r
732 Anhang.
i) Strasse von Demmo, dem entferntesten Punkt, den ick im
Müssgu-Lande erreichte (s. Bd. III), nach Läka, bei sehr beschleunigtem
Marsche.
Ist« Tag: Daüa, eine Ortschaft mit 2 Felshöhen, von den
TYifiu'i oder Tuburi bewohnt, dem erwähnten Stamme der
Fall, an einem breiten, aber seichten Gewässer, welches
den Anfang des mäyo Kebbi bildet, gelegen. Das Gewässer
nimmt nach dem Berichterstatter Mällem Djymma,
einem sehr verständigen Schüa-Häuptling, der im folgenden
Bande weitere Erwähnung finden wird, den Nngäl-
djam von Demmo auf.
2ter Tag: Kera, eine Dorfschaft von Heiden bewohnt, die
sich die Lippen durchbohren. Lange Tagereise.
3ter Tag: Läka, eine grosse heidnische Ortschaft, gewis-
sermassen abhängig vom Beherrscher von Büban-djidda,
der seine Rliasias oder vielmehr „konno” bis hierher
ausdehnt. Das Land ist mit Ausnahme einiger kleinen
Felshöhen eben. Ein Bach, welcher Läka umfliesst, hat
dem Mallem Djymma zufolge sein Gefälle nach dem Flusse
Sserbewel hin. Die Einwohner tättowiren sich diesem
Berichterstatter zufolge die Brust.
Nachdem ich am Faden dieser Itinerarien die Eroberungen
der Fulbe nach Osten und Nordosten, in den Gebieten
zwischen dem Benue und dem Schäri, einem Landstriche,
welcher mitunter vorzugsweise „Djemmära” oder vielmehr
„Djemmäa” genannt wird, weil das revolutionäre und refor-
matorische Prinzip der Fulbe sich hier mit vorzüglichem Erfolg
geltend gemacht hat, angedeutet habe, wende ich mich
nun nach der entgegengesetzten Richtung, um das Vorrücken
dieses unternehmenden und rastlosen Volkes nach der Bucht
von Benin hin zu verfolgen. Die ersten Wirkungen ihres
Vordringens sind freilich traurig, denn ihre Märsche bezeichnen
sich durch die Asche niedergebrannter Dorfschaften und
1
das Blut von Tausenden unglücklicher Geschöpfe; andererseits
jedoch haben sie diese Länder unseren Forschungen
eröffnet und diesen Forschungen können wirksamere Maassregeln
nachfolgen; auch ist es gar sehr die Frage, ob sich
diese Länder je einem ausgebreiteten Handelsverkehr hätten
öffnen können, wären sie unter der Herrschaft einer bunten
Menge kleiner heidnischer Häuptlinge geblieben.
Strassen nacli Beia.
a) Strasse von Rei-Büba nach Beia. Richtung etwas südwestlich.
Ist er Tag: Hossere Tscholle (der „Vogelfels”), ein um eine
isolirte Felshöhe umher liegendes Dorf, wo mehrere reiche
Einwohner von Rei ein zweites Etablissement haben. Ankunft
gegen Mittag.
2t« Tag: Bumgorgo (Mbüm Görgo), eine in gebirgiger Gegend
gelegene, von den Sklaven der Eroberer bewohnte
Dorfschaft, nach einem angesehenen Aufseher gleichen Namens
benannt. Ankunft zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags.
3ter Tag: Ssaläng, eine von Heiden von dunkelschwarzer
Farbe bewohnte Dorfschaft in gebirgiger Gegend. Man
setzt um Mittag über den Benue, welcher hier bereits
ein beträchtlicher Fluss ist. Über den oberen Lauf dieses,
Flusses bin ich nicht im Stande gewesen, genauere
Kunde zu erlangen, ausser dass er einige Tagereisen südlich
oder südsüdöstlich aus • einem grossen Gebirge mit
gewaltiger Wassermasse hervortrete. Ankunft in Ssaläng
zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags.
4t« Tag: Rast in der Wildniss.
5t« Tag: Beia oder Bäya, der vornehmste Ort des Gebietes
oder Landes gleichen Namens. Derselbe liegt in der
Mitte zwischen einer Waldung und dem Gebirge und soll
so gross sein wie Ngaündere (s. weiter unten). Die Ortschaft
ist der Sitz eines Häuptlings Namens Bauschi (ein