354 VIII. Kapitel.
Name des Königs Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
. Ort,
vo derselbe gestorben.
Residenz zu bauen. Es ist dies der von
den Arabern ,,Birni djedid” genannte
Ort, zwei Meilen nordwestlich vonNgörnu.
Als der Scheich nun fand, dass der neu
Eingesetzte nicht weniger hartnäckig als,
sein Vorgänger sei und sich nicht als
Spielball gebrauchen lassen wolle, setzte
er nach wenigen Tagen Diinama wieder
ein. Aus diesem Grunde ist Mohammed
gar nicht in der Chronik erwähnt.
Obgleich die Macht des Scheich als eine
selbstgeschaffene Gewalt sich nur allmählich
in langsamem Gang entwickelte, können
wir doch den Anfang der gegenwärtigen
Dynastie der Kan emiin um das Jahr
1814 unserer Zeitrechnung ansetzen. Es
ist gewiss ein sehr bemerkenswerthes Ereigniss,
dass eine dem Lande durchaus
fremde Familie sich zu seinen Herrschern
aufschwingen konnte, aber es dient dazu,
zahlreiche ähnliche Erscheinungen in der
Geschichte dieser Länder zu erklären.
Allerdings war der Kampf noch nicht zu
Ende und konnte wohl auch nicht ohne
bedeutendes Blutvergiessen geendigt werden,
sobald der durch die persönlichen
Eigenschaften des Befreiers erzeugte
Rausch der Eingeborenen vorüber war.
Der Scheich, der sich nun, wenigstens der
That nach, zum neuen Herrscher eingesetzt
hatte, gründete daher, um so viel
als möglich seine Stellung von jeder Erinnerung
an die vergangenen Zeiten der
alten Dynastie zu trennen, eine neue
Residenz, welche er nach der Adamonia
digitata, welche an der Stelle, wo er sein
eigenes Haus bauen wollte, stand, HGka *)
oder vielmehr Kükaua nannte.
*) Es ist fast unglaublich, dass selbst jetzt noch gelehrte Männer oder wenigstens Män-
Tabellarisclics Verzeichniss der Könige von Börnu, 355
Name des Königs.
Ort,
wo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung
Indem der Scheich auf diese Weise sich
in der Regierung eines grossen, aber
höchst zerrissenen Reiches festgesetzt
hatte und dabei doch die königliche
Pracht von den Abkömmlingen der Ssae-
fua tragen liess, ja, sie vielleicht absichtlich
übertrieb, um sie lächerlich zu machen,
zeigte er sich zugleich besorgt, die
verlorenen Provinzen dem Feinde wieder
abzunehmen und das Land gegen den
östlichen Nachbar, der'sein früheres Ver-
hältniss eines tributären Lehnsmannes
gegen die drohende Stellung eines gefährlichen
Feindes vertauscht hatte, zu
vertheidigen. Mohammed el Känemi
hatte in der That einen langen und blutigen
Kampf mit Baghirmi zu bestehen,
in welchem er nicht immer glücklich
war. Da er so viel Feinde um sich hatte
und sich dabei noch nicht einmal auf
seine eigene Herrschaft ganz verlassen
konnte, suchte er zuerst 'Othmän Burgoman
da, den übermüthigen und gesetzlosen
Fürsten jenes Landes , mit Hilfe
des mächtigen und einsichtsvollen Fürsten
von Wäddi, fAbd el Kernn Ssabün,
zum Gehorsam zu bringen. Dieser aber
S zog es vor, sein eigenes Interesse wahrzunehmen,
und gewährte demBurgom&nda,
nachdem er erst alle Schätze der Hauptstadt
jenes Landes geplündert und selbst
eine grosse Menge ihrer Einwohner in die
Sklaverei geschleppt hatte, einen gewissen
Schutz gegen einen jährlich an Wäddi zu
zahlenden Tribut. (Wir werden dieses
ner, die sich so nennen lassen, dieses vor kaum 30 Jahren gebaute Küka mit irgend einem
alten, von den Arabern erwähnten und etwa gleichlautenden Platze, bald Gö-go oder Gä-rho,
bald Leo’s Gaoga, in Zusammenhang bringen, trotzdem dass die Mitglieder der letzten Expedition
es bestimmt ausgesprochen haben,, dass.es: eine neue Stadt ist.