baS ift baS ©einet beS Dieligiöfett, auf welchem unter bet britteu
©ötterbpnaftie enblidC; eine .äSerfdjmteljitug ber beibett Sßorftellungs#
weifen erfolgte, bie tu bem Kretifdfeu fKetigionSfpftent iljren Stuöbriut
fanb. Unfere Aufgabe !ann alfo nur barauf gerietet fein, bie in
ber ißelaSgifc^tQellenifdfeu ©ötterlelfre öorfommenben Hainen ©emi#
tifdfen llrfpntngS tu ©riedfifdfer ©pradffornt aufjttjeigen, unb alö
fotdfe auf üfre urfprüitglicf)e Sebeutitng in ber retigiöfen @prad;e ber
“ißelaSger juritdjufü^ren. Sind? faun unter ber angegebenen SSorattS#
fefettttg an boppelfinnigen bauten biefer 2lrt fein M angel fein, iubem
fetbft in beu Seiten beS bereits längft aufgelösten ^etaögertfmnis
nod) ©puren einer jweifadfen ©pradjte nebeneinanberlaufeu. SDenn
abgefe^en oon ber Sätttyfterienle'bre ber IßelaSger, bie mit ber alten
@ad;e aitcf; baS ©eutitifd/e SBort feftfuelt, flirrt fogar ber
b itter ipotner mitunter nodj> zweierlei ©pradfe, eine anbere ber
© M e r , unb eine anbere ber fterbtidfen 2Jfenfcf)en; ttnb es liegt nal;e,
fidj> hierbei an baS befaunte 25erf)ältni§ ber öioi IleXaayoL jtt beu
antbropomorpbiftifd; benfenben Hellenen - ju erinnern1). 33on biefeut
©eficlftöpiuifte geleitet toerbe id) nun bie aus ber ißelaSgifdfeit (Sprache
in bie ber Hellenen übergegangenen b au ten , an benen fidj> bie ©etttü
tifdfe Slbfunft nod; erfenneu lä g t, in berfelben Slufeinanberfolge, in
ber fie uns bet ber 33>arftellung beS Kretifdfeu ÜteligionSfpftemeö
begegnet finb, etpmologifdf ju erflären, fud)en.
a. 33)e r x o a /u o g.
® afj baS SB ort xno/ . iog, weldfcS “ip p tlf a g o r a S fSejeidfnuttg
feiner ^elaS gifd^en S B eltanfdfauung in bie ®riedj>ifd)e fßlfilofoplfie ein#
g efü h rt, auch im © em itifdfen oorfontm e, ift eine alte SBermutljitng,
bie atlm älig ju r feften SÖeffaitptung feines @ em itifd)en U rfpruttgeö
g ew o rb en 2). 2lber fü r bie sJte a te rflä ru n g beS 3BorteS Ifat ftd; biefe
Söeljauptuttg b is fefct nodj> nidft fottberlidf fru ch tb ar erw iefen, weit
l) @o 33. H. II 811 ff. 2Iudb bei (Srfdf u. ©ruber, @ncpd. v. n d .
toitb bie ©teile fo bcrftanben.
s) B u ifo r f . Lex. Chald. p. 2081: Nfäp^p, ornamentum. Forte est
Graecum xoffuog.
m an m eift beim ißl)ilologifd;en fielen geblieben, unb fid^> bett eifere
füdftigen £)elleuiften gegenüber a u f bie etpmologifdjw Slbleititng be#
fdjwänft Ifat. 33)er (Srfte, ber nidft bloS bie orientalifdje Slbftauunuug
entfd)ieben auS gefprodfen, fonbern aitd) eine 2l()nung oon ber unter#
liegenbett © em itifdjien 2B eltanfd)auung fyatte, w a r © H e l l i n g , ber in
a lte rtfü tm lid feit'G in g e n biefer 2 trt ü b erh au p t .einen feinen £ a f t ber#
rätfy. © eine 2lufid;t finbet fidj> in ber leiber gu Wenig beam teten
2lbfiaubtung über bie © o ttljeiten bon © a m o tljra fe J).
® a S griedjnfdfe 3 ö o rt xäoi-ing ftainm t bon bem © em itifdfen E2Dj?>
divinatio, Ez. 1 3 , 2 3 ; 2 1 , 2 6 ., unb Wir Ifaben frü h e r, Wo bie
K osm ologie ber 3f3elaSger entw idelt W orben, ausführlich gegeigt, in
W eitem © in n e bem © em iteti bie g an je 3Belt eilt ie s em , ein
augurium Dei w ar. SDiefe 23orftellung entfp ran g a u s il;rer reli#
giöfen 2 ß eltau fd )au u n g , berjufolge baS galt je © p ftern ber R im m els#
förper unb bie H arm o n ie ber © pffären b is juttt äufferften f5 ipftern#
Fim m el h in a u f allein n u r ber in ber ÜKitte beS K oSntoS feftftel?enben
@rbe wegen ba w a r, auf ber nad) ber 3 eü d t E rfü llu n g baS ©e^eim #
w ber 2ftenfd)w erbung © o tteS offenbar w erben foltte. 3 n bem
^armonifdf) georbneten SBeltfpftem e beutete 2llleS oon allen © eiten
propfyetifcb au f bie funftige 33eftim m ung ber (Srbe t)in, unb biefe bie
abgerunbete S öettfugel a ls ein augurium Dei betracf>tenbe KoSnto#
legte, bie a u f alle © em itifd;en 33ö d er übergegangen, läfjt fiel) in ber
IReligtonSgefc^idfte beS 2l(tertf)um S u nter ben m an n ig faltig ften SOicbifi#
l’ationen b is a u f bie SluSbilbuttg ber beritbm ten Etrusca disciplina
herüber oerfeigen. 2lttcf) täfet fic^ n u r a u s biefer religiöfen löebeu#
tung beS K oSm oS, bie ber er ft eit 3 e it ber S lftralretigion m it bem bie
ganje 3 ßelt fugetförm ig ttm fddie^enben © o tt au g eb ö rt, bie @mtftef)üng
ber aftrologifc^en 3öeltaufd?auung im & onifdf)en .^eitabfer erftä re u .
m in ber b ritten © u tw id lu n g sp e rio b e , ttat^bem 3 e u ^ bie geftörte
3Ö eltorbnuug bureb t p e r m e S w ieberbergeftellt, ttnb bie foSmifcbeu
2>orftellungeu ber ißelaSger m it betten ber ipetlenen jufam m en#
v } ) ©dj>c 111 ng a. a. D. @. 77: „Sfl es wabt, wie evjäbtt Wtrb, baß
tbcigora8 juerft ben 3ttbegriff alter Sttnge xoa/j.oe genannt, fo fiebt e§
Stoeibeutig. aus um bie gembbnlttbe Srttärnng biefeS Sßorteg. 97ad) bet Urlebre,
ans beten Duetten ißptbagoraS feböpfte, ift bie ganje SBett nur ein Kesem,
etn au gurium Dei.“