
ben Glauben an bie Gpiftenj eines £ )eb er p untergraben. GS mag
fein, baß befonberS Bei ben Saphetiten, mo bie 33ölfer auf Berühmte
kanten pritdgeführt merben, „bie 33ölfer gefdjuchtlich, bie 2 trapp
beiter aber mpthifch finb, itnb baß barum ein U d jä oS unb © o r o §
nie e^iftirt haben"; Bei einem 33 off e, mie baS pebräifd)e, meines
probibentiell außerhalb beS dttpthifchen BteiBen mußte, i f t mit biefer
altes über Ginen Seiften fd)lagenben Gefchid)tSaufd)auung nichts anjin
fangen. Otur eine fnftorifcfte tr itif, bie auf bem ©tanbpunfte ■ ber
mobernen 3bentitätsphilofophie erft 3 ubent^um unb ,'peibentfunn um
fritifefy pfam m enm irft, fann fid) p ber ungefdncfülidjien iöehauptung
berleiten Baffen, „ b a ß b a s in ber 3 3 ö lfe r ta fe l ein gefefylagen e
© e r fa h r e n b aS beS ü b r ig e n U lte r th u m S fe i" , unb ber ©tauum
bater ber Hebräer muß fid)’S bann gefallen laffen, mit ben fabeh
haften tarn en ber peibenbölfer unter ben mpthifdmn ißerfönlichfeiten
p figuriren.
© er Gbangelift äftatthäus eröffnet bie GeburtSgefdjichte be«
SKenfchenfohneS mit bem GefchfechtSregifter beffelben in abfteigeuber
Sinie bon U b r a h am Bis auf S o f e p h , ben Sftann iltta r iä , bon
meinem 3 fe fn S , genannt G lp iftu S , geboren foarb; SufaS bagegen
Binbet Bei 3 o fe p fj an, bem ißflegebater S efu , nnb führt bie Genea*
logie in regreffiber Dichtung Bis auf U barn, ber unmittelbar bon
G ott ausgegangen, pritef. Uuf bie SlBtoeicfutngen ber Beiben ©tannm
regifter bon einanber unb bie angeblichen SBiberfprttc^e in ben kanten
unb ber ißerfonen haben mir uns hier nicht näher einplaffen;
fie Befeitigen fid), toenn man bor Uugen hält, baß 3 e f u S , „toic
man bafür hielt, b er © o h n S o f e p h ’S" (Suf. 3, 2 3 .), in SBahrheit
aber „ b er © o h n beS U lle r h ö c h fte n " mar (Suf. 1 , 3 2 .) x). Un§
intereffirt an biefen Genealogien nur ber trabitionell hiftorifd;e G fp
rafter beS IpebräiSmuS, ber fich in ununterbrochenem 3ufammenhange
Bis auf bie Geburt beS SiDieffiaö herab erhalten mußte, Gbett meil
bie ^eligionSgefchichte beS SütbenthumS bon Anfang an prophetifcl)
auf baS G tn e S n b ib ib u u m beS, 9tten f< h en fo h n eS hingielte, fe^eu
1) SBergt. @ tr au ß, Men Sefu I. @. 136 ff., ber ba? Serfiältmß bei'
beiben ©enealogien, bte burd) SDat>ib auf 3ofepI) unb äKaria herablommcn,
am toenigften burd)fd)aut bat.
mir biefeS Snbibibmtm bon Gefchled)t p Gefchlecht fdßcon im kommen,
unb feinen ©tammbaum bon S lb rah ctm , ber bie SSerhetßung erhielt,
ja bon 31b am aus fid) hetuBphen. Unb in biefer bis auf bte Gr*
fdjeinung beS üD7enfd)enfohneS fortgefe|ten 21I)üenreihe, burd) melcf)e
bte reine ©ubftanj beS §ebräiSmuö mit bem ©ohne beS 2Merhöd)ften
p r perfönlid)en Ginheit gelangen follte, erfcheiut p>ifd)en 2 lb ra l)am
unb ^ o a h in ber üüiitte auch ^ e b er* (Öuf. 3, 3 5 .), beffen hiftorifche
Gpifteuj bentuach mit ber beS ganzen ©tamntregifterS fteht uttb fällt.
Uber auch bie iöebeittung beS S am en s § e b e r , b ie je ^ t berftänblich
merben fantt, läßt über feine Gpiftenj feinen S te if e t beftehen.
' © te Gtpmologte beS dcanteuS führt auf transiit, praeteriit,
bon bem baS öhald. ‘nälSptransitor, viator, hospqsj ultro citroque
transiens. Unb baher auch ‘’'naso ber H e b r ä e r , mie in ben 3übifd)en
«Schriften p erft U b r a h a n t genannt toirb (Gfen. 1 4 , 1 3 .), bon bem
ber ‘dtame auf bie Ubrahanttben ber Sinie 3 fa a f unb S a f o b über*
gegan gen /b ie nun a ls H e b r ä e r in ber Gefd)id)te borfontmen. © te
Gpegeten, bie bei biefer 97om in al*G rfläru n g ftehen bleiben, leiten
baher, ohne 9Utdfid)t auf einen ©tammbater § e b e r , ben tarn en
oon bem perübergefommenfetn beS U b r a h am nad) Kanaan ab, uttb
geben ihm eine bloS totale IBebeutungx). | © ie 2lbral)amiben follen
nämlich bon ben ißaläftiitenfern, p benen ber G rpater mit feiner
§orbe b on j e n f e it beS Guphrat eintoanberte (Jos. 24, 3 .), tp e b r ä e r
genannt morben fein , meil bie iöenenner felbft b i e f f e i t s beS
©tromeS mohnten. Gegen biefe Grfläruug fpricht aber jitnäcbft fd;on,
baß bie B enennung auch Satlä allgemein borfontmt, menn pebräer
nnb 2üchthebräer unterfchieben unb einanber gegenübergeftedt merben
(Gen. 14, 1 3 ; 3 9 , 14. 1 7; 4 0 , 1 5 .), maS bod) mit ber §erfitn ft
bon jenfeits beS Gupfmat in gar feinem 23erhäftniffe fteht. 2io(h
mehr aber fpricfü bagegeu bie auffallenbe ©hatfache, baß ber 9tame
nur bon ben Ubrahamiben ber Sinie 3 f a a f unb 3 a f o b ge*
braucht mirb, nid;t aber aud) bon anbern Ubrabamittfd)en 33ölfern,
meld;e bon jenfeits beS Guphrat ftammten unb bieffeits beS Guphrat l
l ) Änobel a. a. D. @. 176: „$er 97ame, perft auf 2C6raI)am angetoeubet
ift niiht bon bem be§ @tammbater§, fottbern bon bem beö Panbes @Ber abp»
leiten. ®enn einen ©tammbater fiat mau erft nad) einem borfianbenen Sanbe
unb SSolle biefe? 97amen? angenommen."