4t®r Tag: Dorfschaft der Montscheran, einer Abtheilung der
Bute. Ebene bewaldete Landschaft.
öter Tag: Heidnische Dorfschaft — „üngua” — bestehend
aus zwei Weilern, von welchen der eine am Fusse, der
andere auf dem Gipfel eines Hügels liegt. Ankunft zwischen
2 und 3 Uhr Nachmittags.
6ter Tag: Eine andere heidnische Dorfschaft, Wohnsitz
eines mächtigen Häuptlings und daher von den Haussa
„gari-n-sserki-n-Yemyem” genannt.
7ter Tag: Dorfschaft des mächtigen Häuptlings der Fándu,
in einer Ebene gelegen. Alle diese heidnischen Stämme,
deren vorzüglichste Waffe in Pfeil und Bogen besteht,
befinden sich in der Imana des A'mba Ssámho.
8*er Tag: Sitz des vornehmsten Häuptlings der Tikär (wahrscheinlich
Tiká), welcher Stamm sich vier Einschnitte unter
den Augen macht. Jeder von diesen heidnischen Stämmen
hat seinen eigenen Dialekt.
9terTag: Eine andere heidnische Dorfschaft, ,,gafl-n-Katschél-
la-n-Búm” genannt, in einer bewaldeten Ebene mit einem
beträchtlichen Fluss, über den man nur in Booten setzen
kann, von den Haussa-Leuten „Rüa-n-Kadö” oder „Kadi”
— „Krokodilgewässer” — genannt.
10ter Tag: Lager am nördlichen Ufer desselben Flusses, welcher
hier nach den Djétem, den heidnischen Bewohnern
dieses Landstriches, „Bäki-n-Kögi-n-Djetem” genannt wird.
Der Fluss windet sich hier durch Gebirgsland.
l l t er Tag: Dorfschaft der Mö, eines zahlreichen heidnischen
Stammes, welcher die Gipfel des Gebirges an demselben
Flusse bewohnt. Der ganze Stamm ist mit Flinten bewaffnet.
Lange Tagereise, bis 4 oder 5 Uhr Nachmittags.
12ter Tag: Dorfschaft der Abö, in einer von einem Flusse
bewässerten Gebirgsgegend. In einiger Entfernung südlich
liegt U'mbe mit einer grossen Bergerhebung.
13ter Tag: Die Dingding, ein anderer heidnischer Stamm,
dessen Hauptnahrungsmittel in einer Thonart bestehen soll,
die sie mit Butter zubereiten. Die Leute der Rhasia selbst
lebten während ihres hiesigen Aufenthaltes von diesem
Nahrungsmittel und erklärten dasselbe für eine keineswegs
unangenehme Speise. Auch die Dingding sind mit Flinten
bewaffnet. Sie sollen zum Theil auf Bäumen leben;
vielleicht haben sie Hütten aus Zweigen. Ganz unbegründet
kann die Angabe nicht sein.
14ter Tag: Die Yürua, ein anderer heidnischer Stamm in
einem Gebirge; sie sind gleichfalls mit Flinten bewaffnet.
löter Tag: Die Po, ein anderer Stamm, dessen Hauptnahrungsmittel
das Zuckerrohr — oder wahrscheinlich Hol-
cus saccharatus — bildet, indem sie dasselbe einkochen
und wie Honig essen. Gebirgslandschaft.
Iß te r Tag: Die I'bo, welche in 9 Dörfern am Schwarzwasser,
„Bäki-n-Rüa” — ein Haussa-Namen von ganz allgemeiner
Bedeutung — wohnen. Dies ist wahrscheinlich das
Delta oder der östliche Theil des Delta’s des Kuära, aber
ganz gewiss bin ich dessen nicht. Diejenigen, die mit dem
I'bo-Lande bekannt sind, besonders Dr. Baikie, behaupten,
dass die Fulbe jene Gegenden nicht erreicht hätten; sie
konnten aber leicht die östlichen Landschaften jenes Landes
verheert haben, ohne dass man am Nun etwas davon
wusste. Wenn aber die weiter unten folgende Angabe, dass
Mbäfu nördlich von diesen I'bo liegt, richtig ist, so müssen
wir die Letzteren am Cameruns suchen, wo ein Ort Namens
Abö ist. Denn über die Identität und Lage von Mbäfu
kann nach Vergleichung der Angaben Kölle’s (Polyglotta
Africana, p. 12) und Anderer kein Zweifel sein; aber ich
glaube eher, dass die Lage von Mbäfu zu I'bo von meinen
Berichterstattern verwirrt worden ist. Die I’bo werden
sowohl von den Dingding, wie von den Fulbe für Christen
gehalten, haben weder Rindvieh, noch Pferde oder Esel,
aber grosse Schaafe, Ziegen, Schweine und Geflügel in Über-
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