häufiger als im I-ssa hei Timbuktu, und es ist höchst merkwürdig,
dass er dort ebenfalls Ayü genannt wird. Er war, wie
es scheint, der heilige Fetischfisch der Sonrhay und die Imö-
scharh oder Tuareg am Ufer des Flusses tragen als grössten
Schmuck und zugleich als eine Art Präservativ Schnuren aus
den Knochen dieses Fisches gefertigter Binge um den Hals.
Von zahmen Thieren ist das Rind, offenbar vor zwei oder
drei Jahrzehnten, von den Fulbe eingeführt worden und
es gedeiht, wie es scheint, gut, obgleich Viehkrankheiten häufig
sind. Weil in Haussa die weisse Farbe unter dem Vieh
vorzuwiegen scheint, fiel es mir auf, dass ich hier kein einziges
weisses Rind sah, so wenig wie später im Müssgu-Lande; aber
die Thiere in Adamaua sind von ganz anderem Schlage als
im letzteren Lande. Eine eigenthiimliche Art Zweihufer ist
in den südlichen Provinzen einheimisch und wird „miturü”
genannt; das Thier wird kaum 3 Fuss hoch und ist von grauschwarzer
Farbe. Das Pferd in Adamaua, das höchst wahrscheinlich
auch erst in verhältnissmässig junger Zeit eingeführt
wurde, ist klein und schwach; die besten Pferde werden aus
den nördlichen Distrikten gebracht, besonders von U'ba.
Ich gehe jetzt dazu über, die Namen der mächtigsten Fulbe-
Häuptlinge des Landes zu nennen, auf die ich eine Liste der
einheimischen Stämme folgen lassen werde. Unter denjenigen
Herren, welche dem Statthalter von Adamaua in schuldiger
Ergebenheit gehorchen, stehn die von Tsehämba und
Kontscha obenan. Der gegenwärtige Herr von Tsehämba,
Amba (eigentlich Mohammed) Ssämbo-, der jetzt ein sehr
alter Mann ist, hat sich durch seine kühnen Heereszüge, besonders
durch den letzten und grössten, im Jahre 1850 und
1851 nach dem Ibo- oder Igbo-Lande und Mbäfu unternommenen,
höchst berühmt gemacht. Durch diesen Heereszug
ist es ihm gelungen, nicht allein den Einfluss, sondern
selbst die Herrschaft der Eroberer in gewissem Grade bis
an die Bai von Benin auszudehnen. Ich habe in der That
einigen Grund, zu glauben, dass es zum Theil diesem Knegs-
zuge zuzuschreiben ist, dass Loel meine Anwesenheit im Lande
in Verbindung mit den Ansprüchen Bornu’s mit einigem Misstrauen
sah. Denn die Eroberer waren dadurch in Berührung
mit Stämmen an der Küste gekommen, welche ihrer Kleidung,
ihrer Geräthschaften und vieler ihrer Gewohnheiten halber
von ihnen als Christen angesehen wurden; ja, mehrere Hunderte
dieser vermeintlichen Christen waren noch damals als
Sklaven über Adamaua zerstreut. Diese Verwechselung der
Barbaren an der Küste mit Christlichen Europäern thut leider
dem Ansehen der Letzteren grossen Eintrag.
Auch Mohammed da-n-Dj6bdi; der Statthalter von Kontscha,
hat einige sehr interessante Unternehmungen gemacht,
von deren einigen ich im Anhang die Itinerarien mittheilen
werde.
Wahrscheinlich mächtiger, als die Herren von Kontscha
und Tsehämba, aber nur in sehr unbestimmter Weise vom
Oberherm, der in Yöla residirt, abhängig und gegenwärtig
• vielmehr in offener Feindseligkeit ihm gegenüberstehend ist
Büba, der Herr von Büban-djidda. Auch der Name dieser
Provinz, eigentlich Büba-n-Djidda, ist ganz neu und ein
interessantes Beispiel einer merkwürdigen Zusammensetzung;
er ist nämlich gebildet aus dem Namen des Eroberers Büba
und dem seiner Mutter Djidda. Auch die Fulbe nämlich
haben grosse Verehrung für ihre Mütter, wenn sie dem freien
Stamme angehören, und diese heimischen Namen machen
ihnen auch diese noch neuen Sitze heimischer. Büban-djidda
ist eine ausgedehnte Provinz, welche die Distrikte am oberen
Lauf des Benue umfasst; ihre Hauptstadt ist Rei-Büba. Der
Statthalter dieses mehr abgelegenen und ausserhalb der grossen
Pilgersträsse gelegenen Landes fühlt sich so mächtig,
dass er, nachdem er vergeblich seinen Oberherm, den Emir el
Mumenln von Sokoto aufgefordert hat, ihn, gleich dem Statthalter
von Hamärruä, zu einem direkten Lehnsherrn zu ma