Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort,
wo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
hunderts fortdauerte. Auch ist Dibbalämi
der König, welcher zur Zeit Ebn Said’s,
650 d. H. (1252/53 n. Chr.), in das wohlbewässerte,
volkreiche Land Mäbinä *)
eindrang. Es ist indess schwierig, zu bestimmen,
wo dieses Land zu suchen ist,
obwohl der Name einige Ähnlichkeit mit
Fiimbinä hat, dem einheimischen Namen
von Adamaua.
Ebn Said ist ebenfalls der Erste, welcher
Börnu hiermit bezeichnet er
wahrscheinlich das südlich vom Tsäd
gelegene Land bis nach Dikoa hin —
einen Theil von Känem nennt. Damals
erstreckte sich, Imäm Ahmed zufolge,
das Reich Känem vom Nil bis zu dem
Bache Baramuässa im Westen. (Letzteres
Gewässer ist wahrscheinlich identisch
mit dem von Clapperton „bahr Mü-
ssa” genannten Flüsschen, das die Grenze
zwischen Börgu undYöruba bildet.) Dii-
nama aber legte den Grund zu dem nachmaligen
Missgeschick des Reiches, indem
er, wie das Volk von Börnu sagt,
den „munni” — „Talisman von Börnu” —
geöffnet habe. Es ist schwer zu sagen,
worin dieser äusserliche Talisman, ein
versiegeltes Päckchen, bestand**); doch
ist die allgemeine Bedeutung davon leichter
zu entziffern, hauptsächlich aus den
Worten Imäm Ahmed’s, der sich darüber
folgendermassen ausspricht: „Als das
Ding, welches darin (im Talisman) war,
Möncünhrp.
Gelegenheit vonWadän ausdrücklich sagt: „ü el djemil ilän fi täät melek el Känem”, „und
das ganze Land ist gegenwärtig unter der Herrschaft des Köpigs von Känem” .
*) Ebn Säidi, von Makrisi citirt. Hamaher, spec. catalog. p. 107.
**) Herr Blau hat in der Übersetzung dieser Stelle, welche er nicht verstand (S. 311),
einen höchst lächerlichen Kehler gemacht und sich unter dem „munni, das er sich abgeschnitten”,
Gott weiss was gedacht.
Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort,
> derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
Kade oder 'Abd
el Kadlm,
Sohn des Dúna-
ma (?) mit Má-
tliala aus dem
Stamme der Ma-
rhárma.
entflohen war-, rief es jeden Mächtigen
auf und reizte ihn zu Ehrgeiz und Intriguen
in der Regierung und den hohen
Ämtern an.” Von der Zeit an folgten
sich auch wirklich Bürgerkriege, Königsmorde
und Dynastienwechsel ohne
Unterbrechung.
„Der wahre Glaube war zu damaliger
Zeit”, nach Ebn Said, „weit und breit
in Känem ausgesät” ; zu Bekri’s Zeit war
das Land noch ganz heidnisch.
Wurde von einem Manne Namens 'Andá-
kama Dúnama (vielleicht einem Bewohner
von fAndákama oder Ghandákama)
ermordet. Dieses Faktum, das uns fast
gleichgültig sein kann, ist leider Alles,
was wir von dieser 29jährigen Regierung
durch die Chronik wissen. Wenn aber
die Veränderung, welche wir in der Berechnung
der in der Chronik angegebenen
Jahre vorgenommen haben, richtig ist,
so haben wir zwei höchst interessante
Data, die uns diesen Fürsten gleich im
ersten Augenblick seiner Regierung in
den entferntesten Theilen seines weiten
Reiches mit der grössten Energie auf-
■ tretend zeigen. Im Jahre 655 nämlich
erhielt der Háfsside 'Abu 'Abd Allah el
Mosstansser, wie ich oben erwähnt, von
seinem Freunde und Verbündeten, dem
Börnu - Fürsten, eine Giraffe zum Geschenk
— ein Umstand, der vortrefflich
zu deni Antritt eines neuen Fürsten passt,
welcher die anerkannte enge Freundschaft
seines Vorgängers mit dem mächtigen
Fürstenhause in Tunis erneuern wollte —
.und im folgenden Jahre sehn wir denselben
Börnu - Herrscher die äusserste
nordöstliche Grenze seines Reichs — Wa-
Dhurria Rhi-
mútü.
29
658—686
d. H.
1259-1285.
n. Chr.
B a r th 18 Reisen. II.