Bätta bewohnter Ort. In geringer Entfernung westlich
erhebt sich ein beträchtlicher Berg, dessen südwestlicher
Fuss von einem Rinnsal bespült wird, das nordwärts
dem Benue zufliesst. Ein kurzer Marsch; Richtung westlich.
.
Kökomi war vor der Eroberung durch die Fulbe der
Hauptort und Mittelpunkt der Bätta, wie Bäsuma derjenige
der Fall. Auch soll einst ein Bomauischer Prinz
hier Zuflucht gesucht und seihst Gärua beherrscht haben,
wahrscheinlich in der Periode der blutigen Bürgerkriege
Börnu’s. Ungefähr 10 Meilen südlich von Kökomi liegt
Tseheböa, eine beträchtliche Pullo-Ansiedelung, hauptsächlich
von 'Ulema vom Ulerba- Stamme bewohnt und der
Sitz des Mallem Müssa. Manche Reisende, die sich von
Gärua nach Bündang begeben, schlagen die Strasse über
Tseheböa ein, welche keineswegs leichter zu sein scheint.
Eine Tagereise (ungefähr 20 Meilen) westsüdwestlich von
Tseheböa Regt der Berg Karin, welcher reich an Eisen
ist und die unabhängigen heidnischen Bewohner des Berges
Alantäka mit diesem unentbehrlichen Artikel versorgt.
2lster Tag: Bündam oder vielmehr Bündang *), ein beträchtlicher
Ort, dessen Einwohner aus Fulbe und Kanöri bestehen,
unweit des östlichen Ufers des Färo an einem
seichten Arme — „tschökel” — des Flusses gelegen,
während der Benue eine gute Tagereise nördlicher
ist. Die Gegend ist eben, mit sandigem Boden und hie
und da mit aufspringenden kleinen Felshöhen. Ankunft
gegen Mittag. Richtung westlich. Auf der Reise von
Bündang nach Lamörde, eine gute Tagereise südsüdwestlich
längs des Tschökel, an welchem der Ort liegt,
*) Die Endung ng ist ein Nasenlaut, der oft nicht deutlich von m unterschieden
wird.
kommt man zuerst durch U'ro Büggel, den früheren Sitz
Ssümbo Djikera’s, dann durch Turaüa — „die weissen
Leute” —, den Sitz Mohammed Djöbdi’s, dann durch Ba-
yaga und endlich durch Yässke, ein Bätta-Dorf, wo sich
die Strasse von Gürin nach Lamörde mit dieser Strasse
vereinigt und der Färo von einer westlichen Ausbiegung
sich wiederum heranzieht.
22ster Tag: Gürin, der frühere, jedoch nicht ummauerte
Hauptort von Adamaua. Es liegt am westlichen Ufer
des Färo, welcher sich hier von einer mehr südlichen
Richtung nach Osten wendet und nach Bündang fliesst,
wo er noch einmal eine Ausbiegung nach Norden macht.
Leute, die von Bündang nach Gürin, welche beide Orte
in gerader Linie wohl nur 5—6 Meilen von einander entfernt
sind, übersetzen, berichten, weil sie von der Strömung
beträchtlich fortgetrieben werden, dass der Fluss
eine ganz ausserordentliche Breite habe und selbst bedeutender
sei, als der Benue. Etwas unterhalb Gürin
nimmt der Färo den mäyo Beti auf.
23ster .Tag: Wenn man die nördliche Strasse von Gürin nach
Yöla einschlägt, so geht man über Färda; wenn die südliche,
so bleibt man die Nacht über in Beti (Binti?), einer
Pullo-Ansiedelung am östlichen Ufer eines Baches (welcher
danach vielleicht „mäyo Binti” genannt wird ?). Ankunft
in Beti (Binti?) um 3 Uhr Nachmittags.
24ster Tag: Auf der nördlichen Strasse Yebböleö, am westlichen
Ufer des mäyo Binti, auf der südlichen Strasse
Gäuo-Nibbi, eine Pullo-Ansiedelung, wo jeden Mittwoch
ein bedeutender Markt abgehalten wird. Das Dorf hat
seinen Namen von dem Umstande, dass die Fulbe bei
ihrer Ankunft daselbst auf eine grosse Elephantenheerde
trafen. Eine kurze Tagereise. Wenn man will, kann man
leicht noch denselben Tag Yöla erreichen.
2 5 ,ster Tag: Yöla, früh am Morgen.