fluss. Die Expedition,, welche mein Berichterstatter im
Jahre 1848/49 mitmachte, blieb hier 2 Monate, plündernd
und eine grösse Menge von Sklaven wegführend.
Jetzt sollen die I’bo , wenigstens die östlichen, und ihre
Nachbarn dem Statthalter von Tschámba einen jährlichen
Tribut von Sklaven, Salz und Muscheln darbringen.
Nachdem jene Expedition bis zu dem Orte, den sie „garl-
n-Katschélla-n-Búm” nennen, zurückgekehrt war, rückte
sie wieder nach dem grossen Flusse vor und überfiel und
plünderte Mbäfu, welches 3 Tagereisen nördlich vom Ibo-
Lamde sein und an allen Europäischen Erzeugnissen Überfluss
haben soll.
Strasse von Djöro-Fángel nacli dem Lande der
Djdtem.
I s t e r Tag: Lúmta, eine Pullo-Ansiedelung in einer Ebene,
deren nordöstliche Seite der mäyo Nélbi bespült. Ankunft
gegen Mittag. Die Strasse führt über mehrere kleine
Rinnsale. Richtung etwas südwestlich.
2ter Tag: Mäyo Beli, eine hauptsächlich von Heiden und
nur in geringer Anzahl von Fulbe bewohnte Ortschaft, an
einem Flusse gleichen Namens gelegen, der hier eine Biegung
von Westen nach Norden macht. Die Landschaft besteht
aus niedrigen Gebirgen. Ankunft zwischen 2 und
3 Uhr Nachmittags.
3ter Tag: Hossere Läbul, ein grosses, sich beträchtlich westwärts
erstreckendes Gebirge, bewohnt von den Tikár
• (Tiká). Dieses Gebirge hält man in Adamaua gewöhnlich
für den Quellbezirk desFäro-Flusses; nach meinem Berichterstatter,
dem Hadj 'Adama, einem intelligenten Manne,
der als Augenzeuge spricht, zieht sich jedoch nur ein
kleiner Bach, der mäyo Tolöre, der in den mäyo Beli
fäRt, am Ostfusse desselben hin. Wo Europäer beim
Quellgebiet' der Ströme so unsicher sind, können natürlieh
eingeborene Afrikaner nicht entscheiden, besonders
da die Fulbe das Land, das sie erst halb erobert, selbst
nur sehr ungenügend kennen. Ankunft um Mittag. Hossere
Läbul liegt eine Tagereise südwestlich von Tibäti.
4*® Tag: Yaüä, eine Dorfschaft der heidnischen Tikär (Tikä)
in einer bewaldeten Ebene mit einem Bache, der an der
Ostseite des'Dorfes hinfliesst (vielleicht der obere Lauf des
mäyo Beli). Ankunft zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags. Von
Hossere Läbul aus nimmt man eine westlichere Richtung.
5ter Tag: Bomfonga, eine Dorfschaft einer anderen Abtheilung
der Tikär (Tikä) in einer von Bächen durchzogenen
Ebene. Färfar, der grosse Hauptort der Tikär (Tikä), ist
von hier eine lange Tagereise westnordwestlich entfernt.
Das Land der Tikär (Tikä) ist im Allgemeinen gut bevölkert.
Die angebauten Strecken sind von Waldungen
unterbrochen, wo die Gonda und der Pisang, weiter südwestlich
der Göro (Sterculea acuminata) und die Hono-
ruä oder Mädji-n-göro (St. macrocarpos) vorherrschen; die
hauptsächlichsten Erzeugnisse bestehen in der „masr” (Zea
Mays) genannten Kornart und in „döga” (Brodwurzeln);
nur wenig Negerhirse und gar keine Baumwolle wird gewonnen.
Das Land ist fast völlig' eben und besitzt- zahlreiche
kleine Flüsse. Die Einwohner bewohnen ausser
Lehmhütten auch in der Erde gemachte Höhlen.
ßter Tag: Lager in der Wildniss. Die Umgegend wird von
den Deri bewohnt. Lange Tagereise.
7ter Tag: Lager in der Wildniss, an einer Stelle, wo Natron
gewonnen wird. Die Umgegend wird von den Böre, einer
anderen Abtheilung der Tikär (Tikä), bewohnt.
8ter Tag: Lenguädjl, ein grosses Gebirge, bewohnt von Tikär
(Tikä), welche in der Imäna Amba Ssämbo’s stehn, des
Statthalters von Tschämba. Ankunft um Mittag.
9ter Tag: Bömhom, einer der Hauptplätze der Tikar (Tikä).
Ankunft um Mittag.