So zogen sie durch die Länder der verschiedensten Stämme, .
Alles verheerend und die Bewohner in die Knechtschaft
führend, bis sie eine unermessliche kahle Ebene erreichten.
Da sie sich auf einige Tage mit Wasser versehen hatten, betraten
sie dieselbe., sahen aber bald, dass ihr Vorrath nicht
ausreichen würde. Da erreichten sie auf der kahlen Hochebene
einen ungeheueren Baum, der, einem Walde gleich, seine
Äste überall auf die Erde senkte und eine so gewaltige Masse
von Laubfülle bildete, dass in dem Schatten dieses einen
Baumes die ganze Heeresmasse Platz fand.
Hier fanden sie zwei Eingeborene der Landschaften im Süden,
kurze, stämmige Männer mit langen Bärten; sie fingen
sie auf und banden sie, und mit Hilfe von Zeichen und
einigen ihren Dolmetschern verständlichen Worten erfuhren
sie von ihnen, dass sie die Unterthanen einer grossen, mächtigen
Königin seien, die in einer ungeheueren Stadt residiré,'
deren Umfang kein Mensch in 2 Tagen umgehn
könne. Erschreckt durch diesen Bericht, kehrte der Heereszug
um.
Ich werde wiederholt Gelegenheit haben, auf diese in ganz
Nord-Central-Afrika umlaufenden Gerüchte von einer ungeheueren,
von einer Frau regierten Stadt oder Herrschaft im
fernen Süden zurückzukommen. Ob diese Gerüchte auf
schwachen Nachrichten vom Reiche des Muäta-ya-Nvö beruhen,
von dem ein grösser Theil von einer Frau regiert wird,
kann ich nicht bestimmen. Ich will nur hinzufügen , dass
die Eingeborenen selbst, sobald sie von mir von der Königin
Victoria gehört hatten und zugleich von der Macht der Engländer
in Süd-Afrika vernahmen, jene dunkelen Andeutungen
hiermit in Beziehung brachten.
Es war ein trauriges Gefühl für mich, diesen Gegenden,
nach denen ich so heisses Verlangen trug, Lebewohl sagen zu
müssen; aber ich bin doch der Vorsehung dankbar. Wenngleich
ich meinen heftigen Fieberanfall zum grossen Theil geistiger