Agürmama, welcher 1000 Mann Reiterei in’s Feld soll
stellen können. Agürma, sein Geburtsort, von welchem er
den Beinamen führt, liegt l j Tagereisen von diesem Orte,
jenseits des Benue. Auf dem Wege von Bere dahin bringt
man die Nacht in Gümboli zu, das am östlichen Ufer des
Flusses liegt, und erreicht am Morgen Agürma. Ungefähr
12 Meilen nördlich von diesem Bere liegt eine andere
kleinere Pullo-Ortschaft Namens Bere-Gärgabe, nach
einem Verwandten Adama’s so genannt, und östlich von
Bere-Gärgabe liegt Bere - Malomarö, endlich weiter östlich
Djöro Ssüki, während nördlich vom letzteren die Ortschaft
des Müllem Hämma Düe liegt.
3ter Tag: Düe, die eben erwähnte Pullo-Ansiedelung. Langer
Marsch durch eine Ebene, in der man nur einen vereinzelten
Berg östlich von der Strasse antrifft.
4*“ Tag: Lere. Das Rinnsal des mäyo Kebbi hat ein so
geringes Gefalle, dass der Berichterstatter, nach dessen
Angaben ich dies Itinerar aufsetzte, glaubte, er münde in
den Schäri (oder vielmehr in den Fluss von Logone).
f) Strasse im Thale des mäyo Kebbi von O'blo nach Demmo,
dem fernsten Punkte der Müssgu-Expedition, welche im folj
genden Bande beschrieben werden wird.
Auf dem Wege von O'blo nach Lere kommt man in östlicher
Richtung längs der weiten üppigen „ fäddama ” des
mäyo Kebbi zuerst durch Büssa (s. oben), dann, nachdem
man sich längs einer der Thalwindungen südwärts gewendet,
durch Mandjäula, die. Dorfschaft des rOmaruä, ebenfalls an
der Nordseite des Thaies, ungefähr 8 Meilen südöstlich von
O'blo,' lässt dann Kätscho, am Fusse des selbst von Bella aus
sichtbaren Gebirges gelegen, an der Südseite des Thaies liegen
und erreicht hierauf Bifära, eine beträchtliche Ortschaft
an der Nordseite des Thaies, 3 kurze Tagereisen von Binder
entfernt (s. oben), indem man am lsten Tage vor Eintritt der
Hitze in Säbeli, am 2*®” um dieselbe Zeit in Mindang, einer
Ortschaft der Mbäna, welche von Mohammed Loel geplündert
worden ist, und am 3*®“ Tage um Mittag in Binder eintrifft.
Nachdem man sodann die Nacht in Bifära zugebracht, erreicht
man am folgenden Tage Gego, das an der Südseite des Thaies
liegt, und weiterhin Göngudük, den Geburtsort des Vaters
des berühmten Heidenfürsten Göntschome, auf einer kleinen
Insel in einem durch-Aufstauung der seichten Gewässer des
Flusses gebildeten See gelegen. Ankunft in Lere um Mittag.
Südwestlich von Lere und südöstlich von Göngudük liegt
eine andere Ortschaft, Filleng-tenäne genannt. Auf dem Wege
von Lere nach Demmo bleibt man die erste Nacht in mäyo
Ledde, einer Pullo-Ansiedelung, von Ardo Tschidda (nicht
Djidda) beherrscht und an einem Rinnsal gleichen Namens
gelegen, welches etwas weiter nördlich in den mäyo Kebbi
mündet. In diesem Orte kommt man zwischen 2 und 3 Uhr
Nachmittags an. Am 2*™ Tage kommt man vor Mittag in
der Pullo-Ansiedelung Döre an, und indem man sich fortwährend
längs der „ fäddama ” des mäyo Kebbi hält, gelangt
man gegen 10 Meilen weiter zu den Tüburi oder Tü-
furi, von wo Demmo eine halbe Tagereise nordöstlich liegt.
Aber zwischen Demmo und den Tüburi ist die „fäddama”
augenscheinlich durch ein flaches Plateau unterbrochen, welches
die Wasserscheide zwischen dem grossen westlichen
Stromgebiete Central-Afrika’s und dem Mittelbassin des Tsäd
bildet *).
g) Strasse von Tscheböa nach Läme.
J En r Tag: Ngöng, ein aus zwei grossen Dorfschaften bestehender
Bezirk, von Fulbe und Heiden bewohnt und Sitz des
Häuptlings Ndjebbo. Ebene Gegend. Ankunft zwischen
II Herr Dr. Vogel, der das Müssgu-Land während der Regenzeit bereiste und
das Glück hatte, den Bezirk der Tiifuri zu erreichen, fand daselbst ein stehendes
Gewässer von beträchtlicher Breite, das er ganz irrthüralich für das Quellgebiet
des Benue zu halten scheint.
BHrth’s Kelsen. II. 9 2