonen
unb ,guftänbe aus ihrer gef<hi<htltdjen © tellung, bemeiSt aber hoch,
baß man bie Q uelle erfannte, aus meiner bie fRömifche R eligion, bie
baS ä tte fte ‘jMaSgertfunn mieberherftettte, geffoffen mar. Unb hiernach
unterfeheibet fich benn auch bie iRömifche Götterlehre non ber
Griechifdhen mefeutlich. Burüdgreifenb bis auf ben höchften £immelS-
gott ber ißetaSger unb biefen ein für attemat obenan ftettenb, tonnten
bie iRörner bie bem reXigiöfert iöemnßtfein fo anftößigen Göttcrent-
thronungen unb bie fd^tüfofrtgen Göttergefc^id^ten ber fftäter p §
iperrfchaft gelangten ©hnaftten in ihr GtaubenSfhftem nicht mit aufnehmen,
unb eS mar bieS um fo meniger möglich, meit in fRom, mie
in bem benachbarten Gtrurien, bie Religion ber ftrengften ©bhut ber
^riefterfihaft anoertraut btieb, unb baher feinerlei Ausartung bttreh
bie ißhantafie ber SUi^t^enbic^tung pretögegeben m ar3).
*) SBergl. D io n y s , antiq. Kom. VII. 72.
2) P lu t . Numa c. 8. SDaffelbe fagt ißarro bei A u g u s t . Civ. Dei IV. 31.,
ber ben bilblofen, ^elassgifcben (Sott be« 97uma mit bem (Sott ber Hebräer Ber*
gleißt. @. B. Safauljr, bie $Bitd)er bes tönig« D7uma, @. 103 u. 127.
3) (Sreitler II I. (©. 702.
© aß nun ber h^c^fte ^im m etsgott ber fRömer 3 a n u s unb bie
tieffte (Srbgöttin tp e ftia fein mußte, ift auffällig: benn gmtfd)eu
biefen beiben Gereuten nad; oben unb nach unten mar ja nach
Slbfalle ber SSölfer bon bem übermeltltch Guten ber ißolhthei^mnS ber
inmeltlichen Götter jur Gntfaltung gefommenx). Unb baher eben bie
Ginjigfeit beS1 3 a n u s in Ita lie n , bem bie Oom ißelaSgerthnm abgefallenen
geilenen feinen gleichartigen Gott mehr an bie © eite ju
ftellen hatten; unb baher bem männlichen G ott enttyredjenb auch bie
§ e f t i a in fRom mieber ihre itrfhrüngli<he ißebeutung für baS reli-
giöfe SSemußtfein erhalten mußte. U huna nämlich, ber ben © ieuft ber
25eftatinnen einrichtete, umgab baS heilige, unoerlöfchliche treuer jitm
©thuhe ber ^ e f t ia mit einem gemölbten ©entfiel, nicht bie runbe
G eftalt ber Grbe, fonbern bie beS g a n je n ® o Sm o S nadjahnteub,
in beffen SUïitte bie <ißt)t^agoreer baS ipeftiafeuer angenommen2),
© o mar enblid) in fRorn baS Geheimniß ’ber ©emitifchen 'Eazla zov
ncivxbc aus feiner foSmifdhen Slllgemeinheit in bie Gefdjichte ber
9J?enfchheit getreten, benn baS ©emüelgemölhe ber Grbgöttih fhmboti-
firte ben ben ganzen ÄoSrnoS umfaffenben S35elttemf>el beS erften
|)immelSgotteS.
Sind) 3 a n u S , ber Gott ber Götter (Deorum Deus, M a c r o b.
Sat. I. 9 .), erfcheint in ber iRöntifchen ^Religion mieber in feinem
urfftrünglichen SSerljältniffe gur £>eftia. 3 m Zeitalter ber Sluflöfung
unb Gntjmeiung unter S ’r o n o S bie ißerfonaleinheit ber Beiben Staturen
in ber bualiftifdjen Geftalt ber fabirif<hen ©ioSfuren oertre-
tenb, hat er bie ®erhiubitng beS Rimmels mit ber Grbe in g er ab er
8 tn ie unterhalten: unb biefe oermittelnbe © tellung, bie burth ben
iiher feinem ©ofofoelhaufste fchmehenben ©tern angebeutet ift, l;at er
aud; in ber religiöfen 2öeltanfd;auung ber iRömer mieber eingenommen.
@o fteht er mit bem ißelaSgifchen 9Rhfteriunt Oon ber
1) 3m 3lömevtl;um ift S n o t t e r jtoar ber ioirflicße 3Beltberrfd)er, aber
S a m t s ber 8e tt unb bem Stange nad) ber erfte (Sott, gemäß ber (Srflärnng
beö ïia rro bet Au gus t . C. D. VII. 9: Jupiter Deus est, häbens potestatem cau-
sarurn., quibus aliquid fit in m u n d o . . . . Sed ei praeponitur J a n u s , quoniani
penes J a n um sunt prima, penes J o v em summa. Sßergt. ©( h e l l i n g , (Sottb-
Bott ©amothr. @. 103 ff.
2) P lu t : Num. c. 11: u n o fj t- fx o v ^ i tv o g o v r o a^rj/ucc r ijg y r js w g 'E ö r i a g
OVffTjg, t t lX u TOV (SVfXTtClVTOg XOGfJLOV.