
S o h n f i| beS SD^enfc£;engcfd;(ecl;teö bleiben, tuet! bie (Srbe in geogra^i*
fcher 39ebeutung geb au t, a ls bie materiell geworbene @rbe, eigentiii
mtr ber lefete ütiefcerfddag bes t£;eogoni[cf?en ‘’ßrojeffeS felbft ift.
beftätigt fidf auch- 3m gufammenhange mit ber religiöfen Söelt=
anfchaititng beS Horbens ift yrj in ber ©eografahie ber Sitten bie beut
fnutmelSgemblbe ber Dbermelt (oi.gavog) jttgefe^rte ©eite ber SrbeJ
bte lichte £>emifbhäre ber ßrrbfttgel, auf ber fidf baS ben ^i5t)ern
®öttern geiftoermanbte ©efchledjü ber Sa^ftetiten niebergelaffert b>at.
3f)r entgegen £?at nitn aber baS toeib liebe ^rinjif) im Religion«'
fnftem ber Scannten eine entfliehen naturaliftifefte iöebeutitng, Be*
ftintmt, baS gelteimnifooll umfchleierte S e fe n ber Statur bis jttt
SDtenfc^merbung © ottes herauf auSjugebären. @3 ift 3 fiS , bte bon
ben ©riechen fogenannte d;tl^onifc^e (Srbe, bie fubftanjielle (Sintjeit
beS iliaturlebens, bie fiel; bon ber erften ©ötter=0 rbnung aus bittd)
bie folgenben meiblidjen S e fe n nur unter anbern ©eftalten fortfe^t1),
211s fold^e führt fie in ber Slegbbüfcften 3Jtt)t^ologie ben bejeic^nenbeit
Stamen 21 th o r , als bie Urmadtt in ben finftern lie fe n ber Selten
itttb ßeiten, aus ber baS ©Btter* unb SJtenfc^engef^lec^t beS ©üben«
bem Sichte beS ©ageS entgegengeboren morben2). © er g eog rap h ifü U
^Begriff bon ber ©rbe ift aud) ^ier ber theogonifdfen SBebeutung ent*
fbred^enb, beim nacb altertl)ümlicl;er Seltanfchauung ift yßcov bie
untere £>entiff>häre ber ©rbfugel, bie bon ber Sichtfeite ftetS abge*
menbete, finftere ©rbljälfte, melche ebenfo mit ben 21bgriinben be$
T artarus oermachfen ift, mie yfj bem tpimmel ber olfmtpifcljen ©ötteu
melt gugefehrt3). © er ß^amite aber benlt bei ber cfytIjonifd)en * *•)
!) ©reupr IV. ©. 304: „3ft8, im ^ö^ern @inne gebaat, bereinigte bie
©igeufdjaften alter weiblichen ©ottbeiten in ftd), unb burdjebrang fie, fo ju
fagen, alle."
*•) S reu je r IV. @. 307: „SDie ©rbe in fffiufterniff gefüllt, bie Statur in
ben Sanben be8 ©obe8 gefangen, bas ift 3 fi§ » S e re 8 , als Königin ber Unter*
Welt. Unter bem fftamen fütbor Wirb nun 3 fi§ pm leisten ©runbe aßet
©>inge."
*■) © ie SBepbung ber beiben ©rbbälften nad) oben nnb nach unten trat
bogmatifdj fo beftimmt, bafj aud) bie ißoefie, wo fie auf baS antifjobifebe $ eï'
baltnifj eingeben muffte, bie begriffe nidjt berwifeben tonnte. § o m e r bat biefen
©egenfafj an ber fdfönen ©teile (H. VIII. 13 ff.) beranfcbaulidjt, Wo 3 e u ê
©öttern inSgefammt unterfagt, ben Troern ober ©anaern beipfteben; wer bettt
[grbe junächft an baS gelobte 8anb 21egt)f)ten, too baS ©eheimnifi ber
fflatur, nadj>bem es fidj aus ben geffeln beS t^ierifd^en ©efchledftS*
lebend befreit, in ber eb;elicf>en 23erbinbung jttif<hen 3 f i S unb D f t r iS
offenbar gemorben.
3 $ Ifabe ben ® eg en fa | ber beiben tärbplften erft in feiner
[feftroffften Sebeutung Berbbrtreten taffen, unt ba§ S eb ü rfn if einer
kotalborftellung, tote fie bem brüten ©tamme eigen ift, redf>t fühlbar
Lu machen. Unb baf ber ‘fklaeSgifcfw © em ite fiel; bie tärbe totrllid)
L titrer OSiufteit unb ©anjljeit jur 21nfcf)auung geb rau t, ju biefer
Erwartung berechtigt un§ feine oermittelnbe © tellung. © a § alle eim
fettigen Momente ^ufammenfaffenbe, baö in fid; Slbgerunbete d)aral=
Iterifirt ja bie ©emitifc^e Seltanfchauuug oon ©runb au§: unb fo
Itoare auch luer nur toieber an belannte Siamen aug ben 3 £iteu ber
j(Mechifd)en ü)it)thologie ju erinnern, um ber eigentümlichen 2Sor^
[ftellung oon ber fßelaSgifchen @rbe auf bie © pur ju lommen. 3 d)
[nenne juoörberft bie £oziar bie an biefer © teile ihre (Srltäruug finben
[rau^. © a f aber hula überhaupt eine ‘fklabgifdje (Srbgöttiu mar,
Imirb hier au§ ber SSct)thologie al§ befannt oorauggefet^t').
S i e alles ^elaSgifch'©emitifche, fo liegt aud> bie urftrüngliche
lißorftelluug oon ber tp e ftia noch fehr im © u n le ln , obgleich eS nid)t
Jan S in fen feh lt, bie beftimmt genug auf bie loStnifche SSebeutung
IbiefeS meibücheu S efen S hüuoeifen. ©eben mir ju bem 3 mecfe noch
leinmal auf ben bereits befanuten ©egenfah ^uritd, fo befteht bie Drb*
jnung beS ©anjen im Siorbett, mo bie F r e ih e it beS © e ifte S bie
|iperrfch>aft führt, nur momentan' als ein oorübergehenber gufixmb, bis
leS bem 3 nbioibitum gelingt, fidj gegen bie herrfchenbe ©hnaftie ju
[erheben, unb ben Umfturj ber © in ge herbeijuführen; inbef? im ©üben
Ibas inbioibuelle © afein nur erfolglos gegen* ben a llg e m e in e n
IS ia tu r ju fa m m e n h a n g anläm hft, um §u freier ©elbftftänbigfeit ju
[gelangen. @S fehlt ba mie hür an ber foerfönlichen Einheit beS freien
■ Sutoiber Banble, ben werbe er in ben ©artaruS ftiirjen, in ben tieffteu Slbgrnnb,
Jden fo weit unter ber ©rbe {vn'o yjtov'oq) , als ber Uranos auf ber anbern
»©eite bon ber ©rbe (clno yuCris) entfernt.
|) D. SOI ii 11 e r , ©truSler II. 78: „Sie ©öttin Fearia gehört mit
|JoTis nnb Jovina p ber gemeinfhaftlichen ©runblage beS ©ilulifh^elaSgifchen
:®lauben8."