Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort,
wo derselbe g
storben.
Dauer sei*
ner Regierung.
manche ausgedehnte Landstriche und
zahlreiche feste Plätze ganz in der Nachbarschaft
der hauptsächlichsten Niederlassungen
des Bdrnü-Volkes inne hatten
und diesem gegenüber, abgesehen vielleicht
von einem kleinen Tribut, nicht nur
erfolgreich ihre nationale Unabhängigkeit
wahrten, sondern sogar den herrschenden
Stamm beständig durch ihre Einfälle beunruhigten.
Edriss griff demnach zuerst
diejenige Abtheilung jenes grossen Stammes
an, welche die fruchtbaren Ländereien
am Flusse von Börnu, dem Komä-
dugu Waube, bewohnte und Ghäffate
(Ngaufate?) genannt ward, nebst mehreren
Unterabtheilungen, von denfen die Namen
der Ghidäma und der Dughüti auf uns gekommen
sind. Um ihre grosse und starke,
durch einen Graben und starke Verpal-
lisadirung vertheidigte Festung Dämma-
ssak einnehmen zu können, errichtete er
in einiger Entfernung davon ein befestigtes
Lager, wo er einen grossen Theil
seines Heeres postirte, und ein kleineres
weiter nördlich. Nachdem er den Feind
einige Zeit hindurch durch tägliche Angriffe
von diesen Plätzen aus beunruhigt
hatte, indem er dessen Korn verheerte
und die Bäume umschlug, unternahm er
die Belagerung des festen Platzes. Nachdem
er denselben genommen, tödtete er
dieBewohner oder führte sie in die Sklaverei,
und die kleineren Plätze ringsumher
fielen danach demselben Schicksal anheim.
Der übrige Theil der Dughüti
entfloh nach Känem.
Hierauf griff Edriss eine andere starke
heidnische Festung Namens A 'm s s äk a
oder A'ma-ssäk an, die zwischen Gam-
erghü und Mändara liegt, und nahm sie
ein, hauptsächlich mit Hilfe seiner Feuergewehre.
Danach wandte er sich gegen
den Stamm der Gam-erghü selbst, welchen
alle vorhergehenden Könige in Ruhe gelassen,
und nahm mehrere ihrer Plätze
ein. Nachdem er auf diese Weise den
lockeren Bau seines Reiches gegen Osten
zu befestigt, wandteer sich nach Westen,
und zwar nach Kanö*). Dieses Namens
aber bedient sich der Geschichtschreiber
unverkennbar, um die ganze Provinz,
nicht um eine einzelne Stadt zu bezeichnen.
Es scheint sogar aus dem, was er
über Dalä sagt, deutlich hervorzugehn,
dass zu damaliger Zeit keine grosse Stadt
Kanö bestand. Es gelang Edriss, alle
festen Plätze der Provinz Kanö zu zerstören,
.die, wie unser Verfasser ausdrücklich
. sagt, damals erst von den Kanaüa
gebaut worden waren, nämlich Käsra,
Köl-mäsana — allem Anschein nach ein
Berber-Name^ Madjiya, Ukluya, Dulüo,
Ausäki, Adjiyadjlya, Ssaäyä, Ghdlaki, Kai
und andere. Dalä**) indess, den stärksten
jener „schokiya” oder mit Holzverhack befestigten
Plätze, war er nicht im Stande
einzunehmen. Dieses Dalä war ohne
Zweifel das amFusse des gleichnamigen
felsigen Berges gebaute Dorf, welches
gegenwärtig das Hauptquartier der Araber
in der Stadt Kanö bildet.
Nachdem Edriss die Bewohner der Land- j
*) Der Name ist auf dreierlei Art geschrieben, mitunter &ÄST dann auch oder
WBk
**) ÜO. Es gab auch in Börnu eine grosse Stadt Dalä, oder es .scheint vielmehr, dass
Jxhasr-Eggomo bisweilen mit diesem Namen genannt wurde, wie aus der folgenden Stelle
Imäm Ahmed’s hervorgeht: ,,ü tüdje telgäm Börnu ila an belegh el medlnah el kebiraBurni
Dalä”.