Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse wahrend seiner Regierung, wo derselbe g
storben.
Dauer sei-
I ner Regierung.
trauen des Scheich genoss und ihn ausschliesslich
beherrschte, zwischen ihm
und seinem nur wenig jüngeren, von einer
anderen Muttergeborenen Bruder'Abd
e’ Rahmän entspann, deren Folgen ich
hier bis zu ihrem Ausgange entwickeln
will, obwohl sie sich nach der Zeit meiner
Ankunft in Börnu ereigneten. Ich
habe schon oben bemerkt, dass wir bei
unserer Abreise von Mursuk erfuhren, es
sei ein Streit zwischen 'Omar und 'Abd
e’Rahmän ausgebrochen ; aber glücklicherweise
wurde der Zwist diesmal noch beigelegt,
und so lange ich in Börnu anwesend
war, ging Alles gut. Eine Aussöhnung
kam zu Stande, der Vezier.heira-
thete eine Tochter 'Abd e’ Rahmän’s und
die Nebenbuhlerschaft brach nicht in offenen
Bürgerkrieg aus. Dies geschah
erst im Winter 1853, worauf 'Abd e’ Rahmän
mit seinem Anhang und den Schaa-
ren seiner bewaffneten Sklaven Kükaua
verliess und nach Güdjeba ging. Der
Scheich und sein Vezier folgten ihm mit
einer kleinen, in der Eile gesammelten
Heeresmacht, aber sie wurden von einem
Theile der Grossen oder Kükanaüa, welche
dem Vezier übelgesinnt waren, ver-
rathen und in einem leichten unregelmässigen
Treffen geschlagen. Gewiss bewies
der Vezier bei dieser Gelegenheit
wenig Muth, indem er der Erste war, I
welcher denRückeD wandte und, anstatt r
neue Streitkräfte zu sammeln, seinen
werthvollen Schatz aus der Hauptstadt
zusammenraffte und nach Wddäi aufbrach.
Die Schüa indessen, seine eigenen
Landsleute, hielten ihn zurück, da sie
ihm nicht erlauben wollten, den Schäri
zu passiren, und er sah sich so bewo- |
Name des König! Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung
Ort,
wo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
gen, nach Kükaua zurückzukehren, da
ihm 'Abd e’ Rahmän sicheres Geleit versprach.
Er wurde aber von einem eigens
für diesen Fall zusammengesetzten Gerichte
des Hochverrathes für schuldig befunden
und erdrosselt. 'Omar durfte in-
dess als Privatmann im Hause seines
früheren Veziers wohnen, bis ihn 'Abd e1
Rahmän, um sich in der usurpirten Stellung
zu befestigen, im Sommer 1854 nach
Dikoa verbannen wollte. Durch diese Ge-
waltthat aus seiner lethargischen Duldsamkeit
aufgeweckt, versammelte 'Omar
alle Unzufriedenen und besiegte seinen
Bruder in demselben Jahre am 'Aid el
Keblr in einem kurzen Zusammentreffen
auf dem freien Platze zwischen den bei
den Städten, machte ihn zum Gefangenen
und tödtete ihn in den ersten Tagen
des Dezembers. So ist denn 'Omar wieder
alleiniger Herrscher des Landes; da
er aber seinen Vezier verloren, auf dessen
Rath er sich früher gänzlich verliess,
entbehrt er einen tüchtigen Mann,
um seinen eigenen Mangel an Energie
zu ersetzen.
Die Zeit wird zeigen, ob es Börnu bestimmt
ist, unter dieser Dynastie wieder aufzublühen,
oder ob es noch eine andere Revolution
durchzumachen hat. Aus dem
Verfolg meiner Erzählung wird sich genugsam
ergeben, dass es nicht in einem
solchen Zustande ist, wie es sein sollte,
aber es hat den Vortheil, dass gegenwärtig
in der ganzen Ausdehnung des
Sudans kein kriegerischer und energischer
Fürst existirt.