bildete. Die grösste der drei Hütten (a),
Inen « 1 etwa 12 Fuss im Durchmesser, bildete
die Eintrittshalle oder das Vorzirn-
I©'* e " \ mer und war mit zwei Thüröflhun-
I gen versehen, deren eine nach dem
IßSS I h "'iinitni I äusseren. die andere nach dem inne-
J j ren Hofraum führte, von dem aus die
„ beiden Hütten ihren alleinigen Zugang
hatten. Während nämlich die erstere Hütte das tägliche Geschäftszimmer
des Mannes bildete, waren die beiden anderen
besonders für die Frauen bestimmt. Die äussere Thüröffnung
der vorderen Hütte, obgleich nach unseren Begriffen
etwas klein, war geräumig in Hinsicht der allgemeinen Landessitte,
das heisst, wenn man die ungleich geräumigeren Hallen
der Beamten, die zugleich als Warte- und Audienzzimmer
für die Untergebenen dienen, ausser Betracht lässt. Sie
mass 3 ’A Fuss in der Höhe und 16 Zoll in der grössten
Breite, indem ihre Gestalt eiförmig war.
In dieser Hütte war daher nur ein Bnhebett, zugleich zum
bequemen und' vornehmen Diwan bei Tage und zur Lagerstätte
bei Nacht dienend. Es mass etwa 7 Fuss in der
Länge und 5 in der Breite und war 3 Fuss über die Flur
erhaben; es bestand im Grunde aus einem Gerüst starker
Zweige, war aber so dick mit Thon überzogen, dass es ausschliesslich
aus dem letzteren Material zu bestehen schien.
Hier pflegte der Hausherr seine Geschäfte äbzumachen und
seine Gäste zu empfangen, während der übrige Theil der
Hütte unmöblirt war und eine gute Anzahl Leute aufnehmen
konnte. Einen weiteren Zweck hatte die Hütte nicht, und das
Einzige, was sich hier sonst fand, war eine Feuerstelle — „fii-
godi” oder „fügo kännuräm”, „hobbunirde” im Fulfülde-Dia-
lekt Adamaua’s -—, durch drei in einen kleinen Kreis gelegte,
in Form eines regelmässigen Steines gebildete Thonerhöhungen
erzeugt, zwischen dem Thonlager und der Thür. Die
Wände der Hütte waren mit hellbrauner Farbe bemalt und
mehrere Gegenstände auf weissein Grunde dargestellt, die
allerdings Pompejanischen Wandgemälden an Kunst nachstanden
und nicht immer mit Gewissheit zu enträthseln
waren, mit Ausnahme von ein paar hölzernen Schreibtafeln
„allö” — , wie sie die Schulknaben hier zu Lande zu gebrauchen
pflegen.
Von diesem luftigen Gemache nahm ich selbst Besitz, indem
ich meinen Teppich auf das Thonbett breitete, während
der Mallem, meine Diener, und wer mir immer einen Besuch
abstattete, auf dem Boden Platz fanden.
Die diesem Eintrittszimmer gegenüberliegende Hütte Q>),
welche kleiner als a, aber grösser als c war, schien zur täg-
liohen Wohnung der Hausfrau bestimmt zu sein und war im
Hintergründe mit dem „gängar” geschmückt, wie es aufKa-
nöri, „nänne”, wie es auf Fulfülde genannt wird, einer aus
Thon gebildeten erhöheten Stufe, als Küchenbret für das Kochgeschirr
dienend; hier waren vier neue Töpfe von bedeutender
Grösse, von kleineren überragt, wie in imponirender Schlachtordnung
aufgestellt. Im Übrigen waren die beiden für das
eigentliche häusliche und Familienleben bestimmten inneren
Hütten von ähnlicher Beschaffenheit;?, jede von ihnen hatte
auf jeder Seite der Thür ein Ruhebett, höchst wahrscheinlich
■ eines für den Mann, das andere für die Frau; der einzige
Unterschied war, dass in der mit b bezeichneten Hütte
das Lager des Mannes auf der linken, dagegen in c auf der
rechten Seite war.
In beiden war die Lagerstätte der Frau besser, als die
des Mannes; sie bestand aus. einem mit Thon dick überzogenen
hölzernen Gestell und war durch eine Querwand vor
neugierigen Blicken geschützt. Diese Querwand bestand
gleichfalls aus Thon von etwa 4 Zoll Dicke und war etwa
5 Fuss hoch; sie war nach Afrikanischen Begriffen überaus
stattlich in nachfolgend dargestellter Weise durch verschie