Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung. wo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
quemen, nach welcher dem Päki Mohammed
el Amin die Hälfte des Einkommens
aller vom Joche der fremden Eroberer
befreiten Provinzen .zugewiesen wurde.
So residirte nun der Fäki ohne Pomp
und königliche Insignien, aber unter dem
Zuströmen des Volkes und mit der wahren
Macht in Händen, in der grossen
Stadt Ngörnu — der „Segen” —, wo er
eifrigen Anhang von Seiten der zahlreich
dort wohnenden Tebu gefunden zu haben
scheint, während der Sultan seinen Hof
mit all dem lächerlichen Gepränge der
früheren Zeit und den zahllosen Schaaren
ausgestopfter, von der abgeschmackten
Fülle der Turbane fast erdrückter Hofschranzen
in dem nur wenige Meilen entlegenen
Berböruä hielt. Die Angelegenheiten
konnten natürlich nicht lange in diesem
Zustande bleiben; das Volk konnte
nicht zweien Herren dienen und war ge-
nöthigt, sich für den einen oder den
anderen zu entscheiden. Als nun Alles
dem Mann, welcher sie von dem fremden
Joche befreit, zuzuströmen aniing, erregte
die alte Partei die schlummernde Eifersucht
des Sultans und .-reizte diesen auf, sich des
unbequemen Nebenbuhlers zu entledigen.
Das Ansehn Mohammed el Amin’s aber
war m der Liebe und Hochachtung des
Volkes so wohlbegründet, dass er, auf des
Sultans Aufforderung, vor ihm zu erscheinen,
ohne Begleitung, auf sich selbst vertrauend,
an den Hof von Birni kommen
konnte, ohne dass die Hofpartei ihm
etwas anzuhaben wagte. Die Folge davon
war, dass sich der Einfluss des Fäki
oder vielmehr des Scheichs (Schecho), welchen
Titel er jet$t allmählich annahm,
täglich vergrössefte. Um sich dem revolu-
Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort,
wo derselbe gestorben.
tionirenden Einflüsse dieses Mannes zu
entziehen, machte, nun Diinama mit seiner
Partei einen letzten Versuch, die
Würde der alten Dynastie zu retten. Er
durfte in der That hoffen, dass, wenn es
ihm gelänge, seinen Hof in grösserer
Entfernung von der Besidenz des Scheich
zu nehmen, und wenn er die Absicht
zeigte, seine Unabhängigkeit zu wahren,
die alten Anhänger des Königthums sich
um ihn versammeln würden. Er beschloss
also, seinen Hof nach Wüdi zu verlegen.
Wüdi war einer der hauptsächlichsten Sitze
der Temäghera; durch seine Lage an
der Nordwestecke des Tsäd beherrschte
es die Strasse nach Fesän und Känem
und war daher die Besidenz mehrerer
früheren Könige Börnu’s gewesen. Ahmed
und seine Partei hatten nicht erwartet,
dass sie an der Ausführung ihres Entschlussesverhindertwerden
würden. Aber
ehe er Wüdi erreichte, liess ihn Mohammed
el Amin, welcher wohl einsehn
musste, dass nun der Augenblick gekommen
sei, in welchem er sich zu entscheiden
habe, ob er Unterthan oder
Herrscher sein wolle, selbst wenn er
nicht den Titel eines solchen annehmen
wollte, auf dem Wege anhalten und
nöthigte ih n , seine Schritte wieder
nach Berberuä zurückzuwenden. Da der
Scheich aber sah, dass der König noch
hartnäckig blieb und seine königliche
Würde verletzt glaubte, setzte er ihn
ohne Weiteres ab, indem er ihn des Landes
verrathes anklagte. Er gab darnach
den Titel Und die glänzende, luxuriöse
Pracht des Sultans an Mohammed, einen
Bruder Ahmed’s und OnkepvDünama’s.
Da begann Mohammed sich eine neue
B a r th 's Reisen. II.