r itt, zuerst in östlicher Richtung durch die Ebene nach einem
Nachbardorfe und dann, uns nordwärts wendend, nach dem
Komädugu, welcher hier eine schöne Biegung bildet und
einen erfreulichen Anblick gewährt. Während er nämlich
gegen Norden von hohem Ufer, welches mit herrlichen Bäumen
geschmückt ist, begrenzt wird, ist sein südliches Ufer
in Gemüsegärten getheilt, welche ein wenig später'im Jahre
Waizen und Zwiebeln hervorbringen. Auf dem Boden des
Komädugu, nur Fuss unter der sandigen Oberfläche, fanden
wir köstliches Wasser, während das, welches wir in
der Stadt erhielten, und das aus den Pfützen am Fusse des
Hügels geholt wurde, schmutzig und ekelhaft war. Diese
Pfützen werden von zahlreichen Wasservögeln, namentlich
von Reihern, belebt.
Auch den Vormittag des folgenden Tages gab ich auf
Bitten meiner Adamaua-Gefährten preis und benutzte meine
Zeit dazu, Beispiele aus der Sprache der Fulbe („bolide
Fulfülde”) . aufzuschreiben, namentlich von dem Dialekt,
welcher in Adamaua gesprochen wird und der allerdings von
dem in Göber und Kebbi gesprochenen Fulfülde ungemein
abweicht. Unterdessen wurde der alte Mällem Katöri yon
einem Skorpion gestochen und ich heilte ihn mit etwas Ammoniak,
wofür er mir sehr dankbar war.
Am Nachmittag setzten wir unseren Marsch fort und ich
überzeugte mich nun, dass wir einen beträchtlichen Umweg
gemacht hatten. Weder Mäbani noch Maidüguri lagen auf
unserer eigentlichen Strasse, sondern viel weiter westlich. Wir
hatten uns hier mit einer Gesellschaft „Pilger-Kauf leute” aus
dem weit entfernten Mä-ssena am Djolibä, die auf dem Heimwege
von Mekka begriffen waren und die mein ganzes Interesse
erregten, vereinigt. Die Hauptperson unter ihnen war ein
Mann aus Hamd-Allähi, der Hauptstadt des neuen Pullo-Kö-
nigreiches Melle oder Mä-ssena. Er führte eine beträchtliche
Anzahl Bücher bei sich, welche er im Osten, vielleicht mehr
als Handelsartikel, denn zu seinem eigenen Gebrauche, gekauft
hatte. Er ritt ein Kameel, hatte aber ausserdem
einen Packochsen, beladen mit Salz, das er, wie er gehört
hatte, in Adamaua mit bedeutendem Vortheil verkaufen
könne. So ziehen die Wallfahrer, beständig Handel treibend,
in diesen Ländern umher. Dieser arme Mann indess
hatte keinen günstigen Erfolg mit seinem frommen Handel;
seine Bücher verdarben theilweise, als wir den Fluss
Benue passirten, und sein Kameel starb während der Regenzeit
in Adamaua. Er setzte indess von da aus, wie ich später
hörte, seine Heimreise fort, während seine Begleiter noch
einmal ostwärts zurückkehrten und mir nochmals in Lógone
und zum letzten Male an dem Ufer des Schäri begegneten.
Zwei von ihnen ritten ausgezeichnete Esel, welche sie aus
Dar-For mitgehracht hatten, während die übrigen zwei zu
Fusse gingen.
Unser Weg führte uns durch ein fruchtbares und volkreiches
Land, erst dem schlängelnden Laufe des Komädugu
entlang, welcher hier ausser mit Ngäbbore (Ficus).'ssäk der
Birgim oder Diña, wie der Baum in Haussa genannt wird,
umsäumt ist. Der letztgenannte, eine Art Pflaumenbaum,
erlangt die ansehnliche Höhe von 30— 40 Fuss, aber er
breitet, sich nicht weit aus; seine Blätter sind dunkelgrün
und seine Frucht ist von der Grösse einer grossen Kirsche oder
kleinen Pflaume, aber von dunkelschwarzer Farbe und weniger
weich; die. Frucht war übrigens noch nicht reif. Hier
erfreute mich. der. heitere Anblick des ersten jungen Kornes
aus dieser Jahreszeit, welches mir vorgekommen war; es war
kürzlich aufgesprosst und schmückte mit seinem lebhaften
frischéh Grün die Felder. In dieser Gegend hatte es sehr
viel geregnet und mehrere grosse Teiche hatten sich im Komädugu
gesammelt, wo die Knaben aus den benachbarten
Dörfern kleine Fische von 3— 4 Zoll Länge einfingen; an
anderen Stellen dagegen war der Komädugu mit prachtvol