um dem Scheich oder Vezier einen Besuch ahzustatten, oder ,
rund um den ganzen Umfang der Hauptstadt streifend, um
die verschiedenen Scenen, welche das Volksleben darhot, zu
beobachten. Das Gebiet der Stadt mit ihren Vorstädten ist
in der That ebenso interessant, als ihre Umgehung namentlich
in den letzten Monaten vor der Regenzeit über alle
Maassen einförmig ist.
Allerdings trägt die ganze Anlage der Residenz viel dazu
hei, dem Bilde, welches sie darbietet, Abwechselung zu gehen,
indem sie aus zwei ganz und gar getrennten Städten besteht,
deren jede mit einer eigenen Mauer umgeben ist, und
von denen die eine, als der besondere Wohnplatz der Reichen
und Wohlhabenden, sehr grosse Haushaltungen enthält, während
die andere mit Ausnahme eines einzigen Hauptverkehrsweges,
des Dendals, welcher die Stadt von West nach Ost
durchzieht, mehr aus engen Quartieren mit schmalen, krummen
Gässchen besteht. Diese zwei geschiedenen Städte sind
durch einen Platz von etwas weniger als eine halbe Meile
Breite getrennt, der in der Mitte eine breite, offene Strasse
bildet, welche die beiden Städte verbindet, zu beiden Seiten
aber dicht bewohnt ist. Hier aber ist die Anlage der Wohnungen
weniger regelmässig, und das Ganze bietet ein Bild
der interessantesten Verworrenheit: grosse, stattliche Lehmgebäude
und kleine strohgedeckte Hütten, ungeheuere Hofräume,
von hohen Lehmmauem umschlossen, und leichte Einfriedigungen
von Rohr in mehr oder weniger vorgerücktem
Zustande des Verfalls und in der grössten Verschiedenheit
der Färbung, je nach ihrem Alter, vom freundlichsten Hellgelb
bis zum dunkelsten Schwarz. Rund um diese zwei Städte
reihen sich kleine Dörfer oder Gruppen von Hütten und
grosse einzeln stehende Meiereien, die von Lehmmauem umgeben
sind, niedrig genug, um vom Sattel herab einen Blick
über die eingeschlossenen Hütten und deren mannichfaches
häusliches Leben zu gewähren.
UND ACKERHÖFE