nach dem wir heute unsere Schritte lenkten, ganz besonders
auszeichnet.
So erreichten wir Mbutüdif ein Dorf, das um den Fuss
einer Granithöhe von etwa 900 Schritt Umfang und ungefähr
300 Fuss Höhe herumliegt. Vor der politischen Erhebung
der Fulbe war es ein bedeutender Ort gewesen.
Die Felshöhe auf allen Seiten umgebend, hatten -die Bewohner
sie zugleich als eine natürliche Feste für den Augenblick
der Gefahr benutzt; aber der Ort hatte viel gelitten, und
kaum mehr als 100 Hütten waren im Ganzen noch übrig
geblieben. Gewiss war es, abgesehen von der malerischen
Natur der Landschaft, der steilen, mit kleinen Bäumen und
Büschen überwachsenen Felshöhe und den schlanken Deleb-
Palmen, die hie und da aufschossen und auf der südöstlichen
Seite einige dichtere Gruppen bildeten, ein höchst armseliger
Ort; aber das Ganze zusammen gab ein höchst an-
muthiges eigenthümliches Bild.
Meine Begleiter waren nicht wenig erstaunt, zu sehn, dass
sich seit ihrer Reise nach Kükaua einige Fulbe-Familien hier
niedergelassen hatten, während früher nur heidnische Eingeborene
das Dorf bewohnt hatten. Es war daher nöthig, dass
wir uns an diese herrschende Klasse wendeten, um uns von
ihnen ein Quartier anweisen zu lassen. Nachdem wir also
einige Zeit im Schatten einiger Gummi-Elasticum-Bäume
gewartet, machte uns ein hoch- und schlankgewachsener Pullo
von sehr vornehmem, edelbürtigem Gesichtsausdruck, und in
ein schneeweisses Hemd gekleidet, seinen Besuch. Nach
Austausch der gebräuchlichen Komplimente. „nüm bäl-
dum U und all’ der vielen bezüglichen Fragen *), die
*) Die Fulbe in Adamaua sind besonders reich an .Komplimenten, die jedoch
bei einem einfachen Hirtenvolk ihre eigentliche Bedeutung noch nicht
ganz verloren haben. So folgen auf die allgemeinen Redensarten „mim baldum”
— „sind Sie wohl?” —, „djäm wäli” — „wohl geschlafen?” — die Fragen
nach Haus, Hof, Sklaven, Pferd, Frauen, Kindern: „no yimbe uro”, „noinna