Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
. Ort.
ro derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
Fesän gebürtig, durch vielfache Reisen
mit den Bewohnern von Känem in die
engste Beziehung getreten war und die
Prinzessin — „maeram” — des kleinen
Herrn von Nghäla, einer damals noch
blühenden Stadt, geheirathet hatte. Eben
dieser Verschwägerung wegen hatte er
angefangen, sich dem Vordringen der
Eroberer entgegenzustellen. Nachdem ihm
nämlich von seinem Schwiegervater die
Bitte, Frau und Tochter mit sich nach Fesän
nehmen zu dürfen, abgeschlagen worden
war, sammelte er mit seinen Freunden
Mohammed Tiräb und Ibrahim Wäddi in
Binder, an dem Westufer des Tsäd, eine
kleine Schaar treuer Kanembü — 5 Reiter
und 200 Lanzenträger, wie die Überlieferung
sagt — und griff die Fulbe,
die seiner Drohungen spotteten, mit Erfolg
an. Nachdem er darauf eine grössere
Schaar patriotischer Männer um sich
gesammelt, schlug der Fäki die ganze in
jene Gegenden vorgedrungene Heeresmacht
der Eroberer in einer Schlacht
bei Ngömu, wo er 200 Mann zu Pferde
und 2000 zu Fusse gehabt haben soll.
Nachdem er so den ganzen östlichen Theil
Bdrnu’s befreit, setzte er sich wieder ruhig
nieder. Aber sein Ruf erscholl weit durch
das Land und die feigen Hofleute dächten
in ihrer Verzweiflung an ihn. Von ihnen
aufgefordert, sandte Ahmed' einen Boten
zu ihm, rief ihn an seinen Hof und
stellte ihn an die Spitze seines Heeres.
Mit Hilfe des begeisternden Fanatismus
des Fäki und des Muthes und der Tapferkeit
der Kanembü-Lanzenträger scheint
Ahmed im Stande gewesen zu sein, die
Hauptstadt nachggrossem Gemetzel wieder
zu betreten; aber er starb bald dar-
Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort, Dauer seiy:
o derselbe ge- ner Regie-
Sterben. rung.
Dünama,
Sohn Ahmed’s,
und
Mohammed el
Känemi.
auf, im Jahre der Hedjra 1225*) oder
1810 unserer Zeitrechnung.
Dünama folgte seinem Vater, der ihn schon
bei Lebzeiten zu seinem Nachfolger erwählthatte,
und führte eine kurze Zeit lang
den Krieg gegen die Fulbe mit Erfolg,
bis er durch den Theil dieses erobernden
Volksstammes, welcher sich in Katagum
niedergelassen, wie es scheint, Ende des
Jahres 1226 oder Anfangs 1227, nochmals
aus seiner Hauptstadt, vertrieben
wurde. Dann wanderte er wie ein Verbannter
und Heimathloser in seinem eigenen
Königreiche umher, indem er nach
ein paar Monaten seine Residenz wechselte.
Zuerst hielt er Hof in Madje bei
Fätdghanä, dann in einem Platze Namens
A-ssdgga, dann in der Nähe von Mün-
ghonö und endlich in Berbdruä, bis er
sich genöthigt sah, seine eigene und die
Eifersucht seiner nutzlosen Hofschranzen
zu besiegen und da Hilfe zu suchen,
wo sie allein zu finden war. Er stellte
sich also, wenn auch mit grossem Widerwillen,
unter den Schutz des mächtigen
Fäki, der allein im Stande gewesen war,
- dem neuen Prinzip, welches mit den Fel-
läta siegreich einherzog, Widerstand zu
leisten. Ja, in seiner verzweifelten Lage
musste er sich zu einer Übereinkunft be-
Nghala.
1225—1233
d. H.
1810—1817
n. Chr.
*) Aus dem Berichte, welchen Herr Kölle von dem Börnu-Sklaven 'Ali Eissämi erhielt
(African Native Litterature, 1854. p. 93), scheint hervorzugehn, dass Ahmed starb, ehe
er nach Ghasr-Eggomo kam. Obwohl nun diese Erzählungen voll des lebendigsten Interesses
sind, so haben sie doch keine geschichtliche Glaubwürdigkeit für die Zeiten, welche auf
'Ali’s Gefangennahme im Jahre 1814/ 15 folgten, und selbst nicht überwiegende Glaubwürdigkeit
für die vorhergehende Periode, wo ihnen andere Berichte gegenüb erstehn. Die anderfe
Geschichte aber, welche auf S. 99 f. gegeben ist, stimmt ganz mit unserer Angabe überein.
Die Geschichte von dem Einfall Wadäi’s und demJ-Fode Ibräm’s , welche Ereignisse beide
in die Zeit des Scheichs 'Omar fielen, ist von jenemfBklaven, der sie nur von Anderen erzählen
hörte, auf ganz absurde Weise verdreht und voll Verwirrung.