eine einzige Meile geirrt. Ich erwähne diesen Umstand dess-
halb, weil ich hoffen darf, dass sie einiges Vertrauen in Bezug
auf die annähernde Richtigkeit meiner Mederlegung von
Ländern nur nach den Berichten von Eingeborenen erwecken
möchte.
Ich nehme Katägum als Ausgangspunkt. Diese Stadt ward
zweimal von Capt. Clapperton besucht und ist von ihm in
Bezug auf den Breitengrad wohl ganz richtig niedergelegt worden,
während die Längenbestimmung um etwa 40 Meilen weiter
westlich geschoben werden muss, wie das in dem die Kartenzeichnung
betreffenden Aufsatz am Ende des Werkes näher
ausgeführt werden wird.
Die Strasse von Katägum nach Oombe, der Hauptstadt von
Boberu, berührt folgende Stationen:
lster Tag: Man erreicht früh am Morgen, zwischen 9 und
10 Uhr, Ssokkua, einen grossen, mit einer Erdmauer umgebenen
Ort am östlichen Ufer des von den Haussa-An-
wohnem „Kögi-n-Katägum” genannten Wasserlaufes, dessen
Wasser getrunken wird. In der trockenen Jahreszeit ist
hier kein Strom fliessenden Wassers, sondern nur stehende
Tümpfel. Die Häuser von Ssokkua sind theils aus Lehm
— „yumbü” — , theils aus Rohr —- „schibki” — gebaut.
Jeden Sonnabend wird Markt gehalten. Am Wege pas-
sirt man mehrere kleine Dörfer.
2*“ Tag: Etwa um 11 Uhr kommt, man in Keffi an, einem
grossen, mit einem Holzverhack umgebenen, zu der Provinz
Katägum gehörenden Dorfe. Am Wege viele kleine Dörfer.
3ter Tag: Eine Stunde nach Mittag erreicht man Hardaüa,
einen grossen Ort, mit einer Lehmmauer umgeben, noch zu
Katägum gehörend. Am Wege viele Dörfer. Der Boden
besteht aus Sand, und Bäume sind sehr selten.
4ter Tag: Ankunft in Me-ssau, einem grossen, mit einer Lehmmauer
umgebenen Ort. Es ist die Hauptstadt der gleichnamigen
Provinz und Residenz eines Statthalters; der Name
(eigentlich Titel) des gegenwärtigen ist Yerima. Die Häuser
bestehen aus Lehmmauern mit konischen Strohdächern;
der Palast des Statthalters ist die einzige ganz aus Erde
gebaute Wohnung. Jeden Freitag wird hier ein bedeutender
Markt gehalten, j Es scheint bemerkenswerth, dass
die Bevölkerung dieser Stadt angeblich ganz aus Fulbe
oder Fellani besteht. Der Boden der ganzen Umgegend
besteht aus Sand.
öter Tag: Um Mittag kommt man nach Därassö, einem grossen
ummauerten Ort, welcher zur Provinz Bautschi gehört,
nach deren Hauptstadt eine sehr lebhafte Strasse
führt, welche ich weiter unten mittheilen werde. Man
hat am Morgen mitten im Walde einen Bach passirt.
6ter Tag: Etwa um .2 oder 2 j Uhr Nachmittags erreicht
man Tawia, einen grossen Ort mit Erdmauer, die jetzt in
Verfall ist. Die Bewohner sind meist Heiden. Die ganze
Gegend ist mit dichtem Wald bedeckt. Die östliche Richtung
der Strasse hat sich von Därassö aus in eine mehr
südliche geändert.
7ter Tag: Zeitig am Morgen, etwa 9 Uhr, erreicht man
Gombe, einen grossen ummauerten Ort, Hauptstadt der
Provinz Boberu, welche ihren Namen von dem früheren
Statthalter erhalten haben soll, der die Herrschaft gründete;
denn die Fulbe sind eifrig bedacht, nicht nur Länder
zu erobern, sondern sie auch durch neue Namen umzugestalten.
Der Name des jetzigen Statthalters ist Ku-
ränga. Sein Haus ist das einzige gute Gebäude in der
Stadt.
Die Strasse von Ddrassö nach Ydkoba hat folgende Stationen
:
lster Tag: Etwa um 4 Uhr Nachmittags kömmt man in dem
kleinen offenen Platze Ssöro an, der am Westfusse eines
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