Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
. Ort,
wo derselbe gestorben.
Ahmed ben rAli.
unter der folgenden Regierung zu, während
welcher es von den fanatischen'
Schaaren der Felläta angegriffen wurde.
Es scheint, dass 'Ali auch mehrere
Feldzüge gegen die Völkerschaft der
Böde unternommen.
„Ein gelehrter Fürst, freigebig gegen die
rUlama, verschwenderisch im Almosengeben,
Freund der Wissenschaft und Religion,
gnädig und mitleidig gegen die
Armen” ; so heisst es in der Chronik.
Wie wohlverdient dieses Lob auch sein
mag, war Ahmed doch nicht, geeignet,
das Königreich aus den es umgebenden
Gefahren zu retten. Aber obgleich das
Reich durch die schlaffe Regierung der
letzten Fürsten schon zum Verfall vorbereitet
war und der damals regierende,
Fürst selbst ohne Energie war, kam noch
ein besonderes grosses Unglück hinzu,
um es dem Verderben zu weihen. Börnu
nämlich wurde unter Ahmed von einer
fürchterlichen Pest heimgesucht, welche
eine grosse Menge Menschen hinraffte.
Diese Seuche wurde, wie das Volk sagt,
durch eine Sonnenfinsterniss, welche derselben
2 Jahre vorausging, angezeigt.
Um 1808 nahmen nun die Einfälle der
Fulbe oder Felläta ihren Anfang. Sie
hatten damals siegreich die alten Haussa-
Herrschaften, die bis dahin immer noch
in einem gewissen Tributärverhältnisse
zu Börnu gestanden, überstürzt und wälzten
sich nun in ihrem fanatischen Eifer,
in dem ihnen der Heide und der Mosli-
mische Katholik— um mich dieses Ausdruckes
zu bedienen. ■— ganz gleich waren,
erobernd heran. Dadurch wurden
natürlich ihre Landsleute, welche, wie wir
gesehn, seit alten Zeiten in Börnu ansäs-
Ghasr-Eggomo.
17
1208—1225
1793—1810
i. Chr.
Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierang.
Ort,
wo derselbe gestorben.
sig waren, Verfolgungen ausgesetzt und
versammelten sich daher in Güdjeba, von
wo aus sie, angesteckt durch die Begeisterung
ihrer Stammgenossen, bald von
der Defensive, indem sie alle von Ahmed
gegen sie gesandten Hauptleute siegreich
zurückschlugen, zur Offensive übergingen
und gegen Ghasr-Eggomo zogen, unter
der Anführung von Mala Rida, Muchtär
und Hannlma. In frischer jugendlicher
Rüstigkeit eines neu erwachenden Elementes
einem alten verdorrten Stamme
gegenübergestellt, schlugen sie des Sultans
Heeresmacht in der Nähe der Hauptstadt,
der einst weit nach allen Himmelsgegenden
hin als Mittelpunkt der Herrschaft
und des Glanzes gefürchteten und
hochgepriesenen „Birni”. Eben hatte der
Sultan noch Zeit, mit dem Zopfceremo-
niel seiner zwölf Hofchargen zum Ostthor
hinaus zu entfliehen, während das siegreiche
Heer der Felläta ohne Pomp und
Glanz durch das Westthor hereindrang.
Aus seiner Hauptstadt vertrieben, wo alle
seine Vorgänger gestorben, seines halben
Reiches beraubt, verlegte Ahmed nun seine
Residenz nach Kurnaüa. Dies geschah
im Jahre 1224 der Hedjra oder im Jahre
1809 unserer Zeitrechnung. Da sassen
nun die Börnu-Grossen in Kurnaüa und
überlegten, was zu thun sei; aber keiner
derselben war im Stande, das Reich vom
gänzlichen Untergange zu erretten. Aber
ein neues lebensvolles Prinzip mit den
Keimen eines jungen Stammes war schon
erwacht auf dem verdorrten alten Moder,
Es war der Fäki Mohammed el Amin el
Känemi, ein frommer und gottesfürchti-
ger, aber zugleich energischer und weltverständiger
Mann, der, eigentlich aus