840 YIII. Kapitel.
Name des Königs. : Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort, I Dauer soi-
wo derselbe ge- ner Regie-
storben. nmg.
I NomViftUr«.
setzte er die Völkerschaften umher so in
Schrecken, dass alle, selbst die Katägum*),
sich ihm unterwarfen. Die Nghisim
sind mit dem jetat gewöhnlich Nkisüm
genannten Stamme identisch, der jetzt
nur noch in schwachen Resten fortbesteht
und in den folgenden Plätzen, welche
alle zwischen Auyök und Katägum
liegen. nämlich Tdschinä, Uhik , Schegatö,
Tschibiai, Belängu, Badda, Römeri,
Söngolom, Melebetie, Umarl und einigen
anderen ansässig ist.
Nach allen diesen kriegerischen Unternehmungen
und vielen anderen, die theil-
‘ weise vom Imäm Ahmed übergangen,
theils, so weit sie Känem angehen, später
angeführt werden sollen, unternahm der
thatkräftige Fürst, nachdem er etwas
mehr als ein Jahr geruht und seine Vorbereitungen
getroffen hatte, eine Wallfahrt
nach Mekka, wahrscheinlich im neunten
Jahre seiner Regierung. Von da zurückgekehrt,
führte Hadj Edrlss, wie er nun
zu nennen ist, sein Heer gegen die Tetäla
oder Teläla**), einen kriegerischen
und stolzen Heiden-Stamm, welcher in
der Nachbarschaft und auf den Inseln
des Tsäd ansässig war und wahrscheinlich
mit den Yedinä oder, wie sie gewöhnlich
genannt werden, Bidduma oder
Budduma identisch is t Diese gingen in
ihrem Hasse gegen ihre Unterdrücker so j
weit, dass Keiner von ihrer Gemeinde mit
den Anderen gemeinschaftlich essen durf- i
te, wenn er nicht einen Moslim getödtet
hatte. Hauptsächlich stolz waren sie auf
*) XST
**) Der Name kommt in der Handschrift in beiden Formen vor.
Name (los Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort,
vo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regleihre
weissen Speere, ganz wie die Büd-
duma heutigen Tages. Um diese stolzen
Insulaner zu unterjochen, bediente sich
Edrlss der ICdtakü oder Kötokö, welchen
er befahl, den Feind durch beständige
Einfälle auf ihren Booten zu beunruhigen,
ganz so, wie sich jetzt der Scheich
von Börnu der Bewohner von Mdfate,
einer Abtheilung eben jener Kötokö gegen
die Btidduma bedient. Auf ihrem eigenen
Elementobedrängt, zogen sich die
Tetäla in die für Boote unzugänglichen
Moräste des Tsäd zurück*). Darnach
schlug Edrlss den Statthalter von Md-
fa te , welcher ihn mit einer Anzahl
Boote angriff, zerstörte die Stadt Kanssa-
Kussku, wie er auch Ssaya**) und Tar-
hälarhä von dem Stamme der Ghamä
oder Ngamü und andere Plätze zerstört
hatte, und baute mehrere befestigte Lagerplätze
— „ssanssdnne” — in der Nachbarschaft.
Die Mdkari ***), welche mit den
Kötokö identisch zu sein scheinen, unter- I
warfen sich, wie es den Anschein hat, i
mit Ausnahme von Küssuri, dessen Statthalter
Edrlss so glücklich war gefangen
zu nehmen, und mit Ausnahme von Sa-
bdlghutu. Hierauf wandte er sich nochmals
nach Mdndara und besiegte dieses
hartnäckige, aufständische Volk.
Wir wollen nun nur kurz der ruhmvollen
Heereszüge des Edrlss nach Känem erwähnen,
die ebenfalls in die Periode der
*) Der Name dieses Beckens — bald „nahar” , bald „bahar'’ — ist zuweilen mit Ssin,
zuweilen mit Tha oder vielmehr Tsa geschrieben. „ 1 0 0
**) Eine Stadt dieses Namens am Tsäd wird mit Küri zusammen von Denham b.
erwähnt. . ,T
***) Mdkari und Kötokö oder Kötakü werden in Börnu als gleichbedeutende Namen an-
gesehn (ebenso wie Afno nid Haussa), indem Mftari der yon den Kanori gebrauchte
Name ist.