auf die Brust herabhängend, mehrere kleine Ledertäschchen
mit geschriebenen Zauberformeln — „leia” —, während sein
rechter Arm mit drei Ringen geziert ist, einem Namens „wlwi”
oder „bibi” am Oberarm, einem anderen, aus Elfenbein gearbeiteten
und „tschila” genannten, über dem Ellbogen und einem
dritten Namens „küllo” gerade über dem Handgelenk*). Die
Schilde der Ssugürti, wenigstens die meisten derselben, sind
denjenigen der Kanembü im Allgemeinen ähnlich, oblong,
aber ausbauchend und oben und unten gleich hreit; sie werden
aus dem Holze des Fögo-Baumes gemacht. Ausser seiner
grossen Lanze — „kassakker” — ist er stets mit drei oder
vier Wurfspeeren bewaffnet.
Aber ausser den beständigen Einwohnern des Ortes hielten
sich gerade zu meiner grossen Genugthuung einige Büdduma
im Dorfe auf. Es waren hübsche, schlankgewachsene und
verständige Leute, deren ganzer Anzug in einem ledernen
Schurze bestand und in einer Schnur weisseUPerlen um ihren
Hals, deren Weisse zusammen mit der herrlichen Glasur
ihrer schönen, kleinen Zähne einen überaus angenehmen Gegensatz
gegen ihre schwarze Hautfarbe bildete. Sie gaben
mir die ersten Nachrichten von den Inseln im See und erklärten,
dass das offene Wasser, das Nkibül, das in ihrer Sprache
„kalilemma” genannt wird, eine Tagefahrt jenseits Kaia, dem
kleinen Hafenort von Maduäri, beginnt und sich mit einer
Tiefe von 1 — 2 Manneslängen — „ ngändji ” — in der
Richtung von Schaüi im Mündungsdelta des Schäri erstreckt.
Ich habe aus Allem, was mir die Leute, mit denen ich über
dieses höchst interessante Central-Afrikanische Becken gesprochen,
sagten, den Schluss gezogen, dass dieses offene
Wasser mit seinen Inseln sich in der Richtung von der Mündung
des Schäri gegen das westliche Ufer hin ausdehne und
*) In Dr. Overweg’s Tagebüchern findet sich eine kleine Skizze eines Ssu-
gfirti.