
gefonberten Sb-racplnlbungen gegeben War *)• Unb Ä baS Semitifcpe
baS zufammenpaltenbe unb bomiuirenbe SRoment in ber "gemeinfamen
Urfpradje fein mußte, für biefe S epauptung, bte an ber Gen trat*
fteltung beS britten (Stammes Ieicpt ju rechtfertigen märe, liepen fic^
Wopt gar uod) aitS ber GefdRhte ber Sprachen bieffettS ber S ö lle r
trennitng bie SeWeiSinittel aufbringen, fDber mie foll man fiep bie
iiberrafd;enbe fEpatfacpe erllären, bap nicpt Mop bei ben Semiten,
tnaS fiep bon fetbft berfte^t, fonbern auch bei ben Seitenftämmcn,
ngd;bem biefe tängft jit eigenen Sprachen gelommeu, baS mpftifcpc
S e fe n ihrer R eligion immer nod) bttrd) ein S e n titifc p e S S o r t be^
jeidjmet wirb? S o p e r atfo ber conferbatioe Gebrauch ber S e n tü
tifcp en S p r a c h e in ben Gcpeimlepren ber nihtfemitifcpen Söder,
menn man nicht. annehmeu fbll/4>ap biefe bei ihrer Trennung bont
Sem itiSm uS, in bem fie ihre. Sinpeit hatten, mit bem ihnen jugc=
fatieuen 2lntpeile beS gemeinfamen DMigionSfpftemeS zugleih auch
baS gemeinfhaftlicpe S o r t haben getragen haben? S ela n n t ift aud)
überhaupt bie P ietät ber U te n gegen hieratifc^e S^rachformebn, fo
bap fie ben fanctionirten tarn en aud; bann noch feftpielten, nachdem
baS Serftänbnip langft abhauben gelommen mar, Weil man mit bem
überlieferten S o r te bie Sache fetbft j u 'berlieren fürchtete* 2). Xtnb
biefe ben fpätern Generationen ganz unberftäublih geworbenen Sprach
formein aus fettiger Urzeit, mie z- tö. . bie mpftifcpen tarn en beS
SDlnafeaS auf S am oth rafe, finb burchgängig Sem itifhen. UrfprungeS.
Unter ber zweiten Götterbpnaftie, mo bie 9?ef£eyion aufmacpte
unb Trennung unb S p altu n g atte Serpältniffe bttrdpbrang, begegnen
mir auch auf bem Gebiete ber Sprache einer jlJtetamorppofe, bie ben
gleichzeitigen Seränberungeu int retigiöfen Sem uptfein entfpricpt.
£)ie gemeinfame Spradje wirb nun gteid;fatlS born ^Dualismus ber
3 eit ergriffen, unb bie bon jmei Prinzipien in SeWegung gefeite
S ortöilb u n g gibt beut SluSbrude ben (Eparalter ber £ )o p p e ü
f i u n i g l e i t 3). £>er Serfaffer ber G enefis, ber biefe SilbungSftufe
1) l. Mos. 11, 1: Erat autem terra labii naiiis et sormoiiiirn, '«ortendem.
2) SBergt. 393 cid er 31t @d)mcnd8 Sünbeut, ©. 258 ff.
8; ©djmn ber 97ame be$ jiveitert ®otte§ ift eine leineSWegS jufällige ÄW*
beutigleit, bereit „Kqovos, qui est idem quod / qovos“ (Cic. N. D. II. 25.), M 5f»
©ott, ber nah bem überweltlicp bleibeuben anfängt, jur SUtenfcp-peit üfierjugepen, ta
als eine S p r a c h b e rm ir r u n g bezeichnet, fiept barin eine munberbare
(Sinmirlung G ottes auf bie ju n g en ber 9Jienfcpen, berzufolge letner
ben anbern rnepr berftanben pabe, unb füprt baS Greignip auf ben
Sabplonifcpen Spurmbau zuriid. S in b aber bie b e r fh ie b e n e n
S p r a c h e n aus einer allgemeinen Spracpberwirruttg entftanben, fo
uf biefe gefdncptlth ber Gntftepung ber b e r fh ie b e n e n S ö l l e r
fetbft in Serbinbung gebraht Werben, fo nämlich, bap bie gemeinfame
Urfpracpe ber nod) bereinteu äftenfeppeit in bemfelben G rabe, a ls
leptere in S öller fiep trennte, mit ber neuen S ortöilb u n g in brei
^Richtungen fih beränberte unb dadurch baS Serftänbnip gegenfettig
unmöglich m ähte. Unb belanutlicp täpt ber 3übifcpe Gefhid)tfhreiber
toirllth bie Spradtbermirrung mit ber Söllertreunung aus bem*
felben StuflöfungSprozeffe bei iöabet perborgepen1).
„ S ie fprahen zu einander, taff et uns eine S ta b t unb einen
Spurm bauen, bap m ir u n s e in e n F lam e n m ä h e n , epe mir zer*
ftreut werben über bie ganze @rbeM £)ie S u lgata legt bem S o r te
bte ^Bedeutung beS „ S id jbM e r ü p m t*m a c p e n S " unter, unb bie
(Spegeten bleiben bei biefer (Srllärung gemöpnlih ftepen2). Scptet
man aber auf bie gefcpicptUhe (Stellung ber SRoacptben bor unb n a h
bem Spurm bau, bie an bem gemeinfamen Unternehmen bon brei ber*
fepiebenen S eiten per Stntpeil genommen, fo fiept man fih genötptgt,
auf fpeciellere Unterfithungen einzugepen, unb ber boppelfiunige 2luS*
brud,. „ f i h e in e n t a r n e n m a h e n ;/, erfheint unter z»ei 33ebeu=
tungen, bie eine auf ben fübtiepen, bie andere auf ben nörbticpen
Sottsftamm bezogen3). (SS panbelt fih hier um bte (Sntftepung ber
®ott at)'o, ber ba® ®h>tge mit bem 3 e it t ih en m [icp üereirtigt.' 916er bie
menfdplidpe 9Xatur „gelangt unter Kronos, ber feine Äinber »erfhlingt, noep
niept pur ©etbftftänbigteit.
!) 1. 2Jtof. 11, 7. ©tpslUng, ©nteit. ©. 106. etpmotogiftrt baper ba?
®ried)ifcpe ßaQßaQog au« bem ©emitifepen bpii, unb bringt bamit auep ba«
Sateinifcpe balbus, balbuties, ba§ ©epmäbifepe babeln, babbeln unb baS § raItä:
göftfepe babiller, babil in SScrbinbung.
s) 1. Mos. 11, 4: Et celebremus nomen nostrum, antequam diyidanmr in
aniyersas terras!
s) 3tepnlitp ©cpellittg a. a. O. @. 116: „@ie motten ptp einen 97amen
mähen, ©emöpnltcp: ba§ mir un« berüpmt mähen. 9lüein bie pier rebenbe
SJtenge tann boep niht bdran benfeit, berüpmt pu Werben, epe fie einen 97amen
pat, b. p. epe fte ein SBolt ift, mie auh lein iJJteufcp einen Samen, mie man jn
tpetagfl«. ^5