Das Dorf Mtiglebu. 638
dass ich nur in 1 höchster Eile eine leichte Skizze entwerfen
konnte, und ein heftiger, den ganzen Nachmittag anhaltender
Regen verhinderte mich ganz und. gar am Umherstreifen, so
dass ich nicht einmal Gelegenheit hatte, mich nach jenem
höchst merkwürdigen Baume weiter zu erkundigen, den ich
daher dein Leser nur durch meine Zeichnung anschaulich
machen kann (Ansicht 19).
•" Dazu kam, dass meine ganze Energie, so weit mir das
Fieber einen kleinen Rest davon gelassen hatte, erforderlich
war, um meinen drei Dienern beizustehen, die alle
äusserst . krank waren, und während ich zweien von ihnen
Brechmittel gab , hatte ich 'Abd Allah mit einer Dosis Lau~l
danum zu stärken. Es war in der That glücklich, dass ich 1
mich selbst ein wenig besser befand; aber dennoch war unser
hiesiger Aufenthalt nichts weniger als erfreulich, während er hei
Gesundheit und etwas günstigerem Wetter die reichste Belehrung.
hätte gewähren können. In meine kleine, enge und
ungünstig gelegene Rohrhütte gebannt — denn hier waren
Thohwände nicht mehr üblich’: -s* musste ich noch die gutgemeinten,
aber hei der Übertreibung der Ansprüche höchst
lästig fallenden Gesuche einer Menge von Leuten ahfertigen.
Besonders konnte ich einen Menschen nicht los werden, der
sich einbildete, von bösen Geistern besessen zu sein, bis
ich. ihn mir endlich , mit einem starken Brechmittel vom
Halse schaffte. Aber ich muss die Gastfreundlichkeit des
Amtmannes lohen, der mir eine Ziege,. Geflügel, Milch und
etwas Butter schickte. Das Dorf, das ungefähr aus 200 Hütten
bestand, schien in guten Umständen zu sein, aber, in einer
Thalebene gelegen, war es augenblicklich zu feucht.
[Dienstag, 8ten Juli^\ Als wir am Morgen zu ziemlich früher
Stunde aufhrachen, war das Wetter im Anfänge klar und
günstig; nachdem wir aber die kleine Höhenkette überschritten
, welche Müglebü in einiger Entfernung nach Ost
und Nord umgibt, und einen, kleinen Weiler mit . Spuren
B a r th 's Re isen . IL 3 0