8ter Tag: Ngaündere, eine mit einem leichten Erdwalle umgebene
Stadt von für diese Gegenden beträchtlicher Grösse,
welche derjenigen der Stadt Gümmel in Bomu gleichkommen
soll. Die Wohnungen der Einwohner bestehen
ausschliesslich aus Rohrhütten; nur das Haus des Statthalters
ist aus Lehm und die Moschee aus Lehm und
Rohr errichtet. Es wird täglich Markt gehalten. Ankunft
kurz vor Mittag.
9ter Tag: Ein Sklavendorf — „rümde” — in einer mit Rinnsalen
durchzogenen Gebirgsgegend, bewohnt von den Sklaven
des Ardo. Ankunft zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags.
10ter Tag: Eine andere heidnische Dorfschaft. Mehrere kleine
Weiler liegen in der Umgegend zerstreut umher.
Ifter Tag: Eine Dorfschaft der Mbum, welche einen durch
regelmässigen Körperbau ausgezeichneten , , zahlreichen
heidnischen Stamm bilden, sich den Leib tättowiren, Einschnitte
im Kinn machen und die Zähne spitz zufeilen ;
sie wohnen theils im Thale* theils auf den Gipfeln des
Gebirges.
12ter Tag: Beia.
c) Strasse von Tschämba nach Beia, mit einem einleitenden
. Itinerar von Yöla und Köntscha nach Tschämba.
Istcr Tag: Mäibatl (mäyo Beti), eine Pullo-Dorfschaft am
mäyo Beti, einem in den Färo mündenden Flüsschen.
2ter Tag: Lamorde, die im vorigen Itinerar angeführte Ortschaft
am Färo-Fluss. ■— (Es scheint fast,, als ob Gürin
in diesem Itinerar ausgelassen wäre; wenigstens kann die
Stelle, wo man den Fluss passirt, nicht weit von jener
Stadt sein.) Der Fluss zieht eine Strecke am Saume der
Strasse entlang. Schöne Landschaft mit Gebirgen in geringer
Entfernung von der Strasse.
3ter Tag: Tschämba, ein beträchtlicher Ort, in einer günstigen
Landschaft gelegen, welche in Osten vom Flusse Färo
und in Westen von Ausläufern des Alantlka-Gebirges begrenzt
wird; von letzteren scheint sie jedoch durch einen
kleineren Bluss getrennt zu sein. Der Alantika ist dicht
bewohnt von Heiden des Bätta-Stammes, welche unter
sieben verschiedenen Häuptlingen stehn; dieselben versehen
sich mit Eisen aus dem Kärin-Berge, welcher eine
halbe Tagereise von Lamorde, östlich vom Ufer des Flusses,
liegt (s. oben). — Man hat rings umher Gebirge.
Tschämba wird fast ausschliesslich von Fulbe bewohnt
und ist der Sitz des mächtigen Statthalters A'mba Ssämbo,
eines sehr kriegerischen, aber schon bejahrten Mannes. Es
ist 3 Tagereisen von Köntscha entfernt. Wenn man vom
letzteren Orte ausgeht, schläft man die erste Nacht in Läro,
die zweite in der Ortschaft Yädji’s, des mächtigen Vorfahren
Amba Ssämbo’s , und erreicht am dritten Abend
Tschämba. Diese Strasse hält sich längs eines Flusses,
den man zweimal zu passiren hat; vielleicht ist er mit dem
Dewe identisch, jedoch bin ich dessen nicht ganz gewiss.
Ich gebe nun die Strasse von Tschämba nach Beia, und
zwar die westliche.
Ister Tag: Lamorde, der bereits oben erwähnte Ort. Kurz
nach der Abreise passirt man den Färo.
2tor Tag: Gabdömana, eine heidnische Dorfschaft mit einem
Rümde. Der Name steht wahrscheinlich in Zusammenhang
mit dem Häuptlinge Käbdo oder Gäbdo.
3ter Tag: Man lagert in der Wildniss.
Tter Tag: Bere, ein heidnisches Dorf auf dem Gipfel einer
Erhebung. In geringer Entfernung nördlich liegt ein von
Kanembü und Kanon bewohntes Dorf. Die Landschaft
wird von mehreren Bächen durchschnitten.
5ter Tag: Rümde Ngaündere, ein kleines Sklavendorf.
6ter Tag: Ngaündere, Hauptortschaft im Lande der Mbüm,
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