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Spottname?), welcher unter der Oberherrlichkeit des Statthalters
von Bündang (s. oben) steht. Die Wohnungen
sind sämmtlich Hütten; der Ort enthält keinen Markt.
Die Einwohner bedecken sich nur mit einem Blatte und
gehn sonst nackt; sie tättowiren sich den Leib mit wellenförmigen
Linien und machen links an der Nase ein
kleines Loch. Sie haben Esel, Schaafe und Geflügel in
Menge, aber keine Pferde und kein Rindvieh. Sie fangen
Elephanten, welche hier sehr zahlreich sind, in F allgruben
und essen deren Fleisch. Papageie sind sehr zahlreich.
Viel Negerhirse (Pennisetum typho'ideum) wird gebaut,
der PiSang aber bildet die Hauptfrucht. Die Geschlechter
beobachten eine Unterscheidung in der Speise, indem
die Weiber z. B. kein Geflügel essen, vielleicht nach demselben
Grundsätze, nach welchem in einigen Theilen Indiens
die Weiber gewisse für Leckerbissen angesehene
Speisen nicht gemessen dürfen. Die Einwohner haben
keine Baumwolle und gebrauchen Muscheln als Geld. Die
einzigen Waffen des Volkes bestehen in hölzernen Speeren,
welche sie nicht vergiften. •— Bäya ist wahrscheinlich mit
Köfle’s (Polyglotta Africana) Bayön identisch. Der Abschluss
des Namens ist ein Nasenlaut wie in Bündang.
Alle Ortschaften der Bäya scheinen mit einem „Bä” anzufangen.
Die BatT, deren Zahlwörter nach Dr. Baikie
(S. 424) alle mit „ b ä ” anfangen, sind wahrscheinlich
mit ihnen verwandt.
b) Strasse von Yöla nach Beia über Gürin.
Ister Tag: Gürin (s. oben), der frühere Sitz des Pullo-Beherrschers
von Adamaua.
2terTag: Lamorde,'ein beträchtlicher, jetzt von Heiden bewohnter
Ort*). Ankunft zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags.
*) Dies ist etwas sonderbar, da der Name offenbar Pullo-Ursprungs ist und
i f ¡ ¡ j a
I
Die Strasse führt längs des östlichen Ufers des Flusses
Färo, welchen man kurz nach der Abreise von Gürin
während der trockenen Jahreszeit durchwatet, während
der Regenzeit aber in einer Fähre passirt. Ebene Gegend
mit Gebirge in der Ferne. Man wendet sich hierauf
etwas südwestlicher. Am Westufer des Flusses liegt
Tschämba, eine grosse Ortschaft am Fusse des Berges
Alantika, von Fulbe bewohnt, Sitz des Arnba Ssambo.
gter Tag: Eine Dorfschaft der heidnischen Büte. Ankunft
zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags. Die Gegend ist zu
beiden Seiten der Strasse gebirgig, der Färo in einiger
Entfernung im Westen. Wie überall in Adamaua, ist
Honig hier sehr reichlich.
4 ter Tag: Eine Pullo-Dorfschaft an einem nordwestlich in
den Färo mündenden Flusse, dem mäyo Koledjo. Hier
wohnt ein kleiner Häuptling Namens Ardo Mohammed.
Die ganze Umgegend ist gebirgig. Die Einwohner behaupten,
dass das Land Gold enthalte, welches sie jedoch
nicht zu gewinnen wüssten. Ankunft um 1 oder 2 Uhr
Nachmittags.
5 ter Tag: Eine heidnische Dorfschaft innerhalb einer isolirt
liegenden Gebirgsgruppe, unter dem Häuptling Ndjarendi
stehend. Die Landschaft ist überall mit Negerhirse, Indischem
Korn, Erdnüssen und Baumwolle angebaut Ankunft
zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags,
ßter Tag: Eine Pullo-Dorfschaft, Sitz („djöro”) des Häuptlings
Iiäbdu und danach „Djöro-Käbdu” genannt Die
Strasse fuhrt durch eine Gebirgsgegend mit heidnischen
Bewohnern, die sich durch schönen Wuchs auszeichnen.
7 ter Tag: Man bleibt die Nacht über bei heidnischen Sklaven
der Fulbe („rümde Ngaündere”). Ankunft gegen Sonnenuntergang.
„der Wolinsitr des Häuptlings” bedeutet. Vielleicht wird der Name dem Orte
nur von den Eroberern beigelegt.
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