Stadt wohlbekannt war, machte ich einen Ritt von mehreren
Stunden quer durch die Stadt- in allen Richtungen.
Maafsstnb in. Seemeilen
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1 Meine eigene Wohnung in Dala.
(Auch hei meinem zweiten Aufenthalte
in Kanö wohnte ich in
Dala, in geringer Entfernung von
meinem alten Quartiere.)
2 Grösser Marktplatz.
8 Kleiner Marktplatz.
4 Palast des Sserki.
5 Palast des Ghaladlma.
6 Köfa (Thor) Ma-ssUger.
7 Köfa-n-Adama.
8 Köfa-n-Guda.
9 KiTfa-n-Kan-ssäkali.
10 Köfa-n-Limün oder -KAboga.
11 Köfa-n-Dakanye oder -Dukania.
12 Köfa-n-Dakaina.
13 Köfa-n-NaYssa.
14 Köfa-n-Küra.
15 Köfa-n-Na-ssaraöa.
16 Köfa-n-Mffta.
17 Köfa-n-Wambay.
18 Köfa-n-Magardi.
19 Köfa-n-Rtia (jetzt geschlossen).
20 Dütsi-n-Dalä.
21 Kögo-n-Dütsi.
Wie wir uns so kreuz und quer durch alle bewohnten
Quartiere wandten, konnte ich von meinem Sattel aus all
die verschiedenen Scenen des öffentlichen und Privatlehens
üb ersehn, Bilder ruhiger Behaglichkeit und häuslichen Glückes,
wie eitler Verschwendung und verzweifelten Elends,
rüstiger Thätigkeit und schlaffer Trägheit; hier ein Bild des
Gewerbfleisses, dort ein anderes der äussersten Gleichgültigkeit.
Alle Seiten des Lebens zeigten sich mir in den Strassen,
auf den Marktplätzen und in dem Inneren der Häuser. Es
war eiu reiches lebendiges Bild einer kleinen Welt für sich,
äusserlieh durchaus von dem, was man in Europäischen Städten
zu selm gewohnt ist, verschieden und doch in seinen vielfachen
Triebfedern so ähnlich. Hier war eine Reihe Läden voll
einheimischer und fremder AVaaren, mit Käufern und Verkäufern
in allen Abstufungen von Gestalt, Farbe und Kleidung
, aber Alle auf das eine Ziel bedacht, durch Übervorthei-
luug des Anderen sich einen kleinen Gewinn zu machen; dort
eine grosse Schattenbude. wie eine Hürde, voll halb nackter,
halb verhungerter Sklaven, ihrer Heimath, ihren Weibern oder
M ännern, ihren Eltern oder Kindern entrissen, wie Aich in
Reihen aufgestellt und verzweifelnd auf die Käufer starrend,
ängstlich erwartend, in wessen Hände ihr Schicksal sie führen
würde. Ein anderer Theil der Buden war mit Lebensbedürfnissen
aller Art angefüllt, wo der Reiche die schmackhaftesten
Dinge für sein Haus findet und der Arme anhält und begierig
auf ein Stück trockenen Brodes schaut, um seinen Hunger zu
stillen. Hier ein reicher Herr, in Seide und glänzende Gewänder
gekleidet, auf einem edlen und reich verzierten Rosse
sitzend, gefolgt von einem zahlreichen Trosse übenuüthiger
und träger Sklaven; dort ein armer Blinder, der seinen AVeg
langsam durch die Menge fühlt und jeden Augenblick niedergetreten
zu werden fürchtet. Hier ein nett mit neuen Matten
und Rohr eingezäunter Hofraum, mit allen Bequemlicli