(Bochäri). Diese Angaben flechte ich hier
ein, weil sie bei Gelegenheit einer anderen
Benue - Expedition von Nutzen sein
könnten.
[Montag, 1 6 JuniM Endlich ging es
weiter. Zu früher Stunde waren wir auf
dem Marsch und passirten den Marktplatz,
der heute verlassen war; dann zogen wir
hart an der westlichen Seite des Dorfes
der Fulbe hin. Das Land war hoch und
der Pass gewunden, so dass wir jeden
Augenblick eine neue Ansicht der Berge um
uns her hatten, und ehe wir von diesem
höheren Boden abwärts stiegen, zeichnete
ich die nebenstehende Ansicht der Landschaft
hinter uns, wie sich der Höhenzug
vonN30O. bis 0 2 0 N. hinzog. Das Land
blieb rauh und felsig, obgleich es gelegentlich
von angebautem Boden unterbrochen
war. Eine Berggruppe von interessanter
F orrn, Namens Konkel, entwickelte sich auf
unserer Bechten. Nachdem wir dann um
8 Uhr Ackerland von ansehnlicher Ausdehnung
betreten hatten, erreichten wir eine
Viertelstunde später Belem, die Residenz
des Mallem Dalili, eines Mannes, von dem
ich in Ssaraü viel Lobenswerthes gehört
hatte. Bfllama wünschte, den Tag hier
zuzubringen, aber mir lag am Herzen, meinen
Marsch fortzusetzen, da wir schon den
ganzen vorhergehenden Tag eingebüsst hatten
; zugleich jedoch wünschte ich, die Bekanntschaft
jenes Mannes zu machen, den
alle Welt seiner vortrefflichen Eigenschaften
halber gepriesen hatte. Ich sandte desshalb die Kameele
mit den Fussgängern voraus, während ich selbst mit meinen
berittenen Begleitern das Dorf betrat.
Wir passirten ein sehr dicht bewohntes Viertel und fanden
den Mallem in seinem Hofe im Schatten eines Baumes
sitzend. Er war ein ehrwürdig und wohlwollend aussehender
alter Mann, in ein altes, abgetragenes und verfärbtes
Hemd gekleidet und sein Haupt mit dem eng anschliessenden,
alten Leuten so kleidsamen grünen „Löwenmaul” — „bäki-
n-säki” — bedeckt. Wir hatten ihm kaum unsere Verehrung
bezeugt und er an uns einige allgemeine Fragen gerichtet, als
ein Arabischer Abenteurer, ein Eingeborener von Djidda mit
dem angenommenen Titel Scherif, sich sehn liess und höchst
neugierig und zudringlich war, um die Beweggründe, die uns
in dieses abgelegene Land geführt hätten, zu erfahren, und
mein Diener Bü-Sad, selbst ein durchtriebener Araber, hielt
es für gut, seine Neugierde’ noch mit der Erklärung zu. stacheln,
dass wir gekommen seien, um in den Bergen nach Gold-
und Silberminen zu suchen. Bald darauf erklärte der alte
Mallem Dalili, dass er sich beleidigt finden würde, wenn ich
nicht bis zum Nachmittag bei ihm bliebe, und ich war zuletzt
genöthigt, die Kameele zurückholen zu lassen, obgleich
sie schon einen weiten Vorsprung gewonnen hatten.
Da die mir zugewiesene Wohnung nicht sehr annehmlich
war, nahm ich Besitz von dem Schatten eines Rimi oder
Bentehi, des so schön beschriebenen Bentangbaumes Mungo
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