Name des Königs.
Mohammed,
Sohn des Edriss
und der Sineb.
Hauptsächliche Ereignisse wahrend seiner Regierung.
befestigte auf lange Zeit das Abhängig-
keitsverhältniss Känems von Börnu. Die
Kenntniss der übrigen Begebenheiten seiner
glorreichen Laufbahn ist uns leider
durch den Verlust oder die Verheimlichung
der gleichzeitig abgefassten Geschichte
seiner Regierung von dem Fäki
Masfdrma 'Omar ben fOthmän bis jetzt
vorenthalten; aber ich hege die Hoffnung,
dass das Werk doch einst zu Tage kommen
werde. Meine Bemühungen waren
leider vergeblich, da die Furcht, den Verdacht
der jetzt herrschenden Dynastie
zu erregen, gross ist.
Ein kraftvoller und mächtiger König, der
nach allen Richtungen hin erfolgreich
wirkte. E i besiegte und tödtete Kade,
den Sohn f Abd el Djelil’s und der Lifya,
der nur 40 Tage, nachdem Mohammed
den Thron bestiegen, mit einein Heere
heranrückte, um ihn bei Nathä anzugreifen.
In Folge des von Mohammed errungenen
Sieges wurde Känem in einem
Zustande unbedingten Gehorsams gehalten.
Seine Regierung ist für uns sehr
wichtig, da er Einer von den Königen
ist, von deren Eroberungen und Unternehmungen
im Westen uns einige bestimmte
Berichte zugekommen sind. Wie
wir nämlich von dem Christlichen Gefangenen
in Tripoli hören (Bulletin etc. 1.
c.), kämpfte Mohammed mit dem König
von Köbbi, wahrscheinlich Tömo, aus
der Dynastie der Kantä, welcher Birni-
n-Köbbi baute, in einer grossen und berühmten
Schlacht. Der Berichterstatter
sagt leider nicht, welchen Ausgang der
Kampf nahm; aber obwohl wir nicht mit
Herrn Blau einverstanden siiid, welcher
die Worte der Chronik „kareb hü ila
Ort,
> derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung
Ghasr-Eggomo.
19
933—951
d. H.
1526—1545
n. Chr.
Name des Königs. Hauptsächliche Ereignisse während seiner Regierung.
Ort.
wo derselbe gestorben.
Dauer seiner
Regierung.
hedüd el Käbara bememleköttihi” *) übersetzt,
als ob dieser König sein Reich bis
nach Käbara, dem Haferiort von Tim-
buktu, ausgedehnt habe, so müssen wir
doch schliessen, dass er es war, dem der
Sieg in jener Schlacht sich zuneigte.
Endlich, um das Wenige, was zu unserer
Kenntniss gekommen, hier zusammenzustellen,
müssen wir annehmen, dass
er es war, welcher im Jahre 1534, wenn
das Datum richtig ist, eine Gesandtschaft
nach Tripoli schickte.
Es ist allerdings in der Stelle unserer Chronik,
welche auf die Regierung dieses Königs
Bezug hat, eine gewisse Verwirrung,
und es ist höchst beklagenswerth, dass
sie, nachdem sie eben zu einem geringen
Grade vermehrter Vollständigkeit sich
erhoben', sogleich wieder, gerade im interessantesten
Theile der Geschichte des
Königreichs Börnu, unverzeihlich kurz
und trocken wird. Die verworrene Stelle
ist schon früher in Betracht gezogen worden.
Wir können gegenwärtig nicht mit
Bestimmtheit erklären, warum es von diesem
energischen Fürsten, welcher an den
entgegengesetzten Grenzen seines ausgedehnten
Reiches, in ungeheueren Entfernungen
von einander, Kriege führte, heis-
sen kann, dass er 19 (Jahre?, also die
ganze Länge seiner Regierung) in Ladö re-
sidirt habe. Jedoch mag die Sache einfach
*) Die Worte bedeuten unverkennbar nichts Anderes; als dass unter ihm das Reich Börnu
den höchsten Gipfel seiner Grösse erreichte. Der.Name der Stadt Käbara wird ’S
geschrieben und sie war nie eine Stadt von grösser Wichtigkeit. Es ist in der That absurd,
anzunehmen, dass man es vorziehen würde, den Namen eines kleinen Hafens mit Hinweglassung
des Namens der Hauptstadt Gä-rho oder Gö-gö oder wenigstens Timbuktu in solchem
Falle zu erwähnen.