Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
schaft Kanö auf diese Weise gedemüthigt
und geschwächt, fing das Volk von Börnu
an, beständige Rauhzüge gegen sie zu
unternehmen. Aus diesem Beispiel können
wir auf den Zustand der Angelegenheiten
in diesen lose verbundenen Reichen
schliessen; denn Kanö war ohne
Zweifel schon längst vor dieser Periode
eine Provinz von Börnu gewesen.
Danach wandte Edriss Alaöma seine Thä-
tigkeit dem Nordwesten zu und unternahm
drei Heereszüge gegen die Tuareg (Imö-
scharh) oder Berber und zwang sie zum
Gehorsam. Der erste dieser Heereszüge
—„kerlgu”— wurde der Kerigu oder die
Rhasia von Ssiktala oder Butirssa genannt.
Der zweite dagegen war. gegen
den Stamm der Dänkir (wahrscheinlich
identisch mit den Diggera), der nur zwei
Tagemärsche von Kullya entfernt seine
Niederlassungen hatte, gerichtet und nach
ihm benannt, oder nach dem Platze Tar-
ghigha. Diese zwei Heereszüge scheinen
von geringerer Wichtigkeit gewesen zu
sein; der dritte aber war gegen die Berber
von Air selbst gerichtet. Edriss brach
von At-rebisa auf, und indem er die Stadt
Rhamaräma passirte, holte er eine grosse
Schaar der Bewohner von Ahlr (Air) dn
der offenen Wüste zwischen der Stadt
Tädssa und Air ein, und nachdem er
unter ihnen, wie der Imära sagt, eine
grosse Niederlage angerichtet, kehrte
er nach Sibdüa, von da nach Ssussu-
bäki, und nachdem er hier einige Zeit
verweilt, nach Münio zurück. Schon
zu einer früheren Zeit, als diese drei
Heereszüge von ihm selbst in Person
angeführt wurden, hatte sein Vezier Kür-
ssua ben Harün mit den Tuareg eine
. Ort,
wo derselbe g
storben.
Dauer seiner
Regierung
Name des Königs Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort,
wo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
Schlacht bestanden, da sie ihn mit einer
zahlreichen Heerschaar von Tildhin (?)
und anderen Stämmen bei Arhalwen
angriffen. Nachdem die Kraft der Berber
so gebrochen war, befahl der König
allen Kil-ylti oder vielmehr Kelwäti*),
die ihre Sitze innerhalb der Grenzen seines
Reiches hatten, fortwährende EiniUlle
in ihre Ländereien zu machen, bis sie
genöthigt waren, um Frieden zu bitten,
worauf ihnen erlaubt wurde, in ihre früheren
Wohnsitze zurückzukehren, indem
sie in eine Art Abhängigkeitsverhältniss
zu dem König von Börnu traten und sich
verpflichteten, dem Herrscher von Air
(„säheb Ahlr”) den Gehorsam aufzusagen. |
Es ist zu beklagen, dass der Imäm Ah- j
med die Bewohner von Air nicht mit dem
Namen ihres Stammes bezeichnet, da es
eine Sache vom grössten Interesse für
uns sein würde, zu wissen, welcher Berberstamm
damals jenes Land in Besitz
hatte.
Auch will ich hier noch den interessanten
Heereszug erwähnen, welchen Edriss
Alaöma einige Zeit früher, wie es scheint,
gegen die Tebu oder Teda der Provinz
Durku oder Dirki und A'ghram unternahm,
wonach er, als der ganze Landstrich, der
für ihn in Bezug auf seine Verbindung
mit der Küste so wichtig war, sich unterworfen
hatte, einen langen Aufenthalt
in Bilma nahm. Jedoch muss ich bemerken,
dass dies keine neue Eroberung,
sondern nur eine Wiederherstellung eines
alten Verhältnisses war. Bis Fesän oder
*) Dieser Stamm hat sich in späterer Zeit, wie es scheint, ganz und gar mit den Teda
vermischt und so den Mischlingsstamm der Djötko gebildet, die sich selbst jedoch noch
immer Keleti nennen.
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