Kötofo vertrieben baben, die gegenwärtig weiter südlich
wohnen. Dann sind da mehrere andere Stämme, die von
den Leuten, denen ich meine Nachrichten verdanke, als besondere
Völkerschaften aufgezählt wurden, deren Unabhängigkeit
oder Verwandtschaft mit anderen Stämmen ich nicht
im Stande bin zu bestimmen, da ich keine Proben ihrer
Sprachen erlangen konnte; dies sind die Hölma, die Sümmaüa,
die Gudä, die Iülba, die Honä, die Büsa, die Bä, die Mütsche-
lär, die Hina, dieBüla, die Mükübä*), welche insgesammt in
der Berglandschaft südwestlich vom Berge Mendif wohnen und
ohne Zweifel irgend eine Verbindung unter sich oder mit
anderen Stämmen haben, was nur durch nähere Bekanntschaft
mit ihren Gehräuchen, vorzugsweise aher mit ihrer
Spräche genauer bestimmt werden kann.
Um Adamaua umher, theils innerhalb seiner Grenzen,
theils ausserhalb, aber noch in einem gewissen Grade von
Unterwerfung, sind die folgenden Stammet die Tikär — unter
diesem Namen ist der Stamm wenigstens den Fulhe bekannt,
obgleich sie selbst sich wahrscheinlich anders nennen —, die
Yetem, die Dökaka, die Bati (ein Stamm von hellerer Farbe),
die Däka, die Were, die Dingding — wahrscheinlich kein
wirklicher Eigenname, sondern Spottname, der dem Stamme
irgend einer besonderen Sitte oder eines hesonders häufig von
ihnen gebrauchten Wortes wegen ' beigelegt wird ft- zum
Theil m)t Feuergewehren bewaffnet und von den Fulbe als
Christen angesehn; dann die Mbäfu, in geringer Entfernung
von der Küste und mit einiger Sicherheit zu identificiren;
endlich die Wäga, die Yängur und die Röba. Mit den meisten
dieser Stämme wird der Leser durch die'im Anhang mitge-
theilten Itinerarien in nähere Beziehung gebracht werden.
*) Entweder dieser Stamm oder das früher auf meiner Reise nach Kükaua
erwähnte Mikibä ist wahrscheinlich mit dem U C c des MakrTsi gemeint.
Hamaker, specini. eatcd. 206. . .
Es wird wohl der Mühe werth sein, mit diesem Verzeich-
niss von Stämmen folgendes Verzeiehniss von Sprachen zu
vergleichen, die in Adamaua gesprochen werden, wie ich
es vom oft erwähnten Pullo Mohämmedu erhielt:
Bättantschi*), Dämantschi, das von den Däma, der Unterabtheilung
der Fall, gesprochene Idiom, das hier der hervorragenden
politischen Bedeutung dieser Abtheilung wegen
anstatt der von der ganzen Nation geredeten Sprache aufgeführt
wird, die | aher von meinem wenig sprachgelehrten
Berichtserstatter noch wiederum hesonders als Falantschi
genannt wird; Bümantschi oder vielleicht genauer Mbüman-
tschi, die Sprache- der Mbüm und der Leute von Baya
oderBeia**); Bütantschi, Tikärtschi, -Mündantschi, Mär-
ghantschi ***), Kilbantschi,:-Yängurtschi, Güdantschi, Tschäm-
hantschi, Kötofantschi, Werantschi, Dürantschi, Wökan-
tschi, Togantschi, Lekamtschi, Pärpartschi:,:. Känkamtschi,
Nyangey&retschi, Müssgantschi ***), Mandarantschi (die von
den Eingeborenen „ära Wändala” genannte Sprache), Gisagan-
tschi,- Rumantschi, Gidertschi, Dahantschi, Hinantsehi, Mu-
turuantschi, Sinantschi, Sanintschi, Momoyeentschi, Fanin-
tschi (die Sprache der Fani, welche die Herrschaft des Hadschi
Ghälehu bilden), Nyagantschi, Dewantschi, Lallantschi,
Dogantschi, Longodantschi.
Die diese unbekannten Gegenden durchziehenden Itinerarien
werden, wie schon gesagt, im Anhang mitgetheilt werden.
Hier will ich nur noch bemerken, dass diese Gegenden sowohl
vom Gesichtspunkte der physikalischen Geographie, wie
*) Die Endung „tschi” mit dem Vorschlag „n” ist wahrscheinlich aus dem
Sonrhay-Wort „ki” entstanden, das in mehreren Dialekten wie „tschi” ausgesprochen
wird und „Sprache” bedeutet.
**) „Beia” ist wahrscheinlich identisch mit Kölle’s „Bayon”.
***) Diese beiden Sprachen werden nur zum kleineren Theil in Adamaua
gesprochen, indem die Stämme, denen sie angehören, grösstentheils
noch unabhängig sind.