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leicht aus Zweigen gebildeten Hütten: wohnen. Die Büte,
auf welche sich die aus ihren früheren Wohnsitzen in der
Nähe von Tschämba vertriebenen Kotofö geworfen haben,
tragen keine Kleidung, sondern nur einen dünnen, aus
Baumrinde bereiteten Streifen um den Unterleib; sie gebrauchen
lange Pfeile und Speere und grosse, eigenthiimlich
geformte Schilde mit 3 Füssen.. Man sagt, es gebe in
ihrem Lande rothes Kupfer, das von ihnen selbst bearbeitet
werde. Alle diese Völkerschaften sollen eine hohe
Haartracht haben.
14ter Tag: Yenda, eine Ortschaft der Kotofö in einer weiten
Ebene mit viel Sandboden, wo Masr (Zea Mays) und
Durra (Sorghum) nebst viel Geipüse gebaut wird, indem
das Land reichlich mit fliessenden Gewässern versehen
ist, alle von jener seichten, breiten Form des Bettes,
welche die Kanöri „ngäldjam”, die Haussa „fäd-
dama ’ nennen. (Diese Erscheinung erklärt vollkommen
die vielen von Kölle nach den Berichten seiner Neger
in diesen Gegenden erwähnten Flüsse und See’n.) Die
Regenzeit soll hier nur 3 Monate dauern und die Hitze
selbst während der trockenen Jahreszeit keineswegs übermässig
sein. Den vorherrschenden Baumwuchs bilden der
Göro, Iümba, Mossöro, Dschittagüllo und der Passaköre.
Eine halbe Tagereise südöstlich von Yenda liegt eine andere
grosse Ortschaft der Kotofö, Korongo genannt.
15ter Tag: Bontschobe. Richtung westsüdwestlich.
16*w Tag: Berberö.
24stcr Tag: Bambüm. Nachdem man wahrend 8 Tage zuerst
durch das Land der Büte, dann durch das der Ti-
kär (Tikä) gekommen, erreicht man diese Ortschaft, die
einem anderen Stamme gehört.
27ster Tag: Mbäfu. Mohümmedu, mein .einsichtsvoller Berichterstatter,
sagt, es gebe in diesem Lande grosse und
reiche Städte mit besuchten Marktplätzen und mit Ein-
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Strasse von Ngalindere zu den BatX. 753
wohnerri, welche viel Besitzthum und hauptsächlich Europäischen
Hausrath haben. Alle Häuser sind aus Lehm
gebaut. Die Einwohner von Mbäfu, sowie die Tikär (Tikä)
und Dingding haben seiner Aussage nach eine kupferfarbige
Haut; sie tragen angeblich, wie alle Heiden dieser
Gegend, einen hohen Kopfputz, lassen sich den Bart stehn
und üben Beschneidung. Der „tärmo” mit vortrefflicher
Frucht bildet den vorherrschenden Baumwuchs. .
Büha’s Zug in diese unter dem . Einfluss Europäischen
Handels stehenden Gegenden hatte jedoch keinen guten
Erfolg; er hielt es daher für. angemessen, sich nach Verlauf
eines Tages aus dem Bereich der Feuerwaffen zurückzuziehen.
Über die unzweifelhafte Identität dieser Landschaft
Mbäfu mit Kölle’s „Mfüt” und ihre Lage zu Came-
runs habe ich schon gesprochen.
Strasse von Ngatindere zu den Bati.
Ister Tag: Mambüm.
2t*r Tag: Ssolö.
3te.r Tag: Bóngorè.
4tor Tag: Bübadüddi Katscliellel (nicht ein eigenthiimlich einheimischer
Name, sondern von den Eroberern eingeführt),
Dorfschaft der Kotofö. Das ganze Land ist völlig eben,
wie überhaupt alles Land südlich von den Minim sein
soll.
5tsr Tag : Blttik, eine andere Dorfschaft der Kotofö. Ankunft
um Mittag. Die Richtung, welche bis Bübadäddi fast süd-
■ lieh gewesen, wendet sich jetzt etwas westlich von Süd ab.
■Anderthalb Tagereisen südwestlich von Bubadaddi liegt
Gònion und weiterhin in derselben Richtung Bübabontong.
ßtor Tag: Hormon:!, Ortschaft der Büte. Lange Tagereise.
7tor Tag : Mängtschirin, ein Wahlbezirk, von einer Frau beherrscht.
Ein grosses Gebirge in Westen.